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Mit Puzzle Quest Galactrix steigt ein erfolgreiches Game ein - in die Zukunft. Während der letzte Puzzle Quest Teil, der noch als Überraschung galt, sich mit der Fantasy Welt auseinander setzte, so schlüpft das aktuellste Game aus der beliebten Puzzle Quest-Seriein den Weltraum und erzählt eine Geschichte, die sich in der Zukunft abspielt. Diesmal schlüpft der Spieler in die Rolle eines Raumschiffpiloten, der sich auf den Weg macht, ein intergalaktisches Phänomen, das das Schicksal des ganzen Universums beeinflusst, zu erforschen. Ob dieser Ausflug erfolgreich ist und sich der satte Preis auch für bisherige Nicht-Fans der Serie lohnt, klärt unser Review.

Wer glaubt, das eigentlich für kleine Handhelds und mobile Geräte entwickelte Spiel schafft auf der Xbox 360 neben der Geschichte auch den Schritt in Sachen Präsentation in die Zukunft, der wird bereits zu Beginn enttäuscht. Puzzle Quest Galactrix sieht nicht nur im Menü und im Gameplay aus wie seine Pendants auf den mobilen Geräten, sondern auch die erzählte Geschichte wird wie gehabt von starren Figuren auf dem Bildsschirm mithilfe von Sprechblasen präsentiert. Erinnert auf Anhieb an ein Automatenspiel der 80er Jahre. Sicherlich schon sehr schade, denn so würde im Einzelspielermodus zumindest eine Motivation entstehen, der Geschichte auch folgen zu wollen, denn so neigt man dazu nur allzu schnell dazu, die Sprechblasen wegzudrücken.

Während sich die Entwickler im Bereich Grafik wenig Mühe gaben, das Spielprinzip durch entsprechende Animationen oder eine zeitgemässe Präsentation besser an den Spieler zu vermittteln, so kann Puzzle Quest: Galactrix in der Kategorie Sound recht gut punkten. Die Entwickler gaben sich Mühe, eine angemessene Untermalung besonders für die teilweise ja länger dauernden Kampfsequenzen oder die zeitlich eingeschränkten Sprungtohacking Sequenzen so zu untermalen, dass man sich nicht bereits nach wenigen Minuten genötigt fühlt, den Ton leise oder gar aus zu stellen.

Hier ist es nahezu das Gegenteil. Die Klänge werden orchestralisch in Szene gesetzt und ändern unbemerkt und leicht ihren Rythmus. Dabei wirken die Titel nicht aufgesetzt oder gar störend. Schade, dass man sich nicht die Mühe gab, auch für eine entsprechende Sprachausgabe zu sorgen. So bleibt das Spiel abgesehen von den Musik- und einigen SciFi Sounds stumm.

Da es sich bei Puzzle Quest: Galactrix nicht einfach nur um ein Puzzlespiel, sondern um einen Mix eines Rollenspiele und eines klassischen Puzzlespiels nach dem Vorbild von Bejeweld handelt, wird euch im Einzelspielermodus natürlich auch eine Story präsentiert. Diese wirkt jedoch nach einiger Spielzeit als an den Haaren herbeigezogen, zu leicht zu durchschauen und wurde so oder in ähnlicher Weise bereits mehrfach in SciFi Bücher behandelt.

Positiv stellt sich jedoch heraus, dass ihr mit eurem Alter Ego zumindest wirklich zu Beginn als ein Rookie, der gerade die Akademie abgeschlossen hat, beginnt und es an euch liegt, Rollenspieltypisch eure Erfahrungen aufzulevlen. Wobei ihr zu Beginn bestimmt, wie euere Spielfigur aussehen soll. Und so beginnt euer Werdegang mit einfachen Aufgaben, wie dem Auffinden von Piraten oder dem Bergbau auf einzelnen Asteroiden.

