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Nevermind nimmt euch mit auf eine beklemmende Reise in die menschliche Psyche. Dabei gilt es, herauszufinden was den Patienten passiert ist, um ihnen damit helfen zu können.

Guten Morgen, Doktor

Es ist unser erster Tag am Neurostalgia Institute. Hier werden Patienten mit traumatischen Erlebnissen mit einer neuer Methode behandelt. Der Arzt bewegt sich durch das Unterbewusstsein der Patienten um deren Erlebnisse zu sortieren und den Patienten so hoffentlich helfen zu können. Da es sich um unseren ersten Arbeitstag handelt, müssen wir uns erstmal registrieren, bevor wir in unserem Büro in unsere Arbeit als Neuroprober eingeführt werden. Als Tutorial lösen wir einen Fall der uns seltsam vertraut vorkommt.

Mit Hilfe moderner Technik klinken wir uns in das Bewusstsein unserer Patienten ein und erleben in immer skurrilere werdender Umgebung, was uns der Patient unbewusst mitteilt. Unsere Aufgabe ist es Erinnerungen, in Form von Bildern, zu finden. Haben wir alle zehn Erinnerungen aufgespürt, müssen die fünf Schlüsselerinnerungen von den unwichtigen getrennt und sortiert werden. Erst dann erinnert sich der Patient und kann uns erzählen was sein Trauma ausgelöst hat.

Was ist passiert?

Das klingt einfacher als es ist. Die Bilder sind meist offensichtlich, aber um an sie heranzukommen, ist es nötig, kleinere, nicht allzu schwere Rätsel zu lösen. Dabei müssen wir uns Informationen in der Umgebung beschaffen oder mit Gegenständen interagieren und sie an einer bestimmten Stelle platzieren. Ohne die Lösung ist es nicht möglich weiter zu kommen.

Ein weiteres Spielelement sind Labyrinthe, in denen wir uns zurechtfinden und meist einen Gegenstand aufspüren müssen. Je länger wir uns in dem Bewusstsein des Patienten aufhalten, desto mehr wehrt es sich gegen uns und versucht uns rauszuwerfen. Hierbei handelt es sich meist um bewegte Gegenstände, oder Dingen denen wir nicht zu nah kommen dürfen. Die Konsequenz ist, dass uns das Bewusstsein rauswirft und wir den Abschnitt erneut bewältigen müssen.

Gänsehautgarantie

Der Levelaufbau reicht von idyllisch über skurril und beklemmend bis hin zu verstörend. So hängen zu Beispiel Puppen in den Bäumen, die herunterfallen, Tiere ohne Köpfe, enge Gänge oder überdimensionale Köpfe. Zusammen mit gut abgestimmten Soundeffekten und musikalischer Untermalung, erzeugt Nevermind so ein immer stärker werdendes Gefühl des Unbehagens, dem man sich entziehen möchte. Man erwartet hinter jeder Ecke einen Schreckmoment, doch nur selten passiert auch was. Vor Spielbeginn weisen uns die Entwickler auf diesen Umstand hin. Dieser psychologische Horror spricht bestimmt nicht jeden Spieler an.

Skurril

Um wieder auf andere Gedanken zu kommen, bietet Nevermind Spaß an. Dort kann man auf einer traumhaften Tropeninsel oder den verschneiten Bergen Abstand zu den Bildern in den Köpfen der Patienten nehmen. Insgesamt müssen wir, inklusive der Einführung, vier Patienten helfen. Die Spieldauer ist daher mit drei bis vier Stunden eher knapp bemessen. Eventuell werden aber noch weitere Patientenakten nachgereicht.

Fazit

Da Nevermind geschickt mit den Ängsten und beklemmenden Situationen spielt, ist es wohl nur etwas für Spieler, die sich gerne in solche Situationen versetzen lassen. In skurrilen Leveln, gut in Szene gesetzt durch passenden Sound und Musik, gilt es die Erinnerungen der Patienten aufzuspüren und zu sortieren.

Erst dann können wir dem Patienten helfen. Neben nicht allzu schweren Rätseln, müssen wir auch aufpassen, dass uns das Bewusstsein nicht rauswirft. Insgesamt helfen wir vier Patienten, was aber leider viel zu schnell vorbei ist.


Bewertung

Pro

  • Atmosphäre
  • Grafik
  • Gameplay

Contra

  • geringer Umfang
  • leichte Rätsel

Grafik 7 von 10
7/10
Musik / Sound 8 von 10
8/10
Gameplay/Steuerung 8 von 10
8/10
Atmosphäre 9 von 10
9/10
Umfang 6 von 10
6/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

XBU Zwobby Mi, 25.01.2017, 17:33 Uhr

gemessen an Vollpreis Titeln die 8 Stunden für 60 Euro bieten passt es dann wieder.

Aber du hast recht, die kleinen Titel für wenig Geld für Zwischendurch gibt's kaum noch

XBU Philippe Di, 24.01.2017, 10:26 Uhr

Für satte 20 € finde ich ich die drei-vier Spielstunden aber etwas lachhaft. Gerade wenn man bedenkt, dass ja da der Wiederspielwert absolut Null ist. Indiespiele haben in letzter Zeit irgendwie die Tendenz, viel zu teuer zu sein.