Page

Hey, ich bin du aus der Zukunft. Ich habe keine Zeit für Erklärungen, aber wenn du unseren Testbericht zu No Time To Explain gelesen hast, wirst du wissen, ob es weise war auf diesen Link zu klicken und ob es sich lohnt, einen Blick auf diesen Xbox One Arcade-Titel zu werfen.

Die Grafik in No Time To Explain besticht in erster Linie durch den originellen - manche würden ihn auch einfachen - ,,Zeichen-Block-Stil". Damit ist gemeint, dass die Level aus Blöcken aufgebaut sind, alles aber wie gezeichnet aussieht. Am Ende sorgen vor allem die Charaktere für so manchen Lacher und bieten Abwechslung in einer Zeit des Pixelwahns.

Allerdings ist die Grafik insgesamt recht simpel gehalten und dem Spiel hätte an einigen Stellen das ein oder andere Detail sicher gut gestanden. Immerhin gibt es einige verschieden aussehende Welten, die für Abwechslung sorgen. Unterm Strich sieht der Platformer wie eine Lite-Version von Titeln aus dem Hause The Behemoth aus - was prinzipiell nichts Schlechtes ist.

Abgesehen von den Charakteren bewegt sich die musikalische Untermalung ebenfalls auf einem eher einfachen Niveau. Bei den Charakteren hat man zudem durch einen einfachen Trick sparen können: Es laufen nur Klone im Spiel herum. Dennoch weiß der Sound auch zu unterhalten. Die Tracks, die einen im Hintergrund begleiten, lassen ein gewisses Retro-Feeling aufkommen und stören nicht, wenn man sich konzentrieren muss. Das ständige Rauschen des Waffe hingegen schon...

Während ihr einsam vor dem Fernseher vor euch hintanzt, bricht plötzlich die Wand auf. Herein purzelt ein Mann, der behauptet, man selbst aus der Zukunft zu sein. Er hätte keine Zeit für Erklärungen, aber man solle ihm folgen... In dem Moment bricht der Satz auch schon ab und die eigene Version aus der Zukunft wird von einer Riesenkrabbe entführt.

Fortan liegt es an euch, euer zukünftiges Ich aus den Klauen der gigantischen Krabbe zu retten. Dafür reist ihr durch Zeit und Raum, um am Ende eurem schlimmsten Feind entgegenzutreten: Evil Me! Denn kein geringerer als euer böser Zeit-Zwilling schickte die Krabbe in der Zeit zurück, um euch zu vernichten...

Geübte Spieler werden in weniger als vier Stunden mit dem Spiel durch sein. Wer generell wenig Erfahrung mit Platformern hat, wird sicherlich ein wenig länger brauchen, denn einfach ist No Time To Explain nicht unbedingt. Wer die Geschichte beendet hat, schaltet dann noch zwei weitere Welten frei, deren Level jedoch nicht an die Qualität der Story-Missionen heranreichen. Zuletzt kann man sich noch auf die Suche nach Hüten machen, die in den verschiedenen Kapiteln versteckt sind.

No Time To Explain sorgt durch ausgefallene Ideen für ordentlichen Spaß vor dem Bildschirm. Der eigene Humor sorgt für Lacher und die Story weiß gerade in ihrer Simplizität zu überzeugen und hält einen bis zum Ende durch absurde Wendungen an der Stange. Wenn man dann noch mit mehreren Freunden vorm Bildschirm hockt und auf Dinosaurier oder Riesenkrabben ballert, der wird sicherlich so schnell nicht den Controller aus den Händen legen.

Mit der Zukunftswaffe macht ihr euch auf die Suche nach eurem bösen Zwilling. Die Waffe dient allerdings nicht nur dem Bekämpfen von Gegner, vielmehr ist sie Fortbewegungsmittel Nummer 1. Einmal auf den Boden gezielt und die Waffe kann als Jet Pack genutzt werden. Mit der Zeit ändert sich aber auch die Waffe und so bewegt ihr euch zum Beispiel durch Schüsse aus einer Shotgun ruckartig durch die Level oder ihr klebt an Wänden und schießt euch Angry Brids-artig weiter voran.

Hinzu kommen dann noch Elemente wie das Essen von Kuchen, um als menschliche Kugel Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder sorgt durch spontane Selbstentzündung - na gut, mit kleiner Hilfe einer Fackel - für das Niederbrennen von Holzbarrikaden.

No Time To Explain lässt sich lokal mit bis zu vier Spielern spielen. Ihr könnt einfach ein paar Freunde auf dem Sofa versammeln, jedem einen Controller in die Hand drücken und das Chaos perfekt machen. Denn im Singleplayer ist schon oft jede Menge auf dem Bildschirm los!

Die Level bleiben zwar dieselben, aber je mehr Spieler gleichzeitig versuchen, das Levelziel zu erreichen, desto größer dürfte das Gewusel werden. Die Figuren stehen sich gegenseitig im Weg und so muss jede Aktion gut koordiniert sein. Positiv herausstellen kann man aber, dass es nur einer der Mitstreiter ins Ziel schaffen muss, wodurch die zusammenspielende Truppe bunt durchgemischt sein kann.

Anfänger werden in dem System einfach mitgezogen, Profis müssen hingegen nicht unnötig lang warten, bis es jeder ins Ziel geschafft hat. Und wenn doch mal jemand keine Lust mehr hat, kann er einfach das Spiel verlassen, ohne dass alle anderen ins Hauptmenü zurückgeworfen werden.

Fazit

Wer auf Platformer steht und Lust hat, nicht einfach immer nur mit einfachen Sprüngen durch die Level zu kommen, der sollte einen Blick riskieren. Das Gameplay mit der Waffe, die gleichzeitig als Fortbewegungsmittel dient, ist erfrischend und dank einer guten Prise Humor kommt kaum Langeweile auf.

No Time To Explain ist leider aber auch etwas zu kurz geraten, dafür das man fast 15 Euro auf den Tisch legt. Da hätten es ruhig ein paar weitere Level oder ein Leveleditor sein dürfen. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad recht hoch angesetzt, was den Spaß etwas trüben könnte.

Mit mehreren Personen wird man für ein paar Stunden aber mehr als gut unterhalten, so lohnt sich vor allem für Koopspieler der Kauf. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, spielt einfach Probe und entscheidet dann, ob der Arcade-Titel seine 14,99 EUR wert ist oder ob man nicht lieber auf den nächsten Sale oder gar Platformer wartet.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7