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Ein Spiel das sich sich „Sling shot puzzler“ nennt (also so viel wie ein Schleuder-Puzzle-Strategiespiel), in den großen Weiten des Universums situiert ist und eine Abwechslung aus dem Alltag der Normalo-Spiele verspricht, interessiert erst einmal. Wer dann aber den Controller in die Hand nimmt und versucht, mit G Prime Spaß zu haben, wird wohl in der Regel nicht sehr erfolgreich sein… Lest in unserem Review warum.

Captain, wir haben Startschwierigkeiten

Wer G Prime installiert und sofort anfangen möchte zu spielen, der wird erst einmal verwirrt sein. Noch nie hatte ich ein Spiel, welches das Rätsel um sich selbst mithilfe von Filmsequenzen, fehlendem Intro und einem überkomplizierten Hauptmenü derart aufrechterhalten hat. Um was geht es in dem Spiel? Und wie mache hier etwas? Wenn man dann bis herausgefunden hat, dass die Innenansicht des Cockpits das Menü darstellt und die verschiedenen Bildschirme Menüpunkte sind, durch die man sich durchwählen kann, ist man schon einmal einen großen Schritt weiter.

Wenn ihr dann endlich im Gameplay angelangt seid, so basiert das Spiel darauf, dass ihr mit möglichst wenigen Raketen (idealerweise nur eine) alle Ziele markiert. Um die Rakete abzufeuern müsst ihr zuerst den richtigen Abschusswinkel bestimmen, die Feuerkraft festlegen und… irgendeine andere Anzeige bestimmen, bei der ich ums Verrecken nicht herausfinden konnte, was sie bewirkt! Und das ist einfach das Problem am Anfang von G Prime: Alles ist unklar, nichts wird großartig erklärt. Die Einführung erfolgt ausschließlich über eine erklärende Stimme (alles auf Englisch), es gibt keine Untertitel und kein Menü, in dem man das nachlesen könnte. Es GIBT ein Ingame-Hilfemenü, in welchem ihr die Story nachlesen könnt (yay…) und ebenfalls mehr über die Funktionen eurer Rakete herausfindet. Dies ist aber so langweilig und auch klein präsentiert, dass sich das Durchlesen aller Details wir das Lernen eines Schulbuchkapitels in Geografie anfühlt… Nee, keine Lust. Gib mir bitte ACTION!

Mir geht die Antriebskraft aus

Aber Action gibt es nicht wirklich… Außer viel Universum, ein paar explodierenden Rakten und vielen nervigen Hindernissen bietet das Spiel nichts Großartiges. Man muss viel Geduld mitbringen, um einige der schweren Level zu schaffen. Was anfangs noch einfach aussieht (lediglich den richtigen Abschusswinkel einstellen), wird späterhin richtig schwer. Es kommen Asteroiden hinzu, die einen eigenen Gravitationspunkt besitzen und eure Rakete ablenken. Später gibt es dann auch noch elektrisch geladene Wolken, die eure Rakete sofort explodieren lassen. Das Problem ist, dass die Schwierigkeit der Level stark variiert und schwierige Einsteigerlevel nachher durch fast leicht wirkende abgelöst werden.

Aber als wäre das nicht genug, ist die Steuerung meines Erachtens nach katastrophal. Natürlich wird sie gar nicht erklärt, sondern man muss sich alles selbst zusammenreimen (man kann dazu auch die Steuerung des Controllers einblenden). Dann aber versagt das Spiel komplett, sobald man einen Schuss abgibt. Denn was anfangs noch übersichtlich aussieht, wird dann durch die Kamera ruiniert. Sobald ihr eure Rakete abgeschossen habt, wechselt das Spiel aus dem übersichtlichen Tele hin zu einem Zoom auf die Rakete selbst. Somit bekommt ihr überhaupt nicht mehr mit, wie eure Rakete wirklich fliegt, eine Übersicht gibt es nicht mehr und die Steuerung post-Abschuss ist eigentlich unmöglich. Ihr könnt nämlich die Flugbahn eurer Rakete mit begrenztem Treibstoff noch nachträglich ein wenig korrigieren. Wenn man aber gleichzeitig mit dem rechten Stick erst einmal die Kamera ein wenig rausdrehen muss, mit dem linken Stick die Rakete in die richtige Richtung drehen und dann auch noch schnell die Düsen betätigen soll, ja dann versagt meine Reaktionskraft einfach. Es ist auch überhaupt nicht intuitiv! Wie soll man das bewerkstelligen??

