
Marvel vs. Capcom 2 ist der letzte Teil der Serie und gleichzeitig der erste Ableger, welcher auf dem Xbox Live Marktplatz erscheint. Durch hartnäckiges Bitten und Betteln der Fanszene wurde das gute Stück nun umgesetzt. Betteln hilft bei uns nicht, wir haben das Game knallhart getestet.
Grafik
Wie man es aus den guten alten Tagen gewohnt ist, stehen sich hier zwei hübsche Cartoon-Fighter gegenüber. Aufpoliert auf HD erinnern nur der ein oder andere Pixel-Feuerball an die Arcade-Zeiten. Die Hintergründe sind allerdings sehr durchwachsen. Manchmal sind sie lieblos, manchmal voll von Details und teilweise auch sehr bewegt wie bei einer Floßfahrt auf einem Fluss. Grafisch kann sich die Umsetzung schon sehen lassen, revolutioniert das Genre aber nicht.
Sound
Der Sound ist, sagen wir speziell. Effekte sind typisch und stellenweise etwas schwach auf der Brust. Der Soundtrack dagegen ist wirklich etwas Besonderes. Wer hier Arcade-Electro erwartet, wird überrascht. Es klingen sanfte bis groovende Jazz und Lounge Töne aus den Boxen. Erst wirkt es befremdlich, danach merkt der Spieler aber, dass der Soundtrack die Aggressionen eines Fight-Games sehr gut kompensiert.
Story
Wenn Marvel und Capcom sich treffen, dann muss es auch eine Story geben. Der Ultra-Bösewicht Abyss will der Welt mal wieder ans Leder. Entgegen der aktuellen weltpolitischen Lage im Real-Life kommt eine Piraten den hilflosen Bürgern der Erde zur Hilfe. Diese versammelt alle Helden um sich, um dem Bösen das Licht auszuknipsen. Umgesetzt wird das Ganze dann in Prügel-Runden ohne Hintergrund. Story braucht eigentlich kein Beat 'em Up, jedenfalls nicht so eine.
Umfang
Für ein Kampfspiel der alten Schule und ein XBLA Release kommt das gute Stück mit einer Menge Kämpfer. Über 50 Stück aus dem Capcom und Marvel Universum sind es an der Zahl. Im Gegensatz zum Vorbild sind alle Charaktere von Anfang an freigeschaltet, was die Motivation für ein erneutes Zocken etwas hemmt. Durch Arcade und Mutliplayer begleiten euch z.B. Spiderman, Venom, Hulk, Jill Valentine, der Servbot, Ken, Ryu, Guile, Hulk, Storm und praktisch alle Figuren, die ihr euch wünscht.
Spielspaß
Tja der Spielspaß ist für Anfänger eher gering. Auch wenn das Spielprinzip natürlich simpel ist und alte Klopper wie dieser immer wieder Spaß machen, so wird dieser Fun schnell durch den Schwierigkeitsgrad gebremst. Die ersten Durchgänge wird der Neuling auch auf Easy irgendwann hängen und etliche Frustmomente erleben. Der Spielspaß tritt leider erst mit der Erfahrung ein.
Gameplay
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde das Gameplay etwas vereinfacht. Die vier Buttons sind für Angriffe da, die beiden Bumper für Assist Moves. Assist Moves, weil ihr immer 3 vs. 3 spielt. Drückt ihr zwei Buttons auf einmal, könnt ihr im Kampf abklatschen und so angeschlagene Fighter zurückstellen. Es gibt noch Tag Moves, die Kombos im dreistelligen Bereich ermöglichen. Leider sind Moves für Anfänger nicht ganz einfach, da die Erklärungen im Trainings-Modus schwer zu verstehen sind. Das Tag-System bietet aber taktische Nuancen und steht dem Game gut.
Multiplayer
Wie bei allen solchen Spielen ist der Mutliplayer wieder der eigentliche Kaufgrund. Es macht wirklich Spaß, die besten Freunde virtuell zu verprügeln. Bei der Kämpferanzahl und Auswahl ist auch für jeden etwas dabei, so wird endlich gezeigt, welche Comic- oder Videospielfigur die Beste ist. Das Tag-System tut sein übriges dazu, dass hier mit reinem Button-Mashing nicht gewonnen wird.
Fazit
Es ist besser, die Testversion zu laden, um zu schauen, ob das Gameplay euch auch wirklich liegt. Wer sich von Startschwierigkeiten nicht abschrecken lässt, kann viel Spaß mit diesem Titel haben.
Die Performance ist durchweg gut und auch das Gameplay zeigt bei genug Übung seine Stärken. Wer auf die Serie oder generell 2D-Prügler steht, darf gerne auch sofort zugreifen.
Bewertung
