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Nach dem skurrilen Physik-Simulator Goat Simulator, kommt mit I am Bread ein weiteres verrücktes Spiel auf unsere Konsole. Wir haben uns das labbrige Stück Brot, das nur ein Ziel hat, angesehen.

Einbrecher im Haus?

Herr Murton ist in psychiatrischer Behandlung, denn jemand ist in sein Haus eingebrochen, hat die Küche verwüstet und das ohne Einbruchspuren zu hinterlassen. Doch mit dem Umräumen der Kücheneinrichtung ins Wohnzimmer, geht die Verwüstung dort weiter. Was ist geschehen? Unser Stück Brot, denn sein Lebensziel ist es, schön knusprig getoastet zu sein. Auf seinem Weg zu einer Hitzequelle gehen aber einige Dinge zu Bruch.

Schön knusprig musst du sein

Brot kann nämlich nicht laufen und rutscht nur auf dem 'Bauch' herum. Zusätzlich kann es sich mit seinen vier Ecken an Gegenständen festhalten und sich dann über diesen Punkt oder die Achse herum drehen. Diese Ecken steuern wir mit den Triggern und den Schultertasten des Controllers. Glücklicherweise werden die zugehörigen Tasten an den Ecken des Toasts angezeigt. Trotzdem kommt es schnell zu Knoten in den Fingern. So müssen wir die Hitzequelle, zum Beispiel den Toaster, eine Heizung oder Bügeleisen, erreichen und dort beide Seiten toasten. Auf dem Weg dorthin müssen wir aufpassen, das Brot nicht ungenießbar zu machen. Denn wer möchte schon ein Frühstück das auf dem Boden lag? Aber auch andere Schmutzquellen, wie das Waschbecken, geschnittene Fingernägel oder der Mülleimer müssen umgangen werden. Erreicht die Genießbarkeitsskala der Toastscheibe den Wert Null, beginnen wir das Level von vorne. Also klettern wir Schränke, Wände oder andere Möbelstücke hinauf, die komischerweise nicht dreckig sind. Da aber auch Teigware keine unendliche Kraft hat, kommt es schnell zu spannenden Situationen. So klettern wir gerade Todesmutig vom Kühlschrank zum Schrank, immer den dreckigen Fußboden im Blick, als uns droht die Kraft auszugehen. Mit dem letzten Schwung erreichen wir gerade so den rettenden Schrank. Mehrere Fingerübungen später erreichen wir den Toaster, jetzt heißt es beide Seiten goldgelb toasten, um das Level abzuschließen.

Toaster

Witzige Idee mit Mängeln

Das klingt nicht nur nach einer witzigen Idee, sondern ist auch witzig. Leider mangelt es an der technischen Umsetzung. Da jede Brotecke mit einer eigenen Taste gesteuert wird, kommen wir schnell durcheinander. Die Anzeige der jeweiligen Taste, die zu einer Ecke gehört, fällt leider sehr klein aus und so finden wir uns in Situationen wieder, in denen wir uns fragen: War es jetzt die rechte Schultertaste, oder doch der linke Trigger? Sekunden später liegen wir auf dem Boden und dürfen von vorne beginnen. Besonders ärgerlich, wenn das kurz vor dem Ziel passiert. Frust ist hier vorprogrammiert. Aber auch die Physik macht es uns nicht leichter. Das so leichtfüßige Brot scheint mehrere Kilo zu wiegen, denn Teller zerbrechen bei Berührung sofort und Pappkartons wackeln unter dem Brot bedrohlich. Gleiches gilt für den Kamerawinkel. Mal hängt sie mit dem Brot an der Wand oder sie befindet sich in einem Winkel, der uns nur wenig dabei unterstützt unser Ziel im Blick zu behalten. Wir können den Kamerawinkel zwar nach belieben drehen, aber wir sind mehr damit beschäftigt, die restlichen Finger unter Kontrolle zu halten. Die gewünschte Bräune des Toasts zu erreichen ist also eine echte Herausforderung. Glücklicherweise bekommen wir nach mehrmaligen Scheitern die Möglichkeit, unverwundbar zu werden. 

Schwereloses Gebäck

Dafür bekommen wir bei I am Bread jede Menge zu tun. Insgesamt gibt es sieben Level, die neben dem Story Modus noch in fünf weiteren Modi absolviert werden können. Zum einen wäre da die Jagd nach einem Stück Käse für das Knäckebrot. Aber Vorsicht, Knäckebrot ist zerbrechlich. Als Bagel rollen wir möglichst schnell durch Checkpunkte, immer auf der Jagd nach einem neuen Rekord. Im die Verwüstung auf die Spitze zu treiben, nehme man ein Baguette und stelle ihm die Aufgabe, in möglichst kurzer Zeit, möglichst viel Zerstörung anzurichten. Daneben geht es im Schwerelosigkeitsmodus gemächlich zu. Unser Brot aus dem Storymodus hat hier vier Schubdüsen für die Ecken und eine zum Vorwärtskommen. Zu guter Letzt gammeln wir im freien Modus vor uns hin, oder erkunden ohne Zeitdruck oder Ziele die Level.

Schwerelos

Fazit

Mit I am Bread bringt Bossa Studios einen weiteren verrückten Physik-Simulator auf unsere Konsole. Die Idee dahinter ist sehr witzig. Wir steuern ein Stück Brot durch ein Zimmer, auf der Suche nach einer Wärmequelle, um Toast zu werden. Der Haken daran, wir dürfen möglichst nicht dreckig werden, denn wer mag schon dreckiges Essen?

Das ist leider gar nicht so leicht, da wir jede Ecke einzeln steuern müssen und die Scheibe Brot gefühlt mehrere Kilo wiegt. Der eine Spieler sieht es als Herausforderung, bei anderen könnte Frust aufkommen. Mit sieben Leveln und sechs unterschiedlichen Spielmodi, bekommen wir aber Einiges zu tun. Wer also keine Angst vor Fingerknoten und Herausforderungen hat und gern mal ein Brot durch ein Zimmer steuern möchte, kann einen Blick riskieren.


Bewertung

Pro

  • Witzige Idee
  • Verschiedene Spielmodi
  • Umfang

Contra

  • Steuerung
  • Schwierigkeitsgrad

Story 5 von 10
5/10
Grafik 7 von 10
7/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Umfang 7 von 10
7/10
Schwierigkeitsgrad 8 von 10
8/10
Abwechslung 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
6

1 Kommentar

Hanniball Di, 07.02.2017, 18:44 Uhr

Das ist ja eine abgedrehte Idee...