
Mit RWBY Grimm Eclipse gibt es ein Game aus dem Anime Universum von Rooster Teeth. Fans werden sofort wissen, um was es geht. Wer die Serie nicht kennt, kann in unserem Test mehr erfahren.
Jäger Azubis
Die Welt von RWBY ist eine bunte Welt, voller Fantasie. Im Fokus stehen die jungen Frauen, welche ihr Ausbildung zu Dämonenjägerinnen absolvieren wollen. Hierbei erleben sie allerhand Abenteuer, vor allem zwischenmenschlich werden abwechslungsreiche Geschichten geboten. Ja, das beschreibt die nicht wenig erfolgreiche Anime Web Serie, doch leider das Game nicht im Ansatz.
Versuchen wir es also nochmal und konzentrieren wir uns auf die Geschichte aus dem Spiel: Alles ist bunt, ich bin im Wald, plötzlich ruft ein Typ auf meinem Smartphone an. Monster? Was? Ja klar, die verkloppe ich. Viele Farben und ordentlich Geprügel füllen meinen Terminkalender. Warum? Ich habe keine Ahnung. Oh ich muss einen Funkturm vor Monstern beschützen. Warum? Ich habe keine Ahnung. Wie? Mit einer zünftigen Schlägerei, naja gut so zünftig ist es auch nicht.
Kurz und knapp zusammengefasst, wird hier Story auf minimalsten Niveau geboten, der Spieler wird direkt in die Welt von RWBY geworfen und es gibt keine großen Erklärungen. Über Telefonate treten eine Handvoll Figuren mit uns in Kontakt, das ist alles, was es an Story gibt. Wohlmöglich haben die Entwickler direkt gewusst, dass ein solches Spiel vorwiegend von Fans der Serie gespielt wird, daher sparte man sich dann wohl jegliche Erklärung für Neulinge.
Es gibt Spiele, die brauchen keine Story und es gibt RWBY, welches ein wenig mehr Kontext gut hätte vertragen können.
Bunt und matschig
Während Musik und auch die Sprecher noch als OK durchgehen, obwohl ich mir bei so einem Anime übertriebenere Sprecher gewünscht hätte, kann man das nicht für die Grafik sagen.
Zu Beginn dachte ich, das könnte grafisch doch ganz gut werden, ein netter Look mit Cell-Shading Anleihen und vielen kräftigen Farben. Doch schnell merkt man, das einfach nicht viel mehr kommt. Ruinen und lieblose Stadtfassaden erinnerten mich sofort an Bullet Witch. Das habe ich auch getestet…für die Xbox 360… im Jahre 2007. Die Welt ist einfach zu lieblos und leer, hier herrscht kein Leben, es ist trotz der vielen Farben zu steril. Kommen dann die Gegner, merkt man schnell, dass es im Grunde nur drei oder vier verschiedene Typen gibt, das gilt sowohl spielerisch als auch grafisch und wirklich unterschiedlich sind die Typen dabei auch nicht.
Den Tiefpunkt bilden dann optisch aber die Spielfiguren selbst. Nachdem ich eine der vier Ladies ausgewählt habe, fand ich sie im Menü noch ansprechend in Szene gesetzt. Im Spiel ist dann aber von einzelnen Körperregionen oder gar vom Gesicht nichts mehr zu erkennen. Die Figuren sind eine einzige matschige Textur mit zwei Armen und zwei Beinen, einzig die Farbe des Kleides hilft mir zu erkennen, welche von den Damen es denn nun ist.
Technisch kann man 2017 von einem Titel für 19,99 Euro schon mehr verlangen, gerade mit einer vorhandenen Anime-Vorlage.
Horde 7.0
RWBY Grimm Eclipse versucht tatsächlich, dem Spieler ein Horde Modus als echte Story zu verkaufen. Ich habe sowohl im Singleplayer als auch im Multiplayer (spielerisch identisch, natürlich weniger langweilig als alleine) festgestellt, dass der Level Aufbau immer gleich ist. Ich laufe ein wenig herum, zerschlage Kisten, um Erfahrung zu sammeln und treffe dann auf Gegner. Ein oder zwei Areale säubere ich von Gegner, da merke ich bereits, dass ich doch im Grunde nichts tue als Welle um Welle zu bekämpfen. Dann komme ich aber an einen Abschnitt, in welchem ich zum Beispiel eine Antenne verteidigen muss und hier versucht mir das Spiel zu verkaufen, dass ein neues Feature in Kraft tritt: Gegnerwellen. Nun wird angezeigt, Welle eins von vier und wie viele Gegner noch übrig sind, zum Beispiel. Von mehreren Abschnitten, die sich wie einzelne Wellen spielen, komme ich also in einen einzelnen Abschnitt, in dem ich mehrere Wellen bekämpfen muss. Stupider geht es nicht.
Das Kampfsystem ist einfach aber es funktioniert, Ausweichen, Nahkampf, Fernkampf und Special-Moves werden abwechselnd genutzt, um die Gegner zu dezimieren. Für Gegner und zerstörte Kisten gibt es Erfahrungspunkte. Hiermit darf ich einzelne „Skills“ verbessern. Im Klartext heißt das: „Dein Schlag wird stärker“. Spielerisch bringt das Level System also keinen Zuwachs, es ist halbherzig, wie alles in diesem Titel.
Fazit
Ich bewerte hier RWBY Grimm Eclipse als Videospiel-Fan und nicht als Fan der Serie. Als Game fällt der Titel komplett durch. Zwar bietet er einiges an Inhalt, besonders für Achievement Jäger, jedoch gibt es keine nennenswerte Abwechslung.
Technisch und spielerisch ist der Titel weniger als die Hälfte wert, als man aktuell berappen muss, um das Game zu erwerben. Wer ganz großer Fan der Serie ist, kann in das Spiel reingucken, doch ich vermute, selbst so wird es kein Tophit.
Bewertung
Pro
- Kampfsystem funktioniert gut
Contra
- Technisch sehr schwach
- Story kaum vorhanden
- Spielerisch sehr monoton
1 Kommentar
XBU Philippe So, 12.02.2017, 18:51 Uhr
Oh je, das ist mal echt ein Griff ins Klo... Na, da verzichte ich doch gerne drauf ;)