Page

Obwohl es nicht alt ist, ist es dennoch ein Old-School-Shooter: Hard Reset kommt mit dem Zusatztitel „Redux“ nun auch auf eure Xbox One. Wir konnten vorneweg in das Sci-Fi-Geballere reinschauen und erklären euch in unserem Testbericht, warum Old-School auf Next Gen doch sehr unterhaltsam sein kann.

Nicht lang palavern: Drauf losballern!

Die Story von Hard Reset ist schnell erzählt und erinnert an diverse dystopische Science Fiction Filme. In der nahen Zukunft kämpft die Menschheit ums Überleben in der letzten noch bewohnten Stadt „Bezoar“ („Haarklumpen“, also die letzte Bastion in der noch Menschen, bzw. organische Wesen leben). Die Maschinen haben die Führung übernommen und ihr bekommt als Spezialagent natürlich die glorreiche Aufgabe, die Menschheit aus der Tyrannei zu befreien und den Maschinen ein für alle Mal den Garaus zu machen!

Und wie macht man das? Natürlich mit ordentlich Munition und Feuerkraft. Und mehr Motivation braucht ein Held auch nicht, denn Hard Reset schert sich nicht viel um die Geschichte, welche in kurzen Videos im Comicstil erzählt wird und auch stets übersprungen werden kann. Auch die Aufgaben sind stets sinnbefreit: Finde dieses und jenes Ding, zerstöre dies und das und mach nebenbei bitte alle Gegner platt. Alles klar, Boss!

Old-School-Shooter

Hard Reset definiert sich nicht nur selbst so, sondern ist es auch. Doch was sind denn die „Old-School“-Elemente des Shooters? Zum einen ist es die karge Story. Auch wenn alte Spiele wie Wolfenstein, Quake oder Doom eine Story hatten, so war sie nur ein Vorwand für viel sinnloses Geballere. Dann haben wir den Aufbau der Level: Sehr linear, aber es gibt hier und da ein paar versteckte Räume und Pick-Ups zum Finden. Das Gameplay ist ebenfalls durch und durch alte Schule. So habt ihr Munitions- und Gesundheitspacks, die ihr aufnehmen müsst (keine regenerierende Gesundheit) und Gegner spawnen nach Übertreten einer unsichtbaren Linie. Die Gegner sind aber endlich und gekämpft wird meist in größeren offenen, Arena-artigen Räumen. Sind alle Gegner besiegt, beruhigt sich dann auch die Musik und man weiß, dass man etwas ruhiger weitergehen kann.

Die Gegner sind allesamt Roboter, auch wenn späterhin sich welche dazugesellen, die teilweise „mit Menschen bestückt“ sind (so, als ob die Maschinen die Menschen nur benutzen) – dann kann beim Töten teilweise auch mal Blut spritzen. Es gibt allerdings nicht viel Abwechslung an Gegnern. Zu denen aus den ersten paar Level angetroffenen Varianten (mal kleine, mal große) gesellen sich später nicht mehr viele hinzu. Der Mangel an Gegnervielfalt und das recht monotone (wenn auch detailreiche) Design der Level führen dann leider dazu, dass das Spiel etwas generisch wirkt.

Ich will Upgrades!

Waffen? Es gibt zwei. Ja… klingt komisch, aber es passt, auch wenn mehr wünschenswert gewesen wären. Denn die zwei nicht nachladbaren Waffen (daran habe ich mich immer noch nicht gewöhnt) sind erweiterbar und können somit eine ganze Reihe an Variationen darstellen. Die eine Waffe ist euer Standardgewehr mit regulären Patronen und Munition. Dies kann aber auch zum Granatenwerfer, zur Schrotflinte oder zum Raketenwerfer ummodifiziert werden und ihr könnt während des Kampfes zwischen den Varianten hin- und herwechseln, um euch den Kampfbedingungen am besten anzupassen.

Gleiches gilt für eure zweite Waffe. Hier habt ihr ein Plasmagewehr, das sowohl geladene Schüsse abfeuern, als auch Schockgranaten oder Laserstrahle abfeuern kann. Eine Kombination beider Waffen funktioniert am besten und Stück für Stück lernt ihr, damit umzugehen. So ist es ideal, um mehrere kleine Gegner von sich wegzuhalten, eine Art Elektrobombe zu schießen (paralysiert und schadet Gegner in einem kleinen Umkreis), während ihr die Minibosse mit Raketen beschießt.

Aber auch sonst gibt es Upgrademöglichkeiten. Mehr Rüstung, mehr Gesundheit, ein Radar zum Erkennen von Gegnern usw. Das Ausprobieren der Waffen, das actionreiche Gameplay, in welchem Gegner euch stets umzingeln und auf euch losrennen, das Upgradesystem und die ab und an vorhandenen Minirätsel machen Spaß, deuten aber ganz klar auf etwas hin: Mehrere Spieldurchgänge. Dadurch, dass es sozusagen eine Art „Neues Spiel +“ wie bei Rollenspielen gibt, könnt ihr ein neues Spiel starten und alle alten Upgrades behalten. Das ist natürlich besonders für die höheren Schwierigkeitsgrade enorm hilfreich aber auch nötig. Man merkt beim ersten Durchspielen: Gerade als man anfängt, wirklich interessante und verschiedene Upgrades freizuschalten, ist das Spiel vorbei. Das schreit förmlich nach einem weiteren Durchlauf. Das ist eben old-school. Zusätzlich gibt es Punkte für jedes Level anhand von eurer Statistik (verursachter oder erlittener Schaden, Anzahl der Tode, benötigte Zeit, Schwierigkeitsstufe etc), sodass ihr versuchen könnt eure eigenen Highscores oder die eurer Freunde zu knacken.

Fazit

Es fehlt Hard Reset Redux schlussendlich etwas an Abwechslung und Einfallsreichtum. Es spielt sich wie ein x-beliebiger Shooter, hat nicht ein einziges, einzigartiges Gameplayelement, ist grafisch zwar nett aber unspektakulär, keine vorhandene (oder wichtige) Story und das Gameplay wirkt auch etwas „banal“.

Aber, das muss man dem Spiel lassen: Es macht Spaß. Ich habe gern als Abwechslung für zwischendurch immer mal eine Runde gespielt. Die Old-School-Action mit aufsammelbaren Gesundheits- und Munitionspacks, die Upgrademöglichkeiten und die schlussendlich intelligente, bedrängende Gegner-KI sorgen für actionreiche Shooterpassagen in einem dystopischen Sci-Fi-Setting.

Ob es die 20 € wert ist, ist schwierig zu sagen; es hängt ganz davon ab, ob man sich mit „simpler“ Shooter-Action, die auf die Basis des Genres reduziert ist, zufriedengeben kann. Aber die Freude daran kann manchmal echt unglaublich packend und erfrischend einfach sein!


Bewertung

Pro

  • Old School Shooter-Gameplay
  • Intelligente und packende Gegner-KI
  • Simple Action in Sci-Fi-Setting
  • Upgrades motivieren für weitere Durchläufe

Contra

  • Praktisch keine vorhandene Story
  • Wenig Gegner-, wenig Waffenabwechslung
  • Technisch nicht überragend
  • Keine große Spieltiefe, nichts "Besonderes"

Grafik und Sound 7 von 10
7/10
Story 3 von 10
3/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang / Abwechslung 7 von 10
7/10
Action 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
7

2 Kommentare

XBU MrHyde So, 12.06.2016, 09:55 Uhr

Da greife ich irgendwann mal zu, vielleicht im Sale - hab noch so viel zu spielen, da macht ein Kauf grad für mich keinen Sinn.

Hanniball Sa, 11.06.2016, 14:25 Uhr

Sieht nach einem spaßigen Shooter aus