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Die Auslösch-Rennfahrer sind da! So oder so ähnlich wäre die Übersetzung… Bei Obliteracers handelt es sich um einen Funracer, indem es nicht darum geht, Erster, sondern der Überlebende zu sein! Mit vielen Waffenpickups und viel Chaos mit bis zu 16 Fahrern gleichzeitig ist es der perfekte Partykandidat. Wie sich das Spiel schlussendlich schlägt, erfahrt in unserem Testbericht.

Vernichten!! Aber immer anders.

In Obliteracers spielt die vorderste Rennposition keine wirkliche Rolle. Es geht darum, eure Gegner auszuschalten. Es gibt verschiedene Spielmodi, die viele Runden dauern. Das Spiel ist vorbei, sobald jemand die Höchstpunktzahl erreicht hat. In verschiedenen Spielmodi gibt es Punkte für Abschüsse, andere belohnen den letzten Überlebenden. Aber auch die Rahmenbedingungen sind stets variiert: Mal darf man mit Gegnern nicht kollidieren, da man sonst explodiert, mal sind die Waffen unsichtbar, mal ist die Strecke extrem rutschig, etc.

Vom Fahrgefühl und Gameplay her ist Obliteracers ein Arcaderacer mit viel Chaos, unberechenbaren Zwischenfällen und vielen Ungenauigkeiten, die aber gar nicht stören, sondern Teil des Gameplays darstellen. Die schwammige Steuerung, die seltsamen Drifts und die Tatsache, dass man auch komplett rückwärtsfahren kann (wenn man möchte oder zwangsweise umgedreht wurde), zeigen, wie unwichtig es ist, ob man ein guter Rennfahrer ist.

Denn, wie bereits gesagt: Es dreht sich alles um die Waffen. Wie bei so vielen Funracern gibt es auch bei Obliteracers Waffenpickups, die man auf der Strecke sammelt. Von Minen über Raketen oder Stromschläge ist hier alles vertreten – die Auswahl an Waffen hätte aber größer sein können. Dafür sind die zahlreich erstellbaren Spielmodi mit extra Bedingungen eine super Sache, die jedes Match anders gestalten kann.

Schilde, Waffen, Explosionen, Rutschen… CHAOS

Es macht schon Spaß, Obliteracers zu spielen, es ist allerdings das pure Chaos. Denn auch im Multiplayer spielt jeder auf dem gleichen Bild und muss unter teilweise bis zu 16 Rennfahrern seinen eigenen im Blick haben. Das ist bei den vielen Lichteffekten, Explosionen und sonstigem Tamtam auf dem Bildschirm nicht so einfach.

Aus diesem Grund ist auch das Spielgefühl etwas chaotisch. Man hat das Gefühl, dass man der beste Spieler aller Zeiten sein kann; ein wenig Pech und man wird abgeknallt, von der Strecke gedrängt oder spawnt direkt auf einer Mine. Ebenso braucht man Glück, um zu gewinnen: Wer vorne ist, schafft zwar einen Abstand, allerdings kann der unglaublich schnell eingeholt werden. Es gibt auch nicht DIE Taktik schlechthin: Fährt man vorne, wird man zur Zielscheibe, fährt man hinten, kann man schnell von der Strecke fallen.

Es bleibt das Gefühl, dass man nicht so einen großen Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Das ist einerseits cool für Anfänger, Kids und jeden, der seltener zum Controller greift, aber für Spieler mit Erfahrung, die in Mario Kart bereits alle Tricks kannten und auch in Sonic & Sega All-Star Racing immer alle platt gemacht haben, ist das Obliteracers teilweise etwas zu viel Casino. Hat man Glück, gewinnt man. Das kommt aber bei 16 Spielern gleichzeitig statistisch seltener vor. Aus meiner Spielerfahrung muss ich sagen, dass gerade die großen Standardrunden meist sehr ausgeglichen waren und jeder Punkte gemacht hat. Können, „Skill“, war weniger wichtig.

Indie-Game für zwischendurch

Obliteracers macht sicher Spaß, kommt aber nicht an große Konkurrenten ran, auch wenn das Gameplay recht einzigartig ist (erinnert ein wenig an Cel Damage HD). Das sieht man vor allem an der Präsentation. Die Charaktere sind nett, lustig, machen aber keine so charakteristischen Sounds, wie die Konkurrenz von Mario und die Hintergrundmusik ist ebenfalls okay, nervt aber. Der Sound enttäuscht, weil er die Stimmung nicht ganz wiedergibt und man nur mit mehreren Leuten auf der Couch richtig unterhaltsame Action hat.

Außerdem sind die 15 €, wenn man den Strecken- und Gameplayumfang bedenkt, recht viel. Denn hat man 1-2 Stunden gespielt, so hat man alles gesehen und die Rennen gestalten sich eigentlich jedes Mal ähnlich chaotisch. Die Spielmodi unterscheiden sich ebenfalls nur minimal. Gut, dass wenigstens die Ladezeiten nicht sehr lang sind, so kann man sicherlich ab und zu gemeinsam zocken!

Fazit

Obliteracers ist witzig, es ist bunt, es ist vor allem eins: Chaotisch. Das Rennen, das keins ist, ist von Waffen, Explosionen, Glücksmomenten und Kollisionen geprägt, es geht immer nur darum: Überleben und andere vernichten (obliterate)! Das Spielprinzip funktioniert, auch wenn die Soundkulisse etwas enttäuschend ist und es dem Spiel allgemein an Wiedererkennungswert fehlt. Die Steuerung sind anfängerfreundlich und das Chaos und die Glücksmomente des Gameplays erlauben es auch Spielern mit weniger „Skill“ erfolgreich zu sein – was wiederum für eingefleischte Experten frustrierend sein kann.

Wer dann aber bereit ist, 15 € für einen mäßigen Strecken- und Spielmodiumfang auszugeben, der wird dagegen einen mehr als unterhaltsamen, lokalen Multiplayer-Funracer für zwischendurch haben. Sicherlich geht es auch online, aber es ist gerade das lokale Chaos, das so richtig Spaß macht, weil niemand mehr so richtig weiß, wo er dran ist.


Bewertung

Pro

  • Bis zu 16 Spieler auf einem Bildschirm
  • Chaotisches Gameplay
  • Einsteigerreundliche Steuerung
  • Waffen, Explosionen, Tohuwabohu!
  • Nette Optik
  • Im lokalen Multiplayer sehr unterhaltsam

Contra

  • Sowohl Musik als auch Sound enttäuschend
  • Gameplay beinhaltet sehr viel Glück
  • Mit 16 Fahrern gleichzeitig sehr, sehr unübersichtlich
  • Kein sehr großer Umfang an Strecken
  • Die verschiedenen Spielmodi ähneln sich sehr

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 5 von 10
5/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang / Abwechslung 6 von 10
6/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
7

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