Page

Die britische Crime-Drama-Serie ist mittlerweile auch in Deutschland allzu bekannt. Die Gangs aus Birmingham treiben nun auch in einem Spiel auf der Xbox ihr Unwesen. Wir haben das taktische Spiel getestet und verraten euch in unserem Testbericht, warum der Spaß leider nur kurz andauert.

Präsentation ist gutes Mittelmaß

Das erste, was auffällt, sobald man das Spiel startet, ist die Comic-Präsentation. Allerdings überzeugt diese nicht wirklich. Es wirkt etwas billig, wenn ein Spiel, bei dem eine derart opulente Serie dahintersteht, lediglich mit ein paar (gut gezeichneten) Comic-Bildern daherkommt. So fehlt auch jede Synchronisation. Hier büßt PB Mastermind schon extrem an Atmosphäre ein. Die Story kommt einfach nicht gut rüber. Das einzige, was wirklich gut ist, ist der Soundtrack. Denn sobald die Musik ertönt, befindet man sich direkt in bekannter Peaky Blinders Atmosphäre.

Weiter geht es Ingame: PB Mastermind spielt sich topdown. So sieht man nicht viele Details der Charaktere, aber man bekommt einen guten Überblick über die Umgebung. Die gewählte Kamera passt aber perfekt zum Spiel und ist auch stets so, dass man alles erkennt – selbst wenn Charaktere sich hinter einer Wand befinden, erkennt man sie mittels eines gelben Schattens. Grafisch ist die Umgebung gut gemacht: Es gibt reichlich NPCs, die ihren Aufgaben nachgehen, alles wirkt irgendwie lebendig – auch wenn Kamera und Grafikstil absolut nicht an die Serie Peaky Blinders erinnern.

Zeit anhalten, zurückspulen und los geht’s

Das Gameplay von Peaky Blinders zu beschreiben ist sehr schwer, denn es ist recht komplex und man versteht es eigentlich auch erst, wenn man es ein wenig gespielt hat (seht euch am besten dazu das Let’s Play an). Im Prinzip geht es darum, eine Mission mit mehreren Charakteren zu bestehen, indem ihr sie geschickt an Wachen vorbeilenkt, Schlösser knacken lasst, anderen befehligt eine Tür zu öffnen, usw. Allerdings geht das nicht in „Echtzeit“, sondern ihr müsst immer wieder die Zeit zurückspulen. Denn im Prinzip ist es so, dass eine Handlung, die ihr mit einem Charakter ausführt, wie mit einem Rekorder „gespeichert“ wird. Spult ihr also zurück und wechselt den Charakter, führt Charakter 1 seine aufgenommene Aktion aus. So kann z.B. der eine die Tür aufhalten, während ihr mit dem zweiten hindurchgeht.

Dass das sehr schnell sehr kompliziert werden kann, scheint offensichtlich. So wird es bereits ab Level 3 unübersichtlich. Denn die Steuerung geht hierbei auch nicht so einfach von der Hand. Auch das Tutorial ist prinzipiell zu kurz, zu einfach, sodass man nach einem Tag Pause nicht mehr weiß, wie man was jetzt steuert. Einfach ist es sicherlich nicht.

Schade auch, dass das Spiel lediglich 10 verschieden Level anbietet und es absolut linear ist. Es gibt nur einen Lösungsweg. Hat man also alles einmal durch, bleibt einem eigentlich nur noch übrig, die letzten Sammelobjekte zu finden. Der Wiederspielwert ist gering. Abhängig von eurem Können ist man durch das kurze Knobeln auch in maximal 6-8 Stunden durch. Ein kurzer Spaß…

Fazit

Atmosphärisch und story-technisch kommt Peaky Blinders: Mastermind nicht an die Original TV-Serie aus Großbritannien heran. Das heißt aber nicht, dass das Spiel schlecht ist. Wir haben ein grundsolides, taktisches Spiel, das durchaus spannendes Rätseln bietet. Zwar ist die komplexe Steuerung nicht sehr einfach, aber es macht Spaß, sich durch die verschiedenen Aufgaben hindurch zu kämpfen.

Puristen suchen noch alle Sammelobjekte und versuchen überall die Gold-Zeit hinzulegen. Letztendlich ist das Spiel ein kurzer Spaß, der nicht unbedingt auf den Tonus der Serie abgestimmt ist – ob es unterhält oder nicht, hängt vom eigenen Willen ab, sich in das komplexe Rätsellösen einzulassen.


Bewertung

Pro

  • Guter Soundtrack
  • Optisch ansprechend
  • Komplexe Rätsel
  • Gutes, übersichtliches Gameplay

Contra

  • Story banal
  • Wenig Peaky-Blinders-Atmosphäre
  • Taktisches Gameplay ist nicht jedermanns Sache
  • Geringer Umfang (nur 10 Level)

Grafik / Atmosphäre 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 4 von 10
4/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
6

0 Kommentare