
Heute ist die Welt noch in Ordnung - Mit Fusion: Genesis geht's jedoch ein ganzes Stück in die Zukunft. Euch erwartet ein Abenteuer im 23. Jahrhundert. Die Entwickler der Starfire Studios wollten jedoch nicht einfach ein "plattes" Weltraum-Shooter Spiel entwickeln, sondern wollten ihrem Spiel einiges an Tiefe in Form von Rollenspielkomponenten mitgeben. Warum das Spiel aber dennoch - zumindest grafisch - platt ist, klärt unser Review für euch auf.
Grafik
Die Einleitung hat es ja bereits verraten. Fusions: Genesis ist grafisch gesehen "platt" - Dies hat jedoch wenig mit der Qualität der Grafik zu tun, sondern eher mit der verwendeten Perspektive. Fusion: Genesis ist ein klassisches Arcade Spiel aus der Vogelperspektive. Zwar sind die Hinter/Untergründe teilweise mit sehr vielen Details versehen und auch die Raumgleiter machen die ein oder andere 3D ähnliche Wankbewegung, aber am Ende ist es halt doch alles platt.
So hinterlässt das Spiel einen etwas gespaltenen Eindruck. Zum einen sind die Hintergründe und Raumgleiter wirklich toll in einer 2D Ansicht auf 3D getrimmt, aber durch die ständig gleiche Perspektive fehlt auf Dauer etwas der Pepp. Zumindest die Qualität kann man getrost als GUT bezeichnen. Lediglich der Ausschnitt könnte in einigen Gefechten schon mal variabel oder zumindest größer sein.
Sound
Der Sound ist wie bereits die Grafik in Fusion: Genesis - PLATT! - Diesmal allerdings eher aus nüchterner Betrachtung. Hier und da gibt es ein paar Effekte zu hören. Ansonsten untermalen digitale Klänge das Spiel - Völlig unauffällig. Auch hier gut aber eben nicht in einer Güte, das einem eine AHA aus dem Munde ragt.
Story
Wir sind im 23. Jahrhundert angekommen und die Menschheit ist bereits lange nicht mehr alleine in der Galaxie. Zwar gibt es fünf Fraktionen mit teilweise unterschiedlichen Interessen, dennoch hat man sich in einem gemeinsamen großen Rat zusammengefunden und lebt mehr oder weniger friedlich in einem miteinander. Bis zu einem Tag, an dem eine Erfindung die Fraktionen spaltet. Nun ist es als junger Pilot deine Aufgabe, eine finstere Verschwörung in einer Galaxis am Rande eines Bürgerkriegs aufzudecken.
So heisst es sich im Spielverlauf zu entscheiden, welche Fraktion man unterstützen will. Jede Seite bietet ihre eigenen Abenteuer. Ob als Händler, Söldner, Gesetzeshüter, Soldat oder Suchender - Du entscheidest und durchlebst hunderte von Aufgaben.
Umfang
In Sachen Umfang hat Fusion: Genesis einiges zu bieten. Bis zu 30 Stunden Spielspass werden da von den Entwicklern genannt. Das bietet so mancher Vollpreistitel nicht. Da zeigt sich schnell, dass es hier nicht um eine rasante Weltraumballerei geht, sondern das Universum mit seinen Fraktionen erforscht werden möchte. Neben dem eigentlichen Hauptmissionsstrang, der auch noch in unterschiedliche Fraktionen und Typen untergliedert ist, warten auch viele kleine Nebenmissionen darauf, entdeckt und gelöst zu werden. Wirklich Klasse ist die direkte Integration von MMO Funktionen - dazu im Bereich Multiplayer jedoch mehr.
Spielspaß
Der Spielspass leidet - besonders zu Beginn - an der etwas verwirrenden Story und der Ratlosigkeit, die man schnell an den Tag legt. Fusion: Genesis muss man bewusst erforschen und auch die ein oder andere Frusthürde muss man hinnehmen. Danach eröffnet sich eine großartige Galaxie, die nur darauf wartet entdeckt zu werden.
