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Wieder wandert ein King of Fighters Titel von der Spielhalle in die Wohnzimmer der Beat'em Up Fans. King of Fighters 98 ist schon vor einiger Zeit auf dem Xbox Live Marktplatz erschienen. Auch vier Jahre später wird wieder nach dem "König der Kämpfer" gesucht. Ob wir ihn gefunden haben oder uns noch immer mit den üblichen Kleinkriminellen rumschlagen, erfahrt ihr hier.

Es ist fast schon selbstverständlich, dass das Game durch den Spielhallenstil seinen Charme erhält. Schon der Titel verrät uns das Erscheinungsdatum des Fighters, 2002. Es liegen Welten zwischen der heutigen und der Grafik vor 9 Jahren. Doch auch in der ,,Videogame-Steinzeit" war man inzwischen mehr oder weniger hübsche 3D Animationen gewohnt. Vergleicht man mit anderen Spielen dieses Genres, fällt auf, dass die japanischen Entwickler scheinbar gemeinsame Sache gemacht haben.

King of Fighters wurde entwickelt, um auf die Ursprünge des Spieletyp's zurückzuführen, und das schafft es. Jedoch hätte eine Überarbeitung der Kampfanimationen nicht geschadet und würde dem Retro-Look keinen Abbruch tun. Die wenigsten Xbox 360 Besitzer haben noch einen alten Röhrenbildschirm daheim, doch die, die sich sonst wegen ihrer alten Flimmerkiste ärgern, haben nun allen Grund sich zu freuen, im Gegensatz zu allen anderen Gamern. Eine Darstellung des Bildes ist nämlich nur im 4:3 und nicht im 16:9 Format möglich. Dieses kleine Feature wäre in der heutigen Zeit zu erwarten gewesen.

Auch die Darstellung des Sounds ist eher epochentypisch. Die Kämpfe werden mit teilweise rockiger, japanischer Synthesizermusik unterlegt. Das passt auch hier zum Stil des Spiels, doch unsere Gamerohren hätten an mancher Stelle etwas Abwechslung verdient, als die sich gleichenden Songs. Die Kampfgeräusche sind auch hier veraltet und erinnern eher an die Lautmalerei von Comics. ,,POOW", ,,KRATZ","DUTSCH"...

Auch im Jahre 2002 sind unzählige Kämpfer und Kämpferinnen zusammen gekommen, um den King of Fighters zu finden. Das war's an Story! Ihr könnt weder die Storylines der einzelnen Kämpfer spielen, noch bekommt irgendwelche Hintergrundinfos. Doch auch hier ist zu berücksichtigen, dass wir uns zum damaligen Release in einer Spielhalle befanden, und da ging es ums "Kloppen" und nicht ums Reden.

Mit sage und schreibe 65 Kämpfern ist die Auswahl riesig. Schade ist nur, dass sich viele gleichen und es nur wenige innovative Charaktere gibt. Zwar gleicht keiner direkt dem anderen, auch zu unterscheiden in den verschiedenen Kampfstilen, aber optisch sind nur die wenigsten etwas Besonderes. Auf fünf langweilige, auf das Nötigste begrenzte Krieger (Arme, Beine, Kopf), gesellt sich ein Lustiger, beispielsweise ein maulwurfähnlicher Greis mit Messern an den Händen.

Spielmodi gibt es generell nur zwei. Das Standard  1 vs. 1 und das ,,3-on-3". Beim zweiten wählt ihr aus der Kriegerpalette drei Kämpfer aus, mit denen ihr in den Ring steigen wollt. Diese treten dann nacheinander gegen das gegnerische 3-on-3 Team an. Ein Toturial wäre wünschenswert, denn trotz der simplen Steuerung ist eine kleine Einweisung immer hilfreich.

Aufgrund des simplen Gameplays ist keine große Einspielzeit von Nöten, wer sich zu Beginn auf einen Krieger spezialisiert, hat schnell die beste Taktik gefunden, seinen Gegner zu pulverisieren. Bei dem Großaufgebot an Fightern solltet ihr nicht den Überblick verlieren, doch macht es sichtlich Spaß, die Unmengen an Kriegern auszutesten, und die Specialmoves der Charaktere herauszufinden.

King of Figthers ist ein Beat'em Up, dass steurerungstechnisch jeder ungeübte Rentner schafft. Die einfache Steuerung ist ein Segen für alle ungeübten Beat'em Up Hände. Die Stärke der Gegner lässt sich zu Beginn in vier Stufen regulieren, was selbst dem größten Noob den Spaß am Prügeln nicht verwehrt.

Zusammen mit einem Freund auf die Tasten zu hämmern hat schon immer mächtig Spaß bereitet, so auch hier. Leider gibt es nichts, was King of Fighters von anderen Games seines Genres unterscheidet, so gibt es keine Multiplayerchallanges oder andere Neuerungen. Der Xboxlive Multiplayer funktioniert teilweise. Die Verbindung ist oft sehr schlecht, man fliegt aus den Matches oder findet keine. Dass die Server funktionieren, wäre für 800 Ms Points nicht zu viel erwartet gewesen.

Fazit

King of Fighters 2002: Unlimited Match ist ein Retrospiel, welches man nur unter diesem Gesichtspunkt bewerten sollte.

Wem das Spiel früher gefallen hat, dem gefällt es noch heute, da es lediglich einen Konsolenwechsel durchlebt hat. Mit den vielen Kämpfern dürfte jeder seinen Lieblingscharakter finden.

Schade ist nur, dass dem Spieler von heute nicht viel Neues geboten wird, wie neue Effekte oder Animationen. Diese würden den Charme nicht ändern und doch etwas Abwechslung einbringen.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 4 von 10
4/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
6