Review zu Never Alone

Die Iñupiaq sind das Volk, welches einem Never Alone auf spielerische Weise näher bringt. Man nimmt die Rolle von Nuna und ihrem Fuchs ein und muss gefährliche Abenteuer bestehen. Dabei wird aber nicht nur gespielt, sondern man erhält sogenannte Kultureinblicke, die einem mehr über die Lebensweise der Iñupiaq erzählen. Wir nehmen das Spiel mal für euch unter die Lupe.

Never Alone ist wie Eingangs schon erwähnt eine Mischung aus Dokumentation und Spiel. Es gibt also Fillmclips und gezeichnete Darstellungen. Das Spiel selbst wird in 3D von der frei erhältlichen Unity Engine gerendert. Die Animationen sind dabei sehr nett gemacht und das Spiel bezaubert einen mit einer leicht märchenhaften Optik.

Die Klangkulisse geht von spirituell bis actionreich und bildet ein lustiges Konglomerat aus den unterschiedlichsten Musikelementen. Nicht zu aufdringlich, aber stets begleitend fügt sich der Soundtrack in den Hintergrund ein. Die Soundsamples geben dabei durchaus das Erlebte glaubhaft wieder.

Die Geschichte ist bei dem Spiel die wesentliche Stärke. Man spielt in der Rolle der kleinen Nuna eine spirituelle Geschichte, die man bei den Iñupiaq am Lagerfeuer erzählt hat. Es ist folglich viel mystisches dabei, etwa wenn Nordlichter als die Geister von Kindern beschrieben werden. Daher lässt sich die sehr nett und anschaulich gestaltete Story durchaus als modernes Märchen bezeichnen. Wer als solches etwas damit anfangen kann, wird hier nicht enttäuscht werden. Hinzu kommt vor allem der Part, der einem mehr über die Iñupiaq erzählt. Man lernt also beim Spielen noch etwas dazu.

Für ein Xbox LIVE-Spiel ist der Preis schon etwas happig, wenn man ihn am Umfang misst. Ein erfahrener Spieler wird mit allen Dokuclips und Spielelementen zusammen ca. 2 Stunden verbringen. Das ist  schon etwas wenig. Hier hätten wir duchaus noch ein paar mehr Level erwartet oder eine weitere kleine Geschichte.

Das Spiel selbst ist ein klassischer Plattformer. Das bedeutet man muss einfache kleine Rätsel lösen und hin und wieder die Umgebung zu seinen Gunsten verändern. Wichtigstes Element ist hierbei der Fuchs der in Form von spirituellen Plattformen Nuna massiv in der Geschichte hilft. Leider ist hierbei auch nicht alles Gold was glänzt. Der gute Fuchs reitet einen nämlich auch mal gerne rein. Umgekehrt passiert das gleiche im Singleplayer, wenn man den Fuchs steuert und Nuna gerade ungünstig in ihr eigenes Verderben läuft. Sie stürzt dann mal fröhlich die Klippe eigenständig herunter oder begibt sich an eine Stelle, wo sie vom Bären gefressen bzw. vom Stein erschlagen wird. Das ist etwas unschön.

Das was man zu tun hat, ist sehr einfach gehalten. Man muss sich von Screen zu Screen arbeiten und dabei unterschiedliche Plattformen erklimmen, springen, balancieren und hin und wieder Hindernisse aus dem Weg räumen. Dabei gibt es auch die ein oder andere Stelle, wo man kurz rätseln muss. Wer allerdings ein Spiel wie Max Curse of the Brotherhood gespielt hat, wird wissen, dass es auch spannender und anspruchsvoller geht.

Im Koop hat man nicht mehr das Problem, dass die gerade nicht gesteuerte KI in den Tod stürzt. Es macht also zu zweit mehr Spaß. Da das Gameplay allerdings gleich bleibt, geben wir hier auch nicht wesentlich mehr Punkte. Es ist allerdings schön, dass ein lokaler Koop mal wieder unterstützt wird. Heute sieht man das leider viel zu selten.