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In Pankapu haben wir einen 2D-Plattformer mit Kampfeinlagen. Es ein Metroidvana zu nennen, ist übertrieben, aber das Gameplay und die Aufmachung sind bekannt. Wir haben das Spiel getestet und sagen euch, warum es süß aussieht, aber keinen großen erinnerungswerten Eindruck hinterlässt.

Bekannt, gewohnt: Ab in die Action!

Pankapu erfindet das Rad nicht neu. Die kurze knappe Story ist klischeebeladen (eine einst fröhliche Welt wird urplötzlich von Monstern und einer bösen Macht heimgesucht; das muss natürlich von euch verhindert werden) und das Gameplay ist auch altbekannt.

So steuert ihr das 2D Adventure wie ein kleines Jump'n Run mit Actionelementen, Sammelobjekte und verzwirbelte Levelstrukturen inklusive. Es ist vergleichbar mit hundert anderen Spielen dieser Art und birgt keine großen Überraschungen.

Das bedeutet allerdings nicht, dass das Spiel ermüdend oder langweilig wäre. Nein, es macht definitiv Spaß. Nach und nach versteht man, wie die Welt und die Gegner funktionieren, lernt neue Techniken und kaum hat man alles gemeistert, wirft einen das Spiel vor die nächste Hürde, den nächsten unbekannten Feind, dessen Schwachstelle man erneut herausfinden muss.

Zu den Kampfpassagen sei gesagt, dass sie meist optional sind. Für das Töten von Gegnern bekommt man keine Erfahrung, keine Punkte und keine Belohnung. Aber meist ist es einfacher, sich durch die Level zu navigieren, wenn man nicht mehr ständig angegriffen wird... Außerdem gibt es Gegner, die einem neue Wege zu versteckten Objekten ermöglichen. Ob und wie man also kämpft, ist euch überlassen, und diese Freiheit ist ziemlich cool und birgt neue taktische Möglichkeiten.

Die Jump'n-Run-Elemente sind hingegen nicht das Gelbe vom Ei. Besonders das Springen ist sehr schwammig. Zwar passt es in die märchenhafte Zauberwelt, dass es nicht abrupt ist, doch gibt es einige Passagen, die unglaubliche Präzision erfordern und bei denen lange kein Checkpoint kommt. Da fühlt sich das Ganze eher wie Arbeit an und ein erfolgreiches Gelingen resultiert in einem "Oh Gott... Endlich!" im Vergleich zu Jubelgeschrei, das einem entspringt, wenn man eine schwierige Stelle in Super Meat Boy oder auch dem klassischen Super Mario Bros. geschafft hat. Denn es wirkt so, als ob einem das Spiel es durch eine ungenaue und schwer einzuschätzende Sprungphase unnütze Steine in den Weg legt.

Viel Spiel für wenig Geld

Schön ist, dass Pankapu einen relativ großen Umfang bietet, dafür dass es nur ein Indie-Titel ist. Nach und nach schaltet ihr immer mehr Welten und Fähigkeiten frei, die Anzahl an versteckten Sammelobjekten ist enorm und ein erneutes Eintauchen in alte Level gehört für die Vervollständigungsfetischisten unter uns dazu. Für knapp 12 € bekommt ihr mindestens 20 Stunden Spiel, und wer alles entdecken möchte noch deutlich mehr.

Sicherlich ist die Abwechslung nicht sonderlich hoch und das Gameplay nicht astrein. Aber die Grafik ist gelungen! Die hübschen, handgemalten Hintergründe harmonieren sehr gut mit den bunten Protagonisten. Fürs Auge gibt's reichlich Abwechslung. Einziges Manko ist hier die Framerate, die in bestimmten Situationen, in denen es hektisch zugeht und viele Gegner auf einmal auf dem Bildschirm zu sehen, einbricht und es infolge zu Rucklern kommt. Was die akkustische Untermalung angeht, so kann man sich aber auch nicht beschweren. Die Musik ist dezent aber gut, einige Passagen sind (englisch) synchronisiert, insgesamt ist es ein positiver Eindruck, der aber keine Bäume ausreißt.

Fazit

Pankapu macht vieles richtig. Für wenig Geld bekommt man ein potentiell sehr umfangreiches Adventure, das altbekannte Formeln zu einem gelungenen Rezept vereint. Zwar ist das Resultat dieser bekannten Mixtur auch nichts komplett Neues und Unerwartetes, aber sie funktioniert.

Leider ist das Gameplay in punkto Jump'n Run nicht immer auf der Höhe und kann ab und zu für Frustmomente sorgen, und das fehlende Alleinstellungsmerkmal sorgt für einen Eindruck, der nicht in Erinnerung bleibt. Wer aber auf kleine, unkomplizierte Action steht, wird mit Pankapu sicherlich nicht falsch liegen.


Bewertung

Pro

  • Süße Optik
  • Nettes Gameplay
  • Großer Umfang

Contra

  • Sprunggameplay unpräzise
  • Story belanglos
  • Kein Wiedererkennungswert

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 4 von 10
4/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
7

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