Leider geht die verwirrende Story im weiteren Spielverlauf etwas unter und auch die Comicstrips, die diese weiter erzählen, sorgen nicht gerade für Klärung, so dass man irgendwann "nur noch" dem Richtungspfeil folgt, um seine Missionen abzuarbeiten. Klarer Pluspunkt ist die MMO und KoOp Integration im Spiel selber.
Gameplay
Gespielt wird aus der Vogelperspektive. Die Hauptfunktionen liegen auf den beiden Analogsticks. Mit einem fliegt man in die entsprechende Richtung, der andere feuert in die gezeigte Richtung. Klingt eigentlich simpel, die Probleme liegen jedoch gerade hier im Detail, denn das zu Beginn des Spiels gestartete Tutorial ist eher als übersichtlich zu bezeichnen und gibt leider nicht alle Funktionen preis. So muss man sich nahc einiger Spielzeit selber mit der Steuerung und den Funktionen auseinandersetzen, um das volle Potenzial nutzen zu können. Schade, hier verspielen die Entwickler einiges an Punkten.
Neben den eigentlich Actionsequenzen gibt es einiges im Weltall zu sammeln, zu begleiten und natürlich auch - wie gewohnt - abzubauen, um seine Ressourcen oder die der aktuellen Fraktion auf Vordermann zu bringen. Als Belohnung für alle Aktivitäten im Spiel erhält man Erfahrungspunkte, die man nach belieben einsetzen und so seinen Charakter in seine Richtung formen kann. Erspieltes Geld hingegen kann man an Handelsposten in diverse Waffen, Upgrades oder eben auch einen von insgesamt einhundert unterschiedlichen Raumgleitern investieren - wohl das Richtige für Sammler.
Multiplayer
Im Bereich Multiplayer griffen die Entwickler von Starfire förmlich in die Trickkiste, denn hier gehen die Entwickler einen Schritt weiter als es bisher viele XBLA Arcade Spiele vor ihnen taten. Mehrspielermodi sind zwar auch dort nichts Neues, aber hier verschmelzen Singleplayer und Mehrspieler zu einer gigantischen Welt.
Dies äußert sich darin, dass auch im eigentlichen Singleplayer der ein oder andere XBL Kamerad in der gleichen Galaxie umherstreift und so regelrechte MMO Ansätze im Spiel zu finden sind. Zwar werden maximal 8 Spieler auf eine Galaxie losgelassen, die dann gegeneinander antreten können, aber die Umsetzung kann sich durchaus sehen lassen.
Wer es eher friedlich im miteinander mag, der kann auch mit bis zu vier Spielern eine Allianz eingehen und einige der Missionen kooperativ lösen. Da sollte wohl für jeden das Passende dabei sein. Besitzer eines Windows Phone 7 können sich zudem auch noch über eine weitere Integration freuen, denn diese können das auf dem Windows Phone erhältlich Spiel Fusion: Sentinent mit dem XBLA Spiel verknüpfen.
Fazit
Eine blinde Kaufempfehlung kann man wohl selbst Rollenspiel Fans nicht für Fusion: Genesis geben. Wer jedoch ein paar Stunden Zeit mitbringen kann und gerade zwischen zwei Vollpreistiteln Lust auf Abwechslung hat, der sollte zumindest die kostenfreie Demoversion laden und sich an Fusion: Genesis versuchen.
Zu schwer ist es im Vorfeld abzusehen, ob und welche Spielergruppe mit dem Spiel klar kommt und letztlich - die entscheidenste Frage - wer an diesem Spiel Spass hat.
Die technische Umsetzung ist zumindest gut und besonders die Integration der Online Features ist gelungen. Windows Phone 7 Besitzer werden wohl alleine wegen der Verknüpfung zu Fusion: Sentinel einen Blick auf das Spiel werfen.
Bewertung
