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Kill The Bad Guy vereint Puzzle, Gewalt und Comedy. Ob das klappen kann, erfahrt ihr in unserem Testbericht zu diesem Game.

And Justice for All…

Stellt euch vor, ihr bekommt die Gelegenheit, die bösesten aller Bösewichte endlich aus dem Verkehr zu ziehen. Wir reden nicht über Gefängnisstrafen, es geht hier im das gezielte Ausschalten der schlimmsten Verbrecher. Stellt euch vor, ihr dürft Waffenschieber, Sklaventreiber und Kriegsverbrecher mit allen Mitteln bekämpfen.

Wer diese Art der Selbstjustiz mit einem starken Augenzwinkern umsetzen möchte, darf sich nun Kill The Bad Guy ansehen. Genau darum geht es hier. Ihr seid Mitglied einer Geheimorganisation der Regierung und sollt die großen Verbrecher aller Länder ausschalten. Da dies - aus verständlichen Gründen - nicht auf legalem Wege geht, macht es so wie jeder Mafia Pate es euch raten würde: „Lasst es wie einen Unfall aussehen“.

So kurz und knapp kann man die Story hinter diesem Puzzle-Spiel beschreiben. Es geht für euch, den Spieler nur darum einen Verbrecher nach dem anderen zu erledigen, jeder taucht dabei quasi als einzelnes Puzzle auf.

10.000 Bad Guys dead

OK, ganz so viele Bad Guys wie im gleichnamigen Album der Band Mörser werdet ihr nicht erledigen, es gibt aber immerhin 60 Level und einige Bonusstages (inklusive Zombies, was ja aktuell zum guten Ton gehört). Der Aufbau der einzelnen Stages ist dabei immer gleich; Ihr findet euch im Abschnitt einer Stadt wieder und könnt mit dem Cursor Objekte manipulieren. Damit es nicht zu unübersichtlich wird, ist das Umfeld weiß und manipulierbare Objekte sind schwarz. Nun geht es darum, die Umwelt so zu nutzen, dass der Bad Guy einen Unfall hat. Der Schurke läuft dabei einen fest vorgeschriebenen Weg, schafft ihr es nicht ihn zu erlegen, erscheint er wieder am Startpunkt und läuft die identische Strecke erneut. So könnt ihr euch Muster einprägen.

Merkt der Fiesling dabei jedoch, was ihr treibt, oder ihr löst eine Falle in seiner Nähe aus, die ihn nicht tötet, so wird er flüchten und die Stage ist verloren. Leider ist gerade dieser Punkt eine große Schwäche des Spiels. Ihr könnt diverse Gegenstände legen oder Fallen auslösen, um den Gegner in bestimmte Richtungen zu lenken. Dies funktioniert aber nicht immer so gut, es kommt sehr häufig vor, dass der Gegner oder auch Passanten völlig unverständlich auf euer Handeln reagieren. Gerade bei Passanten ist dies ärgerlich, denn Zeugen oder Kameras müsst ihr meiden, auch dann ist die Aktion aufgeflogen.

It‘s a Trap

Doch wie funktioniert das mit den provozierten Unfällen nun im Detail? Tatsächlich sind die Unfälle mehr Fallen und haben doch ein gewisses komödiantisches Potential. Zu Beginn habt ihr es noch mit relativ dümmlichen Bad Guys zu tun. Diese laufen stupide gerade die Straße herunter, schließt einfach ein Auto kurz und lasst den Schuft davon überfahren. So schnell kann es gehen und ihr habt ein Puzzle gelöst. Später wird es dann anspruchsvoller. Zwischen Bodyguards und Kameras müsst ihr Hindernisse so stellen, dass der Bad Guy in eine Gasse läuft. Über der Gasse habt ihr bereits ein Klavier an einen Strick gehangen und es kommt wie es kommen muss. Classic-Cartoon-Style lasst ihr den Kriegsverbrecher von einem Klavier erschlagen.

