Review zu Mystery Castle

Manchmal, da sehnt man sich einfach nach Ruhe. Dann hat man keine Lust auf Ballereien, Abenteuer oder schnelle Verfolgungsjagden. Dann will man einen Titel, der entspannt, keinen Zeitdruck aufbaut und vielleicht auch noch das Hirn anstrengt. Mystery Castle ist genau so einer und wir haben uns aufgemacht das Schloss für euch zu erkunden.

Kisten und Fässer – heute im Angebot

Das Prinzip von Mystery Castle ist schnell erklärt: Ihr puzzelt euch durch 180 Level indem ihr Kisten verschiebt um am Ende durch einen Gang die Flucht aus dem Verlies anzutreten. Zwar gibt es auch kleinere andere Herausforderungen, das Hauptelement der verschiedenen Rätsel, die euch in fünf verschiedenen Umgebungen erwarten, bleibt aber das Verrücken von eckigen, hölzernen Behältnissen.

Solch einen Titel hat dabei sicher jeder schon einmal gespielt. Egal ob auf dem Handy, Konsolen, dem PC oder im Browser. Ihr verschiebt Kisten, die daraufhin Wege frei machen oder für neue Wege sorgen, indem sie, in den Abgrund geschoben, eine Art Brücke bilden. Easy to lern eben, aber durch die teils kniffeligen Rätsel hard to master.

Wie wäre es mit runden Kisten?

Zugegeben, Kisten verschieben mag zwar die Synapsen anregen, aber in der heutigen Zeit haut einem diese alleinige Aufgabe nicht mehr vom Hocker. Daher wird der Puzzler durch verschiedene Element aufgelockert. Beispielweise rutscht ihr auf vereisten Wegen den in jedem Level zu erlangenden 5 Sternen entgegen, sucht Schlüssel um Türen zu öffnen, nutzt eine Laterne für verborgene Wege oder missbraucht Gegner um Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Das sorgt für Abwechslung und motiviert bis zu einem gewissen Grad auch die anderen Gebiete und die damit verbundenen Eigenheiten zu entdecken. Diese schaltet ihr allerdings erst mit Erledigung eine gegeben Anzahl an vorheriger Level frei. Das ist etwas schade, da man so nicht einfach frei hin- und herschalten kann und die Stufen spielen kann, auf die man gerade Lust hat.

Kisten DLC – Texture Pack

Abgesehen von der mageren bis hin zur nicht vorhanden Story – es gibt in jedem Gebiet lediglich einen eher nervigen Begleiter, der euch bei Bedarf mit Tipps oder Albereien versorgt – bietet Mystery Castle eine eher langweilige Präsentation. Das betrifft unter anderem die Soundkulisse, die mit generischen und teils nervigen Soundeffekten herkommt und darüber hinaus bis auf wenige Hintergrunddudeleien nichts zu bieten hat.

Optisch bekommt man für die rund 10 Euro einen bunten Mix aus Mittelmäßigkeit. Die Sicht von Oben ist natürlich ideal für die Lösung der Rätsel, ist standardmäßig aber zu nah am Charakter, um vor allem die späteren Areale komplett überblicken zu können. Das lässt sich zwar auch Knopfdruck ändern – muss aber für jedes Level erneut vorgenommen werden. Ansonsten besticht der Titel weder durch besondere Effekte noch abwechslungsreiche Designs.

Da ist wohl jemand auf dem Holzweg

Die Steuerung ist anfangs durchaus gewöhnungsbedürftig. Zwar gibt es eigentlich nicht viel zu beachten als auf vorgegebenen Feldern durch den Kerker zu latschen, um Kisten von A nach B oder sonst wo hin zu drücken, aber gerade die Bewegung fühlt sich etwas schwammig an. Das liegt daran, dass man den Charakter eben nicht direkt steuert sondern ihm eigentlich nur sagt, auf welches benachbarte Feld er sich zu bewegen hat.

Das macht er allerdings mit einer kleinen, aber merklichen, Verzögerung, wodurch man eigentlich schon das nächste Feld ansteuert, obwohl der kleine Magier sich noch in einer Bewegung befindet und die Richtungsweisung gekonnt ignoriert. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber gerade bei so wenig Bewegungsspielraum (kleiner Wortwitz) ist es verwunderlich, dass sich die wichtigste Fähigkeit des "Helden" nicht richtig anzufühlen scheint.