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Gut neun Monate nach der Veröffentlichung der Special Edition ihres Erstlingswerkes schickt das vierköpfige Indie-Studio Hello Games einen Nachfolger ins Rennen. In Joe Danger 2: The Movie gilt es erneut, den waghalsigen Stuntman Joe Danger an zahlreichen tödlichen Hindernissen vorbei von Punkt A nach B zu manövrieren. Lest hier in unserem Testbericht, wie uns das Xbox LIVE Arcadespiel gefällt.

Optisch ist Joe weder gealtert noch hat er sich sichtbar weiterentwickelt. Die Grafik überzeugt viel mehr durch das stimmige Gesamtbild, als durch Detail-Reichtum, oder starke Effekte. Von eisigen Schneepisten, über grün bewachsenen Dschungel bis hin zu staubigen Bergwerken bekommt man hier einiges geboten. Leider stören die immer mal wieder auftretenden Animationsruckler und daraus resultierenden Clipping Fehler den guten Gesamteindruck. Selten kommt es auch vor, dass Joe von Objekten aufgehalten wird, die optisch nicht in der selben Ebene zu sein scheinen.

Soundtechnisch bewegt sich das Spiel auf einem ähnlichen Niveau wie die Optik. In sich ist alles stimmig, der Soundtrack erinnert ein wenig an die fröhlichen Melodien aus Nintendos Klempner Serie. Jedes Fahrzeug macht seine ganz eigenen Geräusche und jedes Setting kommt mit einer entsprechenden Melodie daher, die ab und an durch spezielle Events aufgebrochen wird. Das Einzige, was einem mit der Zeit etwas auf den Geist geht, ist der Regisseur. Dieser brüllt euch im Singleplayer permanent Befehle wie "Ducken!" und "Springen!" in die Ohren.

Eine richtige Story hat Joe Danger 2 nicht. Klar, jedes Set wird im Zuge der Dreharbeiten des "besten Action Fils der Welt" durchfahren, unterm Strich ist das aber nicht mehr als ein Vorwand. Auch wenn nach jedem Akt noch einmal ein Zusammenschnitt der eigenen Aktionen eingeblendet wird, geht es in Joe Danger vielmehr darum, die Sets zu erkunden, Sterne zu sammeln und Bestzeiten zu fahren. Das reicht diesem Spiel aber auch völlig, um den Spieler stets zum Weitermachen zu motivieren.

Der Umfang ist die 1200 Microsoft Points ganz sicher Wert. So gibt es im Singleplayer zwei Kampagnen zu durchfahren. Eine Einführungskampagne für den Editor, sowie den Editor selbst. Dabei besteht sowohl die Movie Kampagne, als auch die "Gelöschte Szenen" Kampagne aus fünf Akten, in denen es gilt, mehrere Missionen mit diversen Objektivs zu meistern. Hinzu kommt noch der lokale Mehrspielermodus, in dem man sich gegen bis zu drei menschliche Widersacher austoben kann.

Das Spiel macht sowohl alleine, als auch mit mehreren vor dem Fernseher richtig Spaß. Gerade im Singleplayer wird man durch die verschiedenen Vehikel vor immer wieder neue Herausforderungen gestellt. Hinzu kommt das motivierende Sterne sammeln. So hat jede Mission einige Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Dabei kann es sich um das Unterbieten einer Zielzeit handeln, oder das man alle Bananen in einem Level findet und einsammelt. Erfüllt man alle diese Aufgaben in einem einzigen Lauf, bekommt man die so genannte Pro Medaille. Zum Abschluss eines jeden Levels, gibt es noch eine Einblendung wie viel Prozent der Spieler langsamer waren als man selbst. Auch das fördert die Motivation ungemein.

Nicht ganz so Motivationsfördernd sind die hin und wieder vorkommenden Level ohne Checkpoint. Diese werden gerade gegen Ende so fordernd, dass sie wirken wie eine einzige lange "Trail and Error" Passage. Nicht selten kommt es vor, dass man diese Passagen an die 100 Mal spielen darf, bevor man sie endlich bewältigt.

Das Gameplay ist recht einfach erklärt und ebenso einfach zu erlernen. Mit dem rechten Trigger gibt man Gas und mit dem linken Stick balanciert man das Gefährt aus. Ab und zu benötigt man den Linken Stick auch für einen Spurtwechsel. Dies bewerkstelligt man, indem man nach oben oder unten drückt. Hinzu kommt noch der mit A einsetzbare Boost, sowie das elementare Ducken auf X und Springen beim Loslassen von X. Zu guter Letzt kann man den linken und rechten Bumper in der Luft noch zum Tricksen nutzen, um den Boost wieder aufzufüllen. Hin und wieder wird auch die B-Taste mit eingebunden. Mit dieser schlägt man auf Einblendung des Spiels andere Fahrer vom Bike oder wirft mit Zeitungen nach einem anderen Fahrer. 

Unterm Strich steuert sich Joe schon nach wenigen Fahrten recht intuitiv. Nur die häufigen Fahrzeugwechsel von Level zu Level stören ab und zu den Spielfluss.

Der Multiplayer gehört zu den Schwächen des Spiels. So kann man sich in diesem leider nur lokal gegen bis zu drei Freunde auf mageren vier Strecken beweisen. Zwar werden Statistiken gepflegt und die eigenen Zeiten mit dem Rest der Welt verglichen und sogar deren Ghosts eingeblendet, einen Online Modus gibt es aber leider nicht.

Fazit

Insgesamt ist Joe Danger 2: The Movie ein klasse Xbox LIVE Arcadetitel, der seine 1200 Microsoft Points durchaus wert ist.

Allerdings muss man sich als Gamer auch bewusst sein, dass Frust und Freude bei den teilweise beinharten Strecken sehr nahe beieinander liegen und das dieses Spiel über keinen nennenswerten Multiplayer verfügt.

Ansonsten macht dieses neue Xbox LIVE Arcadespiel aber fast alles richtig, um den Spieler zu motivieren und ihn mit abwechslungsreichen Aufgaben zu fordern. Schaut euch doch einfach mal die kostenlose Demo an.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 10 von 10
10/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
XBU-Silver-Award
8