Das Ableben der Gegner ist immer mit viel Augenzwinkern auf witzige Art und Weise verfasst worden. Stirbt euer Ziel, verliert es einen Goldzahn, diesen müsst ihr schnell fangen. Ebenso hat er irgendwie auf der Karte seinen Ausweis versteckt, auch diesen solltet ihr finden. Diese Collectibles und ein vorgeschriebenes Vorgehen geben Bonuspunkte und so wird eure Mission am Ende bewertet.

Grundsätzlich ist das System eine neue Art von Puzzle, da die KI aber sehr unberechenbar handelt und viele Fallen so absurd sind, dass nur Trial-and-Error hilft, wird der Spielspaß sehr schnell ausgebremst.

Großstadt-Dschungel

Die Optik des Titels zeigt uns schmerzhaft, wohin solche Spiele eigentlich gehören. Es handelt sich bei Kill the Bad Guy um klassische Mobile Device Ware. Auf einem Tablet oder Smartphone wäre die Präsentation noch in Ordnung, auf der Konsole kann man selbst mit dem Argument des künstlerischen Stilmittels nicht mehr von guter Optik reden. Für das Auge ist das Spiel einfach eintönig und unangenehm steril. Hinzu kommt noch eine fehlende Übersicht. Es ist stellenweise wirklich schwer, in die Häuserschluchten der Level zu schauen. So nehmt ihr als Spieler einige wichtige Gegenstände in den Karten gar nicht wahr.

Musikalisch wird Kill The Bad Guy wohl auch keine Preise gewinnen, schnell nerven die immer gleichen Jingles, welche euch als Spieler auf euren monotonen Missionen begleiten. Auch für 6,99 Euro gibt es da schon technisch besser gelungene Titel. Es mag sein, dass der gesamte minimalistische Stil wirklich ein gewolltes Stilmittel ist, dann hat man sich aber für das falsche Mittel entschieden, denn die Präsentation unterstreicht perfekt die Monotonie des Gameplays.

Fazit

Kill The Bad Guy kommt mit einer coolen Idee und versucht so Spieler anzulocken, die sonst nicht so sehr auf Puzzle-Games stehen.

Dies funktioniert für die ersten zehn von 60 Leveln auch ganz gut. Spätestens dann fällt dem Spieler aber auf, dass weder Technik noch Gameplay sonderlich viel Abwechslung bieten. Darüber hinaus machen undurchsichtige Aufgaben und nicht nachvollziehbare KI das Spiel unnötig zäh.

Ich habe an vielen Stellen des Spiels gelacht, das gelingt dem Titel wirklich, ich habe aber auch sehr schnell gemerkt, dass ich nicht weitergespielt hätte, wäre es nicht um einen Testbericht gegangen. Somit wird man als Käufer das Spiel schnell zur Seite legen und das auch mit Grund. Idee gut, Umsetzung verbesserungswürdig.


Bewertung

Pro

  • Nette Grundidee

Contra

  • Technisch schwach
  • Monoton
  • KI handelt nicht nachvollziehbar

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielidee 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
6

4 Kommentare

XBU Zwobby So, 19.02.2017, 23:24 Uhr

ja, Ich glaube schon, das es dafür geeignet ist, preislich reisst es ja auch keinen zu großes Loch in den Geldbeutel

Liutasil So, 19.02.2017, 23:01 Uhr

Mal schauen, ich nutze das so als Lückenfüller. Ich werd hier sicher keine 10 Level am Stück zocken. Aber hier mal 2 oder da mal 3. Ich denke dafür ist das Game recht gut geeignet. ;)

XBU Zwobby So, 19.02.2017, 16:14 Uhr

ja anfangs macht es Spass aber da tut sich nicht mehr viel. spätere Level sind dann einfach nur nervig

Liutasil So, 19.02.2017, 12:22 Uhr

Ich hab die ersten 5 Level mal gezockt und es bockt saumäßig. Wie geil das einfach nur ist die Bad Guys mit den verschiedenen Methoden umzulegen. Ich lach mich nur schlapp.