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Steht ihr in der Disko eher an der Theke und trinkt genüsslich ein Bier oder drängt euch das Wummern der Musik auf die Tanzfläche? Falls ihr zu der zweiten Gruppe gehört, habt ihr hoffentlich auch ein ordentliches Taktgefühl... sonst könnte es peinlich werden. Takt braucht ihr auch in dem Platformer Inside My Radio. Ob uns der Groove gefiel, lest ihr in unserem Testbericht.

Wenn man im Spiel in die Rolle einer LED schlüpft, was für eine Optik kann man dann erwarten? Richtig, eine bunte, grelle und auffallende. Wenn man dann noch eher kantige Designs und zum Takt passende Lichteffekte hinzuzählt, hat man alle Zutaten von Inside My Radio zusammen. Im Spiel wird man in sein Radio gezogen und soll da für Ordnung sorgen. Die Grafik bringt diesem Umstand gut rüber und man fühlt sich mittendrin. Sicher, ein wenig abwechslungsreicher hätte man das Spiel am Ende schon gestalten können, aber im Endeffekt soll ja vor allem der Sound anstecken und nicht das Gesehene. Trotzdem passt auch Letzteres gut zu der Thematik.

In einem Titel, in dem man nur dann wirkliche Fortschritte machen kann, wenn man seine Aktionen mit dem Takt übereinstimmt, handelt es sich bei der musikalischen Untermalung natürlich um einen essentiellen Punkt. Wer dem Titel eine Chance gibt, springt oder sprintet zu Klängen aus den Genres Elektro, Dub und Disko. Das Problem: Man hat keine Wahl, sollte einem der Sound nicht zusagen. Abdrehen geht auf keinen Fall, denn dann ist an ein Vorankommen nicht mehr zu denken. Zum Glück fängt man aber schnell an mit dem Fuß zu wippen und es macht größtenteils Spaß, den richtigen Takt zu finden. Schwierig wird es nur dann, wenn einen die Musikauswahl so gar nicht packen will. Dann wird es nämlich auch schwer den Takt zu finden...

Eigentlich wollt ihr nur etwas Musik über euern Gettoblaster hören, doch plötzlich werdet ihr in das Innere des Gerätes gesogen. Fortan bewegt ihr euch in der Form einer grünen LED und macht euch auf die Suche nach dem Ursprung der Störung. Denn die portable Musikanlage stirbt und es ist eure Aufgabe das Übel zu beseitigen und den musikalischen Begleiter zu retten... Allzu kreativ ist die Geschichte nicht und besser wird es im Verlauf des Spieles auch nicht. Denn bis auf eine kleine Sequenz zu Beginn wird die folgende Geschichte nur noch in recht lieblosen Dialogen fortgeführt. Das Ende ist dann auch wenig überraschend und - unter uns gesagt - auch völlig belanglos.

Wenn man gerade anfängt, dem Groove zu verfallen und die Steuerung sowie der Beat erst richtig ins Blut übergehen, ist Inside My Radio auch schon wieder vorbei. Selbst ungeübte Spieler dürften nicht länger als vier Stunden brauchen. Und nach dem Ende gibt es dann auch nichts mehr zu tun. Denn mal ehrlich, wer hat schon Lust auf den beigefügten "Gegen die Zeit"-Modus? Darin durchlauft ihr die bereits bekannten Level, versucht dies allerdings auf Zeit - sicher also keine Bereicherung des Titels.

So lange der Titel andauert, und das - wie bereits geschrieben - nicht lange, kann durchaus Spaß aufkommen. Das Ausführen der Aktionen im Takt ist fordernd und gleichzeitig erfrischend. Hinzu kommen coole Klänge die antreiben. Nach anfänglicher Begeisterung folgt dann aber schnell Ernüchterung. Denn wenn man erst einmal den Takt gefunden hat, bietet das Spiel kaum mehr Herausforderungen. Und nach kürzester Zeit ist ja dann auch Schluss, ohne Wiederspielwert.

Aufmerksame Leser dürften an dieser Stelle ja nun bereits wissen, dass sämtliche Aktionen (die sich auf Springen, Sprinten sowie eine Art Stampfattacke beschränken) nur im Takt der Musik aufgeführt werden können. Kommt man mit der Musik nicht zurecht und findet folglich nicht den Takt, lässt sich eine Art Taktgeber einblenden. Das Laufen von links nach rechts ist übrigens abgekoppelt von der Musik.

Wenn man die Mechanik dann verstanden hat, springt, sprintet und stampft man sich den Weg durch die wenigen Level im Spiel. Damit das nicht zu langweilig wird, lockert man das Gameplay durch Bosslevel oder kleinere Puzzle auf... natürlich immer im Takt mit der Musik!

Fazit

Eigentlich will ich den Titel ja mögen. Es ist eben mal etwas anderes, seine Aktionen der Musik anzupassen und mit einer LED durch einen sterbenden Gettoblaster zu hüpfen. Und anfangs macht Inside My Radio ja auch eine Menge Spaß...

Nach kurzer Zeit wird das erfrischende Gameplay dann aber zur Routine und man ist irgendwie fast nicht böse, dass man nach nur drei bis vier Stunden den Abspann zu Gesicht bekommt. Allerdings ist ein Preis von 14,99 Euro für das Gebotene viel zu hoch angesetzt. Wenn es wenigstens einen Multiplayer gegeben hätte, o.k., aber zusätzlich nur einen Zeitmodus anzubieten, ist mir einfach zu wenig,

Wir raten euch daher, dass ihr vorher, falls möglich, probespielt und erst bei Gefallen zugreift. Wartet aber auch dann vielleicht lieber auf einen Deal, denn die Spielzeit, die ihr in diesen Titel stecken könnt (und wollt), ist recht kurz.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7