
Der Indie-Markt boomt gerade und die Spiele werden immer besser und überraschen den ein oder anderen Gamer. Flinthook ist auch so ein Spiel. Mit einer Neuinterpretation aus Rogue Legacy und Spelunky, versuchen sich die Entwickler von Studio Tribute Games daran, die Aufmerksamkeit der Spieler zu gewinnen. Ob das gelungen ist, könnt ihr in unserem Review nachlesen.
Hook and swing
Was kann an einem Spiel, welches im Universum Schiffe kapert, indem es coole Enterhaken in Slowmotion benutzt, schon verkehrt sein? Ihr, der kleine Piraten-Captain Flinthook, müsst Schiffe kapern um an deren Schätze zu kommen. Das tut ihr in einer pixeligen, aber charmanten 8-bit Grafikwelt. Als Hilfe habt ihr den bereits erwähnten Enterhaken und einen Stoppuhrgürtel, der genau das tut, was er soll: Die Zeit anhalten. Am besten bewegt ihr euch über den Enterhaken und schwingt euch von Anker zu Anker. Denn auf dem Boden seid ihr etwas träge unterwegs.
Arrr, auf sie!
Selbstverständlich habt ihr auch ein eigenes Raumschiff, mit dem ihr durch die Gegend flitzen könnt. Dieses Raumschiff hat sogar seinen eigenen, viel größeren Enterhaken. Mit dem zieht ihr euch an die gegnerischen Schiffe ran und könnt sie anschließend einnehmen. Jedes Schiff wird per Zufall generiert und somit auch deren Inhalt. Im Grunde gibt es jedoch drei verschiedene Szenarien, auf die ihr treffen könnt: Kampfarenen, