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Das Gehirn wird einmal durcheinander geworfen… Das etwas andere Adventure, ein Mix aus Full-Motion-Video, Minigames und Büromanager macht uns auf der Xbox nur bedingt Spaß. Lest in unserem Review, warum die eigentlich interessante Prämisse nicht ausgenutzt wurde.

Eine Story mit hohem, ungenutztem Potential

Die Geschichte, die Headspun erzählt, ist durchaus spannend. Es fängt damit an, dass man als Büroangestellter irgendwo aufwacht und nicht genau weiß, was passiert ist. Schnell merkt man: Eigentlich befinden wir uns hier im Gehirn eines Menschen, Theo, und die beiden Protagonisten Ted und Teddy sind das Bewusstsein und Unterbewusstsein.

Ist man dann bis in die Hauptschaltzentrale vorgedrungen und an vielen Leichen und kaputten Terminals vorbei, so befindet man sich im Zentralhirn und kann offenbar direkt zu den Augen hinaus in die „reale“ Welt schauen. Hier geht dann die FMV-Action los. Leider nie im Vollbildschirm, sondern nur in einem kleinen Fenster. Hier werden reale Aufnahmen mit Schauspielern gezeigt, alles aus der First-Person-Perspektive. Die Story ist soweit auch ganz spannend: Man wacht in einem Raum auf und liegt in einem Krankenbett, eine unbekannte Frau sagt, sie sei Ärztin und kümmere sich um einen. Kurze Zeit später taucht ein Typ auf, der sagt, er sei unser bester Freund.

Man weiß nie, wem man trauen kann, ob alles stimmt oder nicht. Die schauspielerische Leistung ist auch in Ordnung, es kommt authentisch rüber. Zwar ist die Story anfangs eher schleppend, wird späterhin aber durchaus spannend und bietet 1-2 unerwartete Wendungen. Allerdings ist das Ganze auf Dauer dann doch ein wenig eintönig, denn man hat teilweise das Gefühl, dass das Spiel sich selber ausbremsen möchte…

Langweiliges Gameplay

Tja, und das Ausbremsen passiert durch das unnötige Gameplay, das der eigentliche Hauptkern des Spiels sein sollte. Man bekommt eine Art Managing-System suggeriert, wie man das eigene Gehirn wieder in Topform bringen soll. Dazu braucht man eine Art Währung, die man anhand von Minispielen gewinnt. Wer aber denkt, dass man beim Kreuzworträtsel lösen oder lesen tatsächlich diese Aktivität macht, irrt: Es wird hier nur von einem verlangt, dass man im richtigen Moment einen Knopf drückt, immer und immer wieder. Aber nach ein wenig Lesen scheint unser Protagonist dermaßen ausgelaugt, dass vom Tag bereits zwei Stunden weg sind und er sich erst einmal ausruhen muss.

Ist es dann 10 Uhr abends (ingame), so muss man schlafen und die Minigames haben Pause. Jetzt geht das Micro-Management los und man stellt Personal ein, repariert Gehirnareale, beseitigt Unnötiges usw. Klingt aber spannender als es ist. Vor allem, weil alles mit langen Gehwegen verbunden ist, man am Anfang nur wenig machen kann, die Minigames langweilig sind und die gesamte Story im Kopf nur mit Text vermittelt wird – eine Synchronisierung gibt es hier nicht. Man bietet hier also weder ein Fest für die Ohren (Musik ist dezent und auch eher langweilig), noch für die Augen, da der 80er-Comiclook mittlerweile auch etwas aufgebraucht ist und das Gesamtkonzept in 2D auch nicht sonderlich spannend ist.

Fazit

Leider, leider ist aus dem interessanten Konzept wenig geworden. Der Kern des Spiels, also das Gameplay mit einer Mischung aus Micro-Management und Mini-Games ist langweilig, ohne wirkliche Bedeutung für die Story und auch nicht kompliziert. Die realen Filmaufnahmen sind zwar spannend und gut gemacht, aber zu klein (kein Vollbildschirm möglich) und der Fokus liegt nicht genügend auf diesen Videos. Man bekommt immer nur ein paar zu sehen, dann ist schon Schlafenszeit.

Insgesamt bietet Headspun einfach zu wenig gutes Gameplay, als dass es wirklich fesseln kann. Vor allem die schwachen Minigames enttäuschen – schließlich machen sie einen Großteil des Spiels aus.


Bewertung

Pro

  • Spannende Story
  • Interessante Prämisse
  • Recht gute Schauspieler im FMV

Contra

  • Furchtbar langweiliges Gameplay
  • Minigames zu simpel
  • Realaufnahmen nicht in Vollbildschirm möglich
  • Neben FMV keine Synchro, sondern nur Text
  • Viel unausgenutztes Potential

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Umfang 6 von 10
6/10
5

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