Page

Kingdom: New Lands – so lautet ein kleiner Titel auf der Xbox One, der von den Entwicklern Raw Fury bereits vor fast zwei Monaten veröffentlicht wurde. Wir konnten nach dieser langen Zeit auch einen Blick auf den Titel werfen und teilen euch in unserem Testbericht unsere Meinung mit. Reist einfach mit uns in neue Lande und erfahrt, warum auch ihr in den Bann des Spieles geraten könntet – oder auch nicht.

Land in Sicht!

Ein Königreich ist eine feine Sache, doch seien wir mal ehrlich: Ziemlich schnell kann es ziemlich öde werden. Und vor allem benötigt man Platz, möchte man es zu einem großen Herrscherdasein bringen. Die Lösung liegt auf der Hand – man bricht einfach auf und erschließt sich neues Land!

Da trifft es sich natürlich, dass in alten Geschichten von entfernten Inseln die Rede ist, die mit lauter Schätzen aufwarten. Einige Mysterien muss man zwar in Kauf nehmen, aber was tut man als moderner und aufgeschlossener Lehnsherr nicht alles für neue Untertanen. Also kurzerhand die Segel gesetzt und wir sind mittendrin im Erschließungsprozess neuer Königreiche.

Einestages könnten wir doch noch Freunde werden, Pixel…

Zugegeben, diese Beschreibung von Kingdom: New Lands entspringt nur in Teilen meiner Feder, vielmehr wird das Abenteuer so auf Xbox Live beschrieben. Aber das macht nichts, denn es ist eine gelungene Einstimmung auf das vor euch Liegende – solltet ihr einen Blick wagen.

Was man euch hier als Spiel vorsetzt, ist anfangs mehr als nur verwirrend. Bevor wir uns aber der Spielmechanik widmen, wird jedem schon nach wenigen Sekunden die überaus gelungene Aufmachung ins Auge springen. Gut, wer Screenshots sieht mag vielleicht angewidert „Schon wieder Pixelbrei“ ausstoßen, aber nach nur kurzer Zeit wird klar, dass Pixel auch so viel mehr sein können. Sämtliche Gebäude, Wälder, Gewässer und vor allem die Spiegelungen sind so schön minimalistisch in Szene gesetzt, man möchte nicht mehr wegsehen.

Sollte man doch gezwungen sein die Augen abzulassen, werden die Ohren stattdessen verwöhnt. Ruhige Klänge laden zum Verweilen ein und sorgen mit der wirklich tollen Optik dafür, dass man eigentlich nur dem Treiben auf dem Bildschirm folgen möchte…

Die Leiden des jungen Königs

… da trifft es sich natürlich gut, dass man als Herrscher nun mal eben jenen Job innehat. Gesattelt auf euerm hohen Ross besteht eure Aufgabe darin, das verdiente Geld unter den gemeinen Pöbel zu bringen. Wie ihr das macht, bleibt euch überlassen.

So könnt ihr eure Haupthalle ausbauen, für Gewerbe sorgen oder die Befestigung verstärken. Natürlich packt der König aber nicht selbst an und so empfiehlt es sich einen Teil der Steuergelder an Untertanen zu verteilen – schließlich muss ja auch jemand zur Kasse gebeten werden –, die fortan eure Aufgaben erledigen.

Findet eure Hoheit dann noch Zeit, gilt es das neu zu besiedelnde Land zu erkunden, schließlich sprachen wir eingangs von Mysterien. An dieser Stelle verraten wir aber natürlich nicht, was euch auf der Insel alles erwartet, denn gerade diese Entdeckungen machen einen Reiz des Spieles aus.

Dark Souls in 2D?

Überhaupt ist es eigentlich unglaublich kontraproduktiv, viel über Kingdom: New Lands zu schreiben. Einem Kumpel gegenüber verglich ich den Titel mit Dark Souls. Nicht etwa, weil der Schwierigkeitsgrad mittweilen recht hoch ausfalle, sondern einfach auf Grund der Tatsache, dass das Nichtwissen Teil der Spielerfahrung sei.

Daher sollen sich die letzten Worte auch drauf beschränken, dass es sich beim Spiel um einen Mix aus Tower Defense in 2D-Optik, Aufbausimulation und dem Erkunden von Geheimnissen handelt. Das geniale: Wer die Katze nicht im Sack kaufen will, sollte sich die Demo vorab laden. In der verfügbaren Stunde bekommt man bereits einen sehr guten Eindruck davon, was das Spiel bietet und kann sich anschließend überlegen, wie man den nächsten Anlauf besser gestaltet könnte.

Der letzte Punkt ist allerdings auch der Punkt, an dem man Kritik üben kann. Hat man einmal herausgefunden, wie sämtliche Mechaniken funktionieren und was für Geheimnisse auf den Stab warten, ist der Wiederspielwert nahezu dahin. Bis dahin hat man es aber mit einem kreativen Titel zu tun, der vor allem in Punkto Aufmachung vollends überzeugen kann.

Fazit

Kingdom: New Lands ist einer der Titel, über die man ganz zufällig stolpert, wenn man den Marktplatz durchsucht. Es gibt eine Demo, man lädt sie herunter, spielt ein paar Minuten… und ist völlig eingetaucht in die Welt! Ich persönlich war überrascht, wie schnell die Zeit in der Demo abgelaufen war und konnte es kaum erwarten wieder Hand anzulegen.

Doch trotz einer wirklich tollen Inszenierung und einem simplen Gameplay, dass dennoch fordernd ist und immer wieder vor den Bildschirm lockt, ist es sicher kein Titel für jedermann. Die Mischung aus Aufbau und nicht direkt steuerbarer Abwehr wird sicher nicht jedem kleinen König gefallen.

Unser Tipp: Ladet euch unbedingt die Demo herunter und entscheidet dann, ob euch der Ausflug in die Neuen Lande rund 15 Euro wert ist oder ob ihr nicht doch im realen Leben die Macht anstrebt. Uns jedenfalls hat dieses kreative, kleine Spiel verzaubert.


Bewertung

Pro

  • Tolle Inszenierung
  • Simple aber fordernde Gameplaymechaniken...
  • Viel zu entdecken
  • Liebe zum Detail

Contra

  • Hat man alles einmal gesehen, leidet der Dauerspaß
  • ... die anfangs für Frust sorgen könnten
  • Relativ hoher Schwierigkeitsgrad

Inszenierung 8 von 10
8/10
Atmosphäre 8 von 10
8/10
Spielidee 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Dauerspaß 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

0 Kommentare