
Mit Marvel Puzzle Quest: Dark Reign ist nun in der letzten Woche ein weiteres Gems-Spiel mit einigen Story-Elementen für die Xbox One Konsole erschienen. Während Gems of War kostenlos zu haben ist, kostet die Marvel-Variante nun allerdings 14,99 Euro. Ob sich die Investition lohnt, war eine der Hauptfrage, die wir durch einen umfangreichen Test des Games beantworten wollten.
Wir sprechen Deutsch. Zumindest teilweise...
Der erste Eindruck ist oftmals derjenige, der länger haften bleibt. Umso schlechter für das Spiel aus dem Hause WayForward Technologies, dass zu Beginn erst einmal unvollständige Texte sowie fehlende und fehlerhafte Übersetzungen auffallen. Gems of War hatte zu Beginn Codierungsfehler und in den Übersetzungen fehlten die Umlaute auf den Text-Bildschirm oder es gab merkwürdige Sonderzeichen. Da das Spiel kostenlos und ansonsten fehlerlos ist, konnte man das verschmerzen. Für ein Spiel, welches knapp 15 Euro aus dem Portemonaie zieht, würde ich schon eine entsprechende Qualitätskontrolle und fähige Übersetzer erwarten. Einerseits sind zu Beginn einfach einige Sätze auf dem Bildschirm nicht komplett, andererseits werden während des Spiels englischsprachige Hilfen eingeblendet, wobei der Rest des Spiels übersetzt ist. Zumindest halbwegs brauchbar, denn etwas peinlich ist es schon, dass man bei jedem Angriff zu lesen bekommt "Iron Man zerbricht und fügt xyz Schaden zu". Natürlich greifen die Helden an und zerbrechen nicht, wenn ihr die Steinchen kombiniert...
Spielprinzip bekannt, aber mit Helden-Power
Natürlich kennt man das Prinzip von unzähligen Spielen wie Bejeweled & Co.: Ihr müsst Reihen mit mindestens drei Juwelen/Steinen der gleichen Farbe bilden, je mehr desto besser. Kombiniert ihr mindestens fünf Stück, gibt es einen Extra-Zug. Bei jeder Kombination fügt man mit seinen Helden, die man sich vorher zusammenstellen kann, den Gegnern Schaden zu. Je nach Held hat man bestimmte Kräfte und Stärken in Farben, so dass man sich ein Team zusammenstellen sollte, welches möglichst viele Farben mit hohem Schaden abdeckt. Zusätzlich dazu haben die Helden Superkräfte, die sie mit dem Kombinieren von Steinen und dem Erreichen einer bestimmten Anzahl auslösen können.
Durch das Spielen und Bekämpfen von Gegnern steigt ihr im Level auf, so dass eure Kräfte immer besser werden, teilweise neue Super-Powers dazukommen und man selber auch mehr Lebensenergie hat. Aber natürlich werden auch die Gegner immer stärker, so dass nach der Einstiegsgeschichte schon mit Level 45 und höher zu rechnen ist. Da kann man bei falscher Teamauswahl und Pech im Spiel auch öfter mal verlieren. Bei einer Niederlage gibt es keine XP und man muss es nochmal versuchen. Gelingt das wieder nicht, kann man Teamverstärkungskarten einsetzen. Diese verdient man sich mit der Zeit und sind einmalig einsetzbare Karten in einem Spiel, so wie man das beispielsweise von Titanfall herkennt. Diese Karten helfen sehr gut, wenn man es mit besonders knackigen Gegnern zu tun hat.
Mir fehlt der Röntgenblick
Das Spiel macht durchaus Spaß, mir gefallen die Art von Games und ich kann prima dabei entspannen. Etwas unentspannt ist hier aber der Blick aufs Spielfeld, denn das ist viel zu klein gewählt. Das Feld ist zu klein, die Steine sind zu klein und sie sind viel zu bunt. Dafür hat man lieber die Superhelden am Rand so groß gemacht, dass die Übersichtlichkeit des Spiels stark darunter leidet. Während man in Gems of War intuitiv und schnell Reihen entdeckt, bei denen man vier oder fünf Steine kombinieren kann, muss man in Marvel Puzzle Quest: Dark Reign angestrengt und genau hinsehen. Da ich keinen Röntgenblick habe, trübt das deutlich den Spielspaß.
Schön ist dafür, dass es durchaus herausfordernd ist und man viel öfter verlieren kann als das in Gems of War der Fall ist. Oft hilft dann eine neue Auswahl des Teams und die Tatsache, dass man nach und nach neue Helden freischaltet. Zusätzlich dazu werden noch Cover gesammelt, so dass Marvel-Fans noch ein paar Goodies zusätzlich haben. Ein Goodie sollte wohl auch die Story sein, die um das Spiel gestrickt und mit Sprechblasen und statischen Bildern von Helden versehen sind. Ich find sie langweilig, vor allem, weil die Bilder immer gleich sind und ich nach der Einstiegsstory Iron Man schon gefühlt einhundertfünfzig Mal gesehen habe. Das hätte man auch besser lösen können.
Fazit
Doch, Marvel Puzzle Quest: Dark Reign macht schon Laune, wenn man auf das Spielprinzip steht und zudem mit den Marvel Comichelden etwas anfangen kann. Wer einfach nur eine Runde Gems spielen möchte, sollte aber lieber die kostenlose Variante Gems of War spielen. Diese ist besser zu spielen, hat einen riesigen Umfang und kostet eben keinen Cent, da man die Mikrotransaktionen nicht benötigt, um das komplette Spiel zu spielen und 1000 Gamerscore einzuheimsen.
Wer aber doch lieber noch eine Alternative sucht und Lust auf etwas taktischere Kämpfe verbunden mit den Gems hat, der kann natürlich gerne zugreifen.
Bewertung
Pro
- Massenweise Marvel-Stars im Spiel dabei
- Taktische und fordernde Kämpfe
Contra
- Schlechte Übersicht durch zu kleines und zu buntes Spielfeld
- Fehlerhafte Übersetzungen
2 Kommentare
XBU MrHyde Sa, 05.03.2016, 16:40 Uhr
Gestern habe ich übrigens Invisible Woman freigeschaltet... mit ihrer Fähigkeit KRAFTBLASEN. Ich frage mich gerade, was ich mir darunter genau vorzustellen habe.... :smt081
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XBU MrHyde So, 14.02.2016, 10:01 Uhr
Hier für euch als Zusatz mal noch zwei Beispiel-Bilder für Fehler, die ich im Test genannt habe:
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