Review zu Frogger 2

Der wohl, neben Kermit, bekannteste Frosch der Welt, Frogger, geht auf Xbox Live Arcade in die nächste Runde. Frogger 2 will mit neuem Gameplay Elementen, aufgefrischter Grafik und einem Multiplayer bei den Fans des Hüpf-Spiels punkten. Ob sich der Kauf des neuen Frogger lohnt, haben wir für euch getestet.

Bei Frogger 2 handelt es sich definitiv um eine Verbesserung in punkto Grafik. Man muss allerdings auch zugeben, dass es nicht schwer war, den ersten Teil zu überbieten. Die Level sind ganz nett entworfen worden, doch wirklich abwechslungsreich sind sie nicht. Klar handelt es sich immer um typisierte Level: Manche sind idyllische Graslandschaften, manche auf dem Vulkan oder aber auch in einem Technik-Level findet man den hüpfenden Frosch wieder. Thematisch gesehen bietet man also Abwechslung, aber inhaltlich nicht: Die Elemente der einzelnen Spielstages sind immer die gleichen und nerven nach einiger Zeit auch optisch sehr. Ein bisschen störend ist auch die ganze ,,Kinder-Optik". Das Spiel ist in einem sehr bunten Stil gehalten und strotzt nur so von Energie. Manche würden das als ,,süß" bezeichnen, andere als ,,kindisch". Auch die nicht-Ausnutzung von 16:9 ist eigentlich eher hindernd als Spaß fördernd: Es geht viel vom Bild verloren.

Eher nervtötend als angenehm wird wohl jeder die Musik von Frogger 2 empfinden. Bereits nach den ersten Spielminuten geht einem das immergleiche Gedudel der ,,Gute Laune Musik" auf die Nerven. Es mag zwar zum Stil des Spiels passen, nervt aber unheimlich. Eigene Musik ist im Fall von Frogger 2 ein Muss. Die Geräuschekulisse ändert sich in den verschiedenen Leveln auch nur ansatzweise und die Töne im Spiel beschränken sich auf klassische Automaten-Geräusche der 80er Jahre. Dialoge werden nicht gesprochen und eindrucksvolle Klänge ertönen nie aus eurer Konsole. Technisch gesehen ist Frogger 2 ein bisschen schwach auf der Brust.

Pico, ein Außerirdischer, hat Teile seines Raumschiffes auf der Erde verloren und es liegt nun an Frogger, einem Frosch der nicht über oder durch Wasser gehen kann, diese Teile wieder zu finden und somit seinem Freund zu helfen. Nicht sehr einfallsreich und auch ein bisschen komisch ist die Story schon, nichts desto trotz eine nette Abwechslung zu oftmals Story-losen Arcade Titeln. Wenn ihr die einzelnen Stages spielt, habt ihr also immer konkret ein Ziel vor Augen: Eines der verloren Teile finden. Es gibt noch ein paar Nebenziele für Gamercore, die aber teilweise sehr schwer sind. Alleine das ,,einfache" Finden aller Münzen gestaltet sich bei einer begrenzten Anzahl von Leben und Motivation als anstrengend. Gamerscore Jäger müssen auf lange Nächte gefasst sein!

Sehr umfangreich ist Frogger 2 nicht. Im Einzelspieler habt ihr nur zwei Varianten des Story Modus zur Verfügung und der Multiplayer bietet auch nur zwei verschiedene Modi. Okay, eines muss man zugeben: Der Story Modus bietet einige Level. Da sie teilweise recht schwer sind, braucht man auch eine gewisse Zeit, das Spiel durchzuspielen. In dieser Hinsicht kann man eigentlich nicht meckern. Dennoch ist das, was dem Spieler angeboten, wird für 800 MS Points etwas schwach. Ein paar spezielle Varianten oder noch mehr Level hätten keinem geschadet.

Das Frogger-Prinzip war schon immer keine schlechte Idee. Bei einem Spiel muss eines immer mal stimmen: Das Spielkonzept. Und das stimmt bei Frogger - das hat schon der erste Teil vor über 20 Jahren bewiesen. Hin- und herspringen, sich vor feindlichen Objekten schützen, so einfach geht das! Natürlich ist die neue Version noch etwas anspruchsvoller, hat aber nichts am alten Reiz verloren. Der Schwierigkeitsgrad ist teilweise aber immer noch recht hoch, auch wenn fortgeschrittene Frogger-Spieler keine Probleme haben sollten. Frogger macht Spaß, aber das auch nur, wenn einem das Spieleprinzip und die komplett kindliche Aufmachung gefällt.

Grundsätzlich steuert sich Frogger 2 hervorragend. Ihr benötigt nicht viele Tasten: Den Joystick, die A und RB Taste. Mit dem Joystick steuert ihr den Frosch hin und her. Die RB Taste sorgt dafür, dass sich Frogger um seine eigene Achse dreht. Somit könnt ihr euch z.B. auf einzelnen Feldern vorbereiten oder in eine Richtung schauen, ohne ins Wasser zu fallen. Die A-Taste ist speziell: Sie lässt Froggers Zunge 3 Felder weit hinausschießen. Mit ihr könnt ihr besondere Objekte wie z.B. Musiknoten oder Münzen aus der Entfernung greifen. Auch sonst ist das Gameplay okay: Hindernisse wie Schlangen, Roboter oder Elektrozäune gibt es genügend. Das Spiel ist fordernd, aber nie komplett unfair.

Ganz ehrlich: Wer online Frogger 2 spielen will, der muss Geduld haben. Denn scheinbar tummeln sich nicht viele Spieler online. Wir mussten bei unserem Test teilweise 20 Minuten warten, bis sich endlich ein Gegner erbarmte und mit uns spielte. Da der Mehrspieler Modus nur online verfügbar ist, werdet ihr wohl kaum viel zu spielen bekommen. Im Mehrspieler könnt ihr entweder ein Rennen versuchen, indem ihr prinzipiell einfach nur versucht, schneller als der Gegner einen bestimmten Level abzuschließen. Es gibt aber auch noch den Juwel Duell-Modus in welchem ihr versuchen müsst, das Juwel möglichst lange zu behalten und eure Freunde davon abhalten, es zu bekommen. Insgesamt ein netter Versuch, aber die Warterei nervt. Ein Offline Multiplayer hilft Spielen, die allgemein vielleicht nicht so beliebt sind oder wo scheinbar keiner Interesse an einem Xbox Live Spiel hat. So könnte man wenigstens dem kleinen Bruder zeigen, was eine Harke ist! Leider ist so ein Offline-Modus nicht vorhanden.