
Das Spiel Interpol wirbt damit, dass man Beweise sammeln muss, um einen Dr. Chaos zur Strecke zu bringen. Die ersten Meinungen der Xbox 360-Gamer fallen - positiv formuliert - ernüchternd aus, also haben wir uns nun daran gesetzt, um selber Beweise zu sammeln: Ist das Spiel tatsächlich so überflüssig oder findet es doch eine Daseinsberechtigung? Wir sagen es euch!
Grafik
In dem Spiel nimmt die Grafik eine wesentliche Rolle ein, denn in Interpol geht es darum, auf einem Bild voller Details einzelne Gegenstände zu finden. Selbst mit HDMI und einem LCD ist es nicht immer möglich, jedes Detail zu erkennen, vieles verschwimmt einfach zu sehr in dem Wust aus Pixeln. Zudem ist das ganze Drumherum derart lieblos gestaltet, dass die Grafik vermutlich nicht der Teil mit der längsten Entwicklungszeit gewesen ist.
Sound
Es gibt eine Menümusik in der Art Warteschleifen-Musik, die sich nach wenigen Sekunden andauernd wiederholt. Ansonsten ist das Spiel durchweg lautlos, sämtliche Erklärung zur - nennen wir es mal - Story kommen in reinem Text und ohne Soundausgabe daher. Wenn etwas schneller fertig war, als die Grafik, dann sicherlich der Bereich Sound.
Story
Der Titel Interpol und die Werbung wie "Setzt eure investigativen Fähigkeiten ein, um alle benötigten Beweise zu sammeln und bringt Dr. Chaos zur Strecke." klangen für mich nach einer Art Adventure, gerne auch als Point-and-Click-Variante. Hier gilt es aber nur, auf einzelnen Bildern voller Gegenstände einzelne Dinge zu suchen, so wie Wörter in einem Buchstabensalat-Rätsel (auch Worträtsel genannt). Die dann völlig bei den Haaren herbeigezogene "Story" ist so lieblos dahin getextet, dass man sie einfach nur weiterklicken sollte.
Umfang
Das Spiel enthält einen Singleplayer mit diversen Orten, an denen einige hundert Gegenstände enttarnt werden müssen. Zudem wird ein Multiplayer-Modus geboten und man hat diverse Einstellungsmöglichkeiten im Spiel. Eine Glanzleistung ist dies aber dennoch nicht.
Spielspaß
Wer es spaßig findet, in Rätselheften die "Such den Fehler"-Spielchen zu spielen, der findet vielleicht auch Spaß daran, irgendwelche Gegenstände in wirren Bildern zu suchen und wild umherzuklicken. Ich habe diesen Spaß jedenfalls nicht gefunden...
Gameplay
Das Gameplay ist sehr einfach, denn man geht in der Singleplayer-Kampagne einfach von Ort zu Ort und muss dann vorgegebene Gegenstände im Bild suchen. Einfach mit dem linken Stick zielen und mit A auswählen. Zudem gibt es eine Lupe, die den Ausschnitt etwas vergrößert und wer einen Gegenstand absolut nicht findet, hat eine Anzahl an Hinweisen, die man benutzen kann. Es ist also leicht zu erlernen, aber natürlich auch absolut monoton.
Multiplayer
Geteiltes Leid ist halbes Leid.. oder gar viertel Leid, denn sowohl lokal als auch über Xbox Live kann man bis zu vier Spieler an einen Fall ansetzen und so gemeinsam das Spiel durchstehen... aber mal ehrlich: Wer will das schon?
Fazit
Ich habe wirklich überlegt, ob ich seit dem Release der Xbox 360 im Dezember 2005 ein Spiel gespielt habe, was mich mehr gelangweilt hat, als Interpol. Mir will einfach kein anderes Game einfallen...
Interpol ist also auf der Jagd nach Dr. Chaos? Nun, dann würde ich empfehlen, mal bei den Entwicklern dieses Arcade-Games nachzuforschen, denn da könnte ich mir einen Dr. Chaos sehr gut vorstellen.
Wer jetzt neugierig geworden ist, ob das Spiel wirklich so schlecht ist, dem lege ich die kostenlose Testversion ans Herz und freue mich dann auf jede Meinung dazu im Forum. Mich würde es wundern, wenn dann noch einer freiwillig 800 MS Points dafür ausgegeben hat.