
Affen als Piraten? Klingt ein wenig nach Planet der Affen, hat damit aber wenig zu tun. In Monkey Pirates steuert ihr das Boot eines von vier Affen Kapitänen, um in verschiedenen Modi euer Geschick, oder eure Feuerkraft unter Beweis zu stellen. Die entsprechenden Arenen sind gespickt mit einigen Boni für eure Schiffe und natürlich mit zahlreichen Gefahren. Diese Gefahren sind abhängig von einer von vier vorhandenen Seeumgebungen. In der Karibik müsst ihr dem Lavaregen eines Vulkans ausweichen und in der Arktis den Eisbergen. Schafft es Monkey Pirates, die Gefahren zu umschiffen und erleiden unseren tapferen Affen Schiffbruch?
Grafik
In hübscher, kindgerechter Cartoon-Optik steuert ihr euer Schiff aus einer recht detailarmen Draufsicht auf das Geschehen. Erwartet weder große Effekte noch detailgetreue Schiffe, das Spiel wird nur recht minimalistisch dargestellt. Zaubert hierbei aber über die ganze Zeit ein harmonisches, flüssiges Cartoon-Feeling auf den Bildschirm.
Sound
Die Musik im Menü wird nach kurzer Zeit schon anstrengend, als wenn euch das Spiel zum Spielen drängen möchte. Sobald ihr in den jeweiligen Arenen die Kontrolle über euer Schiff bekommt, wird die musikalische Untermalung angenehmer. Insgesamt ist im Spiel der Sound sehr zurückhaltend und zweckmäßig. Weder das Auflaufen auf ein Riff noch die Kanonenschüssen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Story
In den vier Challenges und dem Tutorial bekommt ihr immer ein paar nette, geschriebene Worte von euren Affen mit auf den Weg und nachdem ihr in jedem Challenge-Modus in jeder Disziplin mindestens eine Medaille erspielt habt, bekommt ihr zu jeden Affen noch eine kurze, textuelle Hintergrundgeschichte. Das ist in der Summe weder gut ins Spiel eingebunden, noch motiviert es zum Weiterspielen oder nimmt einen bleibenden Eindruck in eurem Gedächtnis ein.
Umfang
Für fünf Euro bekommt ihr 4 Challenge-Modi, 3 Versus-Modi, 9 Arenen und spielbare Affen-Kapitäne. Abgesehen davon, dass sich die Kapitäne spielerisch nicht unterscheiden, ist das ein ganz ordentlicher Umfang. Mit den Challenge-Modi seid ihr je nach Geschick zwar recht schnell durch, aber mit den Versus-Modi könnt ihr euch schon etwas länger aufhalten. Hier wäre aber sicher auch mehr drin gewesen, wenn man nicht nur einen lokalen Multiplayer-Modus sondern auch einen Online-Modus mit an Bord gehabt hätte.
Spielspaß
Die kurzweilige Mischung aus Arcade-Action und Geschicklichkeitsspiel hat ihr Reize. So sind die Ziele in den Challenge-Modi fair gewählt und nach dem ersten Durchlauf hat man den Anspruch, die nächst höhere Medaille zu holen. Länger als 30 Minuten werden die Monkey Pirates Sessions im Singleplayer aber sicher nicht werden. Dafür gibt es zu wenig motivierende Challenges und der Versus-Modus gegen die KI artet meistens auch nur in ein Glücksspiel aus. Im lokalen Versus kann man sicher ein paar Minuten mehr Spaß haben, aber insgesamt hat man in Monkey Pirates recht schnell alles gesehen und die Luft ist raus.
Gameplay
Mit dem linken Stick steuert ihr euer Schiff und versucht, die Segeln in den Wind zu setzen um auf eine ordentliche Geschwindigkeit zu kommen. Der Wind wird durch einen kleinen Kreis um euer Schiff angezeigt. Rot bedeutet Stillstand, während grün volle Fahrt bedeutet. Im Versus-Modus könnt ihr diese Restriktionen auch durch einsammelbare Bonis aufheben und somit der Verwirrung entgehen, wenn der Wind dreht. Mit dem A Button schießt ihr in drei Richtungen. Vor euch und rechts und links neben euch. Auch die Art und Anzahl der Schüsse kann abseits der meisten Challenge-Modi von den einsammelbaren Boni modifiziert werden.
Außerdem habt ihr noch die Möglichkeit, den Anker zu werfen und somit durch den Druck auf X oder B eure Fahrt bis zum Stillstand zu verlangsamen. Alles geht recht flüssig von der Hand, ohne jemals vollkommen kontrollierbar zu wirken. Dafür sorgen die zufälligen Boni, denen man durch ihre Farbe nur ansehen kann, ob es sich um Waffen- oder Schiffsverbesserungen handelt. Hinzu kommen die Kamikaze-KI Kapitäne, die euch lieben gerne Rammen und die meistens wie wildgewordenen Furien durch die Arenen brausen.
Multiplayer
Der Versus Modus in einem von drei Modi kann im lokalen Multiplayer mit bis zu vier Spielern gespielt werden. Hierbei entfaltet das Spiel sein ganzes Potential. Ob ihr nun in Modus Jolly Roger versucht, möglichst lange zu überleben, wenn ihr die schwarze Flagge tragt, oder ob ihr in Banana Race versucht, Bananen zu sammeln ohne abgeschossen zu werden, die Boni und Zufallsergebnisse auf den Karten sorgen für jeden Menge Schadenfreude beim Sieg über den Gegner.
Fazit
Monkey Pirates ist ein kurzweiliger Zeitvertreib für zwischendurch, der nur mit Freunden vor dem Bildschirm wirklich Spaß macht. Der Umfang für 5 Euro ist ganz ordentlich und dennoch vermag das Spiel den geneigten Solo Spieler weder lange, noch richtig gut zu unterhalten.
Der Versuch, eine Story einzubauen, wirkt sehr alibimäßig und man hätte sich den Aufwand auch sparen können. Vieleicht hätte man es dann geschafft, den Versus-Modus auch Online-fähig zu machen und den Affen-Piraten so noch ein richtiges Highlight mit auf die Reise zu geben.
In der jetzigen Form können wir Monkey Pirates keine Empfehlung für Solo-Spieler aussprechen. Leute, die gerne in geselliger Runde kleine Fun-Games anschmeißen, können für 5EUR sicher mal reinschauen.