Smartphone-Game trifft Konsole…

Irgendwie wirkt das Ganze stetig wir ein Spiel, das für kleine Geräte wie Smartphones entwickelt wurde und nun auf dem großen Fernseher spielbar ist. Das, was anfangs als „simple“ Steuerung aussieht wird dann aber total verkompliziert. Wenigstens ist man grafisch ganz gut aufgestellt. Es gibt viele Details, die Körper sehen gut aus. Allerdings verbringt man die meiste Zeit damit, das leere Universum anzuschauen… Optische Abwechslung gibt es somit nicht.

Das Spiel vermittelt einen ganz komischen Eindruck. Ist es tatsächlich ein Konsolenspiel? Wenn ja, warum dann die komplizierte Steuerung, die furchtbare Kamera und das seltsame Menü (das sich irgendwie so anfühlt, als ob es ursprünglich gedacht war, dass man die Bildschirme mit dem Finger antippt). Aber wenn es ein Smartphone-Game ist, warum sind dann der Hilfetext so klein, die Anweisungen nur über eine Stimme hörbar und die Ladezeiten so lang? Ich glaub, dieses Zwitterspiel ist auf keinem Gerät wirklich gut spielbar.

Fazit

In den Regen… und so etwas von nicht ins Schwarze getroffen! G Prime hinterlässt einen katastrophalen Eindruck, was echt schade ist, da es viel Potential birgt. Doch es ist schon so, dass die ersten fünfzehn Minuten beim Spieler ein großes Fragezeichen hinterlassen. Um was geht es hier? Wie spiele ich? Wie steuere ich? Was ist das Ziel? Alles Fragen, die schwierig zu beantworten scheinen. Wenn man dann herausgefunden hat, dass man Raketen abschießen und dabei Punkte markieren muss, ist man ein großes Stück weiter.

Die weiteren fehlenden Erklärungen oder Hilfestellungen sowie eine katastrophale Kamera und Steuerungsprobleme machen das Spiel in meinen Augen für die Xbox One fast unspielbar. Sicherlich kann man sich hineinfleischen und gerade gegen später hin spannende Level mit kniffligen Hindernissen haben. Aber ein solches Puzzle-Spiel sollte nicht derartige Startschwierigkeiten haben und einem den Anfang nicht so schwierig machen. Somit ist das Spiel nicht simpel genug, um zwischendurch mal kurz eine Runde zu spielen und irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass das Spiel ursprünglich für Smartphones entwickelt wurde…

Nein, G Prime bleibt besser vergessen und führt ein ewiges Dasein unter vielen Spielen im Xbox Live Store. Den Weg auf eure Festplatte sollte es nicht finden, dafür ist es zu anstrengend und bietet zu wenig Spielspaß im Gegenzug.


Bewertung

Pro

  • Knifflige Puzzles
  • Ansehnliche Grafik

Contra

  • Am Anfang unglaublich schwierig zu begreifen
  • Katastrophale Kamera nach Abschuss der Raketen
  • Praktisch keine Erklärungen oder Hilfen
  • Schwankender Schwierigkeitsgrad
  • Anweisungen nur über eine englische Stimme (keine Untertitel)

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Simplizität 1 von 10
1/10
Spielspaß 2 von 10
2/10
Umfang 6 von 10
6/10
3

2 Kommentare

XBU Philippe Do, 25.02.2016, 19:59 Uhr

Naja. Das ist nicht das Hauptproblem des Spiels...

Amani HT Di, 23.02.2016, 10:08 Uhr

nur englisch...keinen zweiten Blick für mich wert