
Heart&Slash wirbt mit einem Roboter, dem ein alter Monitor inklusive dargestelltem Pixelherz als Kopf dient. In dem Titel steckt allerdings wesentlich mehr als Titel und Held vorgeben zu sein. Wir haben uns das Spiel für euch angesehen und verraten im Testbericht warum ihr besser eine ordentliche Portion Frustresistenz einpacken solltet.
Ein bisschen Liebe…
Die Prämisse klingt verlockend: Eine Liebesgeschichte rund um Roboter, die sich in einer Welt wiederfinden, in der außer den geschaffenen Maschinen von den Menschen nichts mehr übriggeblieben ist. Im Mittelpunkt steht Heart, ein empfindsamer Mechanismus, dessen größte Aufgabe es sein wird sich der allgegenwärtigen Bedrohung durch QuAsSy zu erwehren, dem Qualitätssicherungssystem, das nichts Gutes im Schilde führt.
Allerdings wird seine Reise keine leichte sein. Im Gegenteil: Der Tod lauert an jeder Ecke und bedeutet Game Over. Und zwar endgültig, denn nach dem digitalen Ableben geht es von vorne los. Permadeath nennt sich dieses Feature und wer bei dem Wort Angstzustände bekommt sollte zumindest bis zum Ende des Berichtes vorerst mit dem Kauf warten.
Das nennst du ein Messer?
Neben dieser Hürde gilt es auch noch die zufallsgenerierten Gebiete zu durchqueren. Geht euch also der Saft aus könnt ihr alles erlernte vergessen und wieder bei null anfangen. Neue Aufteilung der Gebiete, neue Gegner, neue Waffen… Ganz recht. Bei jedem neuen Anlauf startet ihr mit keinerlei Ausrüstung, lediglich Boni mit denen man eben jene verbessern kann können gewährt sein.
Die Idee ist an sich gut und lädt zum Erkunden der verschiedenen Angriffe und Bewegungsmuster ein, hat aber auch den Nachteil, dass man teilweise, ehrlichgesagt, mit Schrott startet. Dann wird es besonders kniffelig die verschiedenen Gegner und Bosse im Spiel anzugehen und natürlich auch als Sieger aus der Schlacht hervorzugehen.
Kann ich Sie nach dem Weg fragen?
Hat man dann durch Zufall eine Waffe, die einem liegt, kann es auch schon losgehen. Raum für Raum will erkundet werden, immer auf der Suche nach dem Boss, der einen weiter voranbringt. Leider gestaltet sich die Suche etwas schwieriger, denn nahezu jeder Raum sieht gleich aus. Da hilft nur ein Blick auf die Minikarte, die in solchen Situationen Abhilfe schafft.
Insgesamt kommt der Titel allerdings eher schlicht daher. Die Areale und Feinde wiederholen sich zu schnell im Design und auch an sich macht der Mix aus Voxel meets Cel Shading meets Comic nicht allzu viel her. Hinzu kommen einige Einbrüche in der Framerate, wenn sich auf dem Bildschirm so mancher Schuft tummelt.
Schlicht ist auch der Soundtrack und das ist eigentlich noch nett ausgedrückt. Permanent dudelt dieselbe fröhliche Melodie im Hintergrund, während es auf der Glotze heiß hergeht. Anpassung ist ein Fremdwort und so müsst ihr euch wohl oder übel an die Melodie gewöhnen. Die sonstigen Soundeffekte sind ebenfalls nicht der Rede wert und dienen als Mittel zum Zweck.
Player vs. Camera
Größte Kritik verdient allerdings die Kamera. Diese ist mehr als ungünstig und verlangt vom Spieler permanent korrigiert zu werden. In einem Titel, in dem jede falsche Bewegung den Tod und damit Verlust von Fortschritt bedeutet ist das umso ärgerlicher. Denn ein Daumen, der permanent auf dem rechten Stick ruht, ist ein Daumen weniger für die Knöpfe zum Starten verschiedenster Angriffskombinationen.
Dieser Umstand dürfte besonders zu Beginn für viel unnötigen Frust sorgen, denn auch die Steuerung will gelernt werden. Die ist nämlich sehr sensibel, fast könnte man schon fummelig sagen, und erfordert eine gewisse Eingewöhnungsphase. Gerade kleinere, teils fliegende Gegner wollen anfangs nicht so wirklich eure Klinge, den Hammer oder sonstige Schlag- und Schusswaffen schmecken.
Fazit
Nicht jeder findet Gefallen am Konzept des endgültigen Todes – das gilt auch in Videospielen. Hinzu kommen zufallsgenerierte Dungeons und schnell jubeln die einen, während sich die anderen freundlich lächelnd auf die Suche nach Taschenmonstern begeben.
Ich persönlich habe kein Problem damit und liebe Herausforderungen. Aber Heart&Slash war mir eine Nummer zu viel. Gefühlt bekam ich immer wieder Waffen mit denen ich kein Scheunentor traf, mein größter Feind nannte sich Kamera und die Steuerung wollte auch nicht flutschen.
Insofern kann ich das Spiel nur denjenigen empfehlen die gerne immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden und Spaß daran haben sich durch Mengen an Gegner zu prügeln. Alle anderen sollten, falls möglich, vorher Probe spielen und dann entscheiden, ob sie mit dem zugegeben irgendwie liebenswerten Roboter die Reise antreten.
Bewertung
Pro
- Viele verschiedene Waffen...
- Zufallsgenerierte Dungeons...
- Permadeath
Contra
- ... von denen viele nutzlos scheinen
- ... die leider wenig Abwechslung im Design bieten
- Permadeath
- Kamera, die man per Hand nachjustieren muss
- Lieblose Präsentation
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