Arcade page

Immer wieder werden auf dem Xbox Live Marktplatz echte Spielekassiker als Arcade Games veröffentlicht. Als Quelle dienen jedoch nicht immer nur bereits bekannte Computerspieleklassiker oder neue Ideen, oftmals werden auch sehr erfolgreiche Brettspiele umgesetzt und erfreuen sich einer grossen Fangemeinde. Als Spiel des Jahres 2006 in Spanien und als Gewinner des Gamers Choice Award tritt auch Lost Cities den Weg auf den Xbox Marktplatz an.

Da es sich bei Lost Cities um eine Adaption eines Kartenspieles handelt sollte man nicht allzuviel erwarten. Die Entwickler gaben sich jedoch Mühe, die Karten, sowie das Legebrett, auf dem die Karten abgelegt werde,n so identisch wie möglich zu gestalten. Kenner des Spiels werden sich so bereits zu Beginn gleich im Spiel wohlfühlen und alles wie gewohnt an ihrem Platz finden. Darüberhinaus wurde das Menü recht ordentlich und nicht überladen erstellt. Unspektakulär und ohne Schnörkel, für ein Kartenspiel OK.

Auch der Sound wird im Rahmen des Spieles eher vernachlässigt. Hier und da gibt es ein paar kleine Sounds beim Kartenablegen und Aufnehmen zu vernehmen. Darüberhinaus versuchen ein paar Stimmungssamples den Spieler musikalisch bei Laune zu halten.

Da es sich bei Lost Cities um ein Kartenspiel handelt, ist keine weitere Story von Nöten. Ich beschreibe hier einfach mal die Spielregeln, damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt: Ziel des Spiels ist es, bis zu fünf Expeditionen durch Auslegen der Expeditionskarten in aufsteigender Reihenfolge zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und durch vorheriges Auslegen von Wettkarten ihren Wert zu vervielfachen. Zwischen den Spielern befindet sich ein Ablagebrett . Es zeigt je einen Ablagestapel für die fünf Farben. Jedem Spieler werden verdeckt acht Karten ausgeteilt, die restlichen Karten bilden einen verdeckten Stapel. Es wird abwechselnd gespielt. Der am Zug befindliche Spieler muss zuerst eine seiner Handkarten ausspielen. Beim Ausspielen hat er die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: Er kann eine Expedition beginnen oder fortsetzen, oder er legt eine Karte offen auf den Ablagestapel der entsprechenden Farbe. Nachdem eine Handkarte auf eine der beiden Weisen ausgelegt wurde, zieht der Spieler eine Karte nach. Danach ist der andere Spieler am Zug. Das Spiel endet, sobald die letzte Karte des verdeckten Stapels gezogen wurde. Jede Expedition wird einzeln gewertet und die Einzelwerte dann zum Gesamtergebnis des Spielers addiert. Der Spieler mit der höheren Gesamtpunktzahl gewinnt.

Die einzelnen Runden können zwischen wenigen Minuten oder je nach Schwierigkeitsgrad und taktischem Geschick auch mal schnell 20-30 Minuten dauern. Wobei ein Wertungsspiel immer drei Runden dauert.

Lost Cities polarisiert. Man benötigt einige Zeit, um sich an das Spiel und seine Ziele zu gewöhnen. Eigentlich ist bei Lost Cities taktisches Spiel von Vorteil. Jedoch spielt die KI bereits in den niedrigen Schwierigkeitsgraden, von denen es drei an der Zahl gibt, sehr aggressiv und die Karten schnell aus. Wer es schafft, ein paar Runden durchzuhalten, kann sicherlich den Spielspass entdecken. Ich würde empfehlen, das Tutorial zu spielen und dann via Multiplayer mit menschlichen Gegner zu üben.

Gamplaytechnisch gibt es nicht allzuviel zu vermelden, da die Spielweise bereits unter dem Aspekt Story kurz ausgeführt wurde. Insgesamt lässt sich Lost Cities jedoch mit wenigen und einfachen Tasten spielen. Man kommt mit gerademal 2 Buttons und dem linken Anolgstick aus. Da kann auch gerne mal die Pizza mit auf dem Couchtisch bleiben bei ner lockeren Runde. Lost Cities spielt sich einfach und flüssig. Dazu trägt auch die nur kurze Bedenkzeit der KI bei.

Der Multiplayer ist recht einfach gehalten. Gewohnterweise gibt es die Wahl zwischen Ranglisten- und freien Spielen. Die Spielersuche klappt recht schnell und während verschiedener Testzeiten fanden sich zumindest im Bereich Ranglistenspiele immer passende Spielpartner. Neben der Standardunterstützung der aktuellen Xbox Live Arcade Spiele wie Freundesrangliste und Ranglistenübersicht gibt nur die freischaltbaren Erfolge. Um das Erfolgekonzept etwas aufzupeppen, entschlossen sich die Entwickler neben der Gamerscore Erfolgen dem Spieler bei verschiedenen Leistungen auch Kunstschätze freizuschalten, die man sich in einer Galerie ansehen kann.

Fazit

Um sich mit Lost Cities anzufreunden, benötigt man ein paar Runden und sollte aufmerksam das Tutorial spielen, damit man seine persönliche Taktik dementsprechend entwickeln und umsetzen kann. Lost Cities macht jedoch bei weitem nicht soviel Spass, wie es der Kartenklassiker UNO macht. Dies liegt zum einen an dem noch etwas taktischerem Spielgeschehen, wie auch an der Tatsache, dass man nur mit zwei Spielern spielt. Wer das Spiel als Kartenspiel bereits mochte, kann getrost zugreifen und hat ab sofort rund um die Uhr einen Spielpartner. Für alle anderen empfiehlt sich wie immer erst der Blick auf die kostenfreie Demoversion, zumal das Kartenspiel mit 800 MS Points meiner Meinung nach recht teuer ist.


Bewertung


Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7