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Rez HD ist ein etwas anderes Game, das werdet ihr recht schnell merken. Angesiedelt in einer futuristischen Cyberwelt, bietet das von Tetsuya Mizuguchi entwickelte Spiel jede Menge Abwechslung. Ihr ballert auf die Feinde, hackt euch ins System ein und erzeugt eure eigenen Beats. - Das sind vollmundige Werbesprüche. Wir klären für euch, was wirklich drin steckt.

Rez verfolgte bereits bei seinem ersten Release auf der Dreamcast Konsole nie das Ziel, eine Grafikbombe zu sein, denn Rez ist Rez und hat seinen eigenen Technostyle. Primär besteht die Grafik aus bunten Farben und Polygongrafiken, wie wir sie bereits aus den Automatenspielen der 80er kennen. Dennoch bietet gerade dieser spezielle Stil viel Freiraum für Interpretation und teilweise sehr interessante Formen. Letztendlich stellt alles eine interne Computer / Netzwelt dar, die sich im Laufe der Levels verdichtet und im Rythmus der Musik mitbewegt.

Hier haben die Entwickler in die Vollen gegriffen und heizen dem Spieler mit Technorhythmen ein. Je nach Spiellevel und Fortschritt innerhalb der Stage verändert sich auch die Musik, die primär von den kräftigen Bässen getrieben wird. Eigentlich lässt sich Rez am einfachsten als eines der ersten Musikspiele darstellen, denn die eigentliche Story treibt hier die Kompositionen. Das Ganze verschmilzt in einem Rhythmus mit der Grafik. Hier wird Musik erlebbar, nicht nur akustisch. Die Nachbarn wird es weniger freuen...

Eine künstliche Intelligenz mit dem Namen "Eden" ist für den allgemeinen Datenverkehr im weltweiten Datennetz zuständig, hat jedoch durch die gigantische Ansammlung von Wissen damit begonnen, Selbstzweifel zu hegen und schaltet sich nun Stück für Stück ab. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Hackers, der durch das Netz reist, um Eden zu finden und sie davon abzuhalten. In den insgesamt fünf Etappen kämpft man sich durch diverse Programmebenen und Firewalls, um am Ende einer philosophierenden, künstlichen Intelligenz gegenüberzustehen, die vor allem zwei Fragen stellt: "Warum tust Du das?" und "Was bin ich?"

Fünf herausfordernde, allesamt unterschiedlich gestaltete Schauplätze, sowie zahlreiche freischaltbare Extras warten auf euch. Keine Angst, das Hacken des weltweiten Computernetzwerks ist nicht nur für Profis... Aber dennoch sollte man Rez nicht unterschätzen, denn die Levels haben es gerade mit ihren Endgegnern in sich. Eines der wenigen Spiele, in denen das tatsächliche Gameplay - das Erleben von Farben und Musik - den Spieler dazu antreibt, immer und immer wieder zum Controller zu greifen.

Der Spielspass ist wie bereits beschrieben unglaublich, denn eigentlich handelt es sich um solch ein primitives Spielprinzip, aber loslassen fällt definitiv schwer. Lediglich die Steuerung könnte etwas sinnvoller an den Xbox Controller angepasst sein, damit man nicht immer wieder verkrampfte Finger hat. Bereits nach wenigen Sekunden schwebt man selbst durch die psychedelischen Welten von Rez und wippt im Takt der Musik mit.

Rez HD ist anders, speziell und kann, wenn man sich darauf einlässt, schnell den Geist infizieren ;) Der Mix aus einfachem Gameplay, treibenden Beats und der schillernden Grafik ist einfach gelungen und steht der 2001 veröffentlichten Dreamcast Variante in nichts nach.

Leider ist keinerlei Multiplayer integriert und auch in Rez HD gibt es leider wiedermal nur die magere Standardkost in Form von möglichen Marktplatzdownloads (die derzeit noch nicht verfügbar sind) sowie Online Bestenlisten und den direkten Vergleich zu den eigenen Freunden.

Fazit

Sehr schön fand ich die nachfolgende Beschreibung, die die Nagel auf den Kopf trifft: Jede Welt unterteilt sich in 10 Abschnitte, die von dem Spieler durch Abschießen einer Netzöffnung weiter "analysiert" werden müssen. Je mehr von dem Abschnitt analysiert wurde, desto komplexer wird die Levelgeometrie und fülliger die Hintergrundmusik. Hat der Spieler den 10. Abschnitt erreicht, muss er gegen einen Boss in Form einer Firewall antreten. Das Spiel und die Story sind absichtlich recht simpel gestrickt, da das Spiel nicht hauptsächlich auf ein Gewinnziel ausgerichtet ist. Vielmehr soll der Spieler durch das Zusammenwirken von Musik, Soundeffekten, Farben, Spielgeschehen und Force-Feedback durch vibrierende Controller Rez mit allen Sinnen erfahren.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8