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Ihr habt mal wieder Lust auf eine zünftige Prügelei, wollt euch aber weder in die nächste Kneipe begeben noch auf Nachfolger der großen Genrevertreter wie Devil May Cry warten? Dann könnte euch 505 Games vielleicht mit Marlow Briggs and the Mask of Death einen Gefallen tun. Ob sich der Ausflug ins Reich der Toten und wieder zurück lohnt oder ihr das Geld doch lieber im Pub um die Ecke ausgeben solltet, haben wir für euch in unserem Test herausgefunden.

Normalerweise würde man einem Titel wie Marlow Briggs wohl eine ansehnliche Grafik zusprechen. Wenn nicht die vielen Fehler wären. Damit sind keine Clipping-Probleme oder Tearing gemeint, es geht eher um bewusste Designentscheidungen. Schön und gut, dass man offensichtlich sehr gerne Explosionen mag, wenn diese aber die Sicht auf wichtige Hindernisse oder Gegner versperren, ist es einfach zu viel des Guten. Auch sind teilweise Gegenstände oder Wege kaum erkennbar, weil die Umgebung zu dunkel oder zu gleichfarbig gestaltet wurde.

Schade, denn ansonsten ist die Grafik solide und kann besonders in Zwischensequenzen punkten. Dank abwechslungsreicher Gebiete, die euch vom Dschungel, bis in die Unterwelt, eisige Gebirge und wieder zurück führen, kann man sogar über teils sehr hölzerne Animationen hinwegsehen.

Der Sound leistet sich keine allzu groben Schnitzer. Die englische Sprachausgabe kann man als gelungen bezeichnen, gerade die Gesprräche zwischen Hauptdarsteller und begleitender Maske sorgen für Erheiterung. Die Soundeffekte für Waffen oder Explosionen sind Standard für ein Arcade-Game, ihnen fehlt teilweise ein wenig Bass. Die Musik ist meist dezent und stört während des Spielens kaum.

Die Geschichte ist eigentlich altbekannt: Verrückter Wissenschaftler strebt nach Macht, entführt die Archäologen-Freundin des Hauptcharakteres zu Forschungszwecken, tötet euch, ihr werdet von einer sprechenden, fliegenden Maske wiederbelebt und sinnt fortan auf Rache.

Nach schön, die Sache mit der Archäologen-Freundin ist wohl nicht so üblich, sonst plätschert die Story nur so daher und reißt einen kaum mit. Da hilft auch nicht, dass einige Charaktere während der Story scheinbar ihre Gesinnung wechseln und euch fortan im Kampf unterstützen.

Für ein Arcade-Spiel wird euch ein durchschnittlich langes Abenteuer geboten. Wären nicht einige Trial and Error Passagen in dem Spiel vertreten, könnte man das Spiel vermutlich in 6 Stunden durchspielen. Wer nach dem Ende noch weiterspielen möchte, kann sich in verschiedenen Herausforderungen üben und Highscores von Freunden knacken.

Dieses Schwert hat zwei Schneiden. Auf der einen Seite machen die Hack 'n' Slay Passagen durch verschiedene Waffen, Kombos und magische Angriffe Spaß. Auch die Rätselabschnitte, die entfernt an Tomb Raider erinnern, können überzeugen. Zudem schaffen es verschiedene Minispiele innerhalb des Spieles, etwa ein Helikopter-Flug in Shoot 'em up-Manier, für Abwechslung zu sorgen.

Doch leider trüben die oben bei der Grafik beschriebenen Fehler den Spielspaß. Wenn man an einigen Passagen permanent stirbt, weil man vor lauter Explosionen oder anderen Blendeffekten einfach nichts sieht, und sich zu allem Überfluss teils unfair gesetzten Checkpoints gegenübersieht, dann hinterlässt das einfach einen faden Beigeschmack.

Neben dem klassischen Hack 'n' Slay Prinzip mit vier verschiedenen Waffen und magischen Angriffen wie etwa einem Meteoritenhagel, setzt das Spiel auch auf andere Gameplaymechaniken. So erkundet ihr einige Abschnitte, um den Weg hinaus zu finden, schießt mit Geschützen auf herankommende Helikopter, rutscht oder lauft auf zerbröckelnden Pfaden oder besiegt riesige Bosse in Quicktime-Events.

Das Gameplay geht dank einfacher Steuerung gut von der Hand, euer Charakter lässt sich in den Kämpfen sehr gut steuern. Bei dem Einsammeln von Energiemasken aber hat er so manches Mal seine Schwierigkeiten und reagiert erst beim wiederholten Knopfdruck.

Fazit

Wer nach dem Test noch Lust hat, sollte einen Blick ind die Demo riskieren.

Das Spiel macht zwar leider vieles falsch und gerade die Trail and Error Passagen haben beim Test dafür gesorgt, dass das Spiel das ein oder andere Mal zwangspausiert werden musste, doch wenn man diese Passagen geschafft hat und längere Zeit damit beschäftigt ist, sich durch Gegnerhorden zu schnetzeln oder kleinere Rätsel zu lösen, dann flammt für einen Augenblick Spielspaß auf.

Zwar bietet der Titel für knapp 15 EUR letztlich vielleicht zu wenig, Genrefans, die gerade nichts besseres zum Spielen haben, könnten einen Blick riskieren. Für alle anderen gilt: Demo spielen und selbst entscheiden!


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7