Der Umfang des Spiels umfasst im Einzelspieler schnell 7 Stunden und mehr, die man benötigt, um die Mainquests sowie die vielen Nebenquests zu erledigen. Zumal man immer angetrieben ist seinen Charakter aufzuleveln. Wer den reinen Puzzlespass bevorzugt, kann auch im Hauptmenü nur die reinen Puzzles spielen, wird jedoch niemals die Tiefe des Spiels und seine Möglichkeiten ausschöpfen können, da der Zugang zu den Bordwaffen fehlt.

Hier hätten die Entwickler durchaus weiter denken können - aber wer will schon ein Rollenspiel-Puzzle-Abentuer spielen ohne Rollenspiel? Der Merhrspieler Modus kann für weitere Stunden fesseln - zumindest während der Review Testspiele fand sich immer binnen weniger Minuten ein Gegner.

Fans von Rollenspielen werden sich schnell mit dem Knobelspass anfreunden und mit Puzzle Quest: Galactrix eine Arcade Perle auf dem Xbox Live Marktplatz finden. Das Spiel ist eine konsequente Weiterentwicklung des ersten Puzzle Quest und spielt sich für alle "MultiPlattform" interessierten auch auf allen Plattformen gleich. Völlig egal ob auf einem Nintendo DS oder auf dem PC.

Ob sich jede Veränderung wirklich als eine Verbesserung sehen kann, muss jeweils der Spieler entscheiden, denn der Wechsel von 2 Dimensionen auf 6 erlaubt zwar eine grössere Freiheit bedeutet jedoch auch mehr Unplanbarkeit. Dies kann schon mal für Frust sorgen.

Wer lieber den reinen Puzzle Spass sucht, sollte besser auf andere Spiele wie Hexic oder Bejeweld zurückgreifen, da das Spiel ohne den Rollenspielanteil nur sehr wenig Spass versprechen kann, da die Ausbaumöglichkeiten fehlen.

Das Gameplay von Puzzle Quest: Galactrix teilt sich in zwei grosse Spielaspekte auf. Je nachdem zu welcher Kategorie von Spieler man gehört, wird man sich mit beiden Aspekten oder nur mit dem Puzzleaspekt intensiver auseinander setzen.

Puzzle Quest: Galactrix versteht sich als eine Mixtur aus Rollenspiel und Puzzle - wie der Name es ja besagt. Daher gilt es im Einzelspieler, eure Spielfigur durch Erfahrungspunkte bis zu einem Level von 50 aufzuwerten. So können die Erfahrungspunkte auf die verschiedensten Eigenschaften aufgeteilt werden. So gilt es im Rahmen der Story die unterschiedlichen Fraktionen, für die man als Spieler Aufgaben ausführen kann und denen man im Laufe des Spiels begegnet möglichst ausgeglichen umzugehen.

Denn ein kleiner Gefallen für eine Menschenrasse kann den Spieler schnell zu einem Staatsfeind einer Alienrasse aufsteigen lassen. Dies ist beim Durchqueren der sehr gross angelegten Galaxie, die aus über 40 Abschnitten gehört, nicht gerade immer hilfreich. Allerdings haben diese Dinge am Ende nur wenig Auswirkungen auf den erzählten Hauptquest und der Spieler wird nicht gezwungen, die Nebenquest an verschiedenen Stellen zu starten.

Die eigentliche Action findet im so genannten Kampfsystem statt. Diese stellt sich als der Puzzle Teil des Spiels dar und erinnert nicht zufällig an das Spiel Bejeweld. Hier gilt es auf dem Spielfeld mindestens 3 Steine gleicher Farbe durch gegenseitiges Tauschen zueinander zu bringen. Allerdings wurde das Spielsystem im Gegensatz zum Vorgänger erweitert und die Welt ist nun "hexagonal", sprich sechseckig und nicht wie gewohnt in horizontale und vertikale Linien aufgeteilt. Auch die neuen Steine kommen nun aus der Richtung in das Spielfeld hinein, wie man die Steine gegeneinander vertauscht hat. Somit bietet Quest: Galactrix sechs Möglichkeiten, eine Bewegung auf dem Spielfeld auszuführen. Je nachdem, in welche Richtung man eine Wabe verschoben hat, rutschen neue Reihen diagonal, horizontal oder vertikal nach, und das in beide Richtungen.

Je nach Modus handelt es sich dabei um farbliche Perlen, die zusammen mit ihrer Farbe entscheiden, welche Fähigkeit sie beim Spieler verbessern. Wer es dabei schafft, auf dem Spielfeld platzierte Minen zueinander zu reihen, zerstört zuerst den gegnerischen Schild und danch das gegnerische Schiff.

Im Modus Bergbau können bestimmt Symbole z.B. von Erz oder gold zueinander sortiert werden und entscheiden damit über die maximal zu schürfenden Ressourcen. Hinzu kommt der sogenannte Hacking Modus, in dem in einer bestimmten Reihenfolge Farben zu einer Reihe verbunden werden müssen - dies geschieht zudem noch unter Zeitdruck.

Bis man sich an das Gameplay gewöhnt hat, muss man schon eine handvoll Runden gespielt haben, insbesondere, da durch die einfallenden Steine oftmals auch ungewollte Kettenreaktionen ausgeführt werden. Wer sich partout nicht mit dem Rollenspiel Charakter anfreunden kann, der kann auch aus dem Hauptmenü direkt schnelle Runden starten, bei der nur diese Puzzlekomponente zum tragen kommt, jedoch wird man spätestens bei den ersten Online Spielen Schiffbruch erleiden, da auf diese Weise nicht der Levelstatus des Helden erhöht wird und die Gegner mit effektiveren Waffen zuschlagen können, die neben der Möglichkeit des "Perlenverschiebens" auch genutzt werden können. Die Nutzung einer solchen Bordwaffe wird wie ein Zug - also das Verschieben eines Segments gewertet. Wer jedoch einen schwachen Schild hat, kann so schnell und gezielt eliminiert werden.

Der Multiplayer adaptiert nur geringe Teile des Einzelspielers. Die Rollenspielkomponente fällt zum grössten Teil weg - was jedoch genutzt wird, ist der Level des Spielercharakters. Besonders an ihm hängt eine Menge an Fähigkeiten und zu Verfügung stehender Bordwaffen. Frust kommt schnell auf, wenn man aufgrund des geringen Charakter Levels auf viel zu starke Gegner, die bereits bis zu Level 50 ausgeprägt sind, trifft. Da ist ein vernichtender Sieg schnell für den Gegner erreicht - hier erscheint das System etwas zu unausgewogen. Die Spiele selbst liefen alle reibungslos und gingen ohne nennenswerte Probleme von statten.

Fazit

Puzzle Quest: Galactrix ist für alle Fans des ersten Teils sicherlich einen Kauf wert, auch wenn der doch hohe Preis recht abschreckend wirkt. Dafür bekommt der Rollenspiel affine Spieler ein ausgereiftes kleines Produktpaket mit einem riesigen Inhalt. Neben dem Mainquest sind eine Vielzahl an Nebenquest im Spiel versteckt, die die Lust am Durchforsten der riesigen Galaxie anfacht.

Etwas zu mager - aber auch hier wird es wieder unterschiedliche Meinungen geben - erscheint die Präsentation, denn die Story wirkt zu dünn in Szene gesetzt und erscheint dadurch schnell langweilig bzw. man mag ihr einfach nicht folgen wollen. Puzzle Quest: Galactrix sollte nicht blind gekauft werden. Der Kauf sollte vorab gründlich durch die spielbare Demoversion geprüft werden, denn es wird die Lager der Arcade Spieler spalten...ähnlich wie die Menschen von der Alienrasse.


Bewertung


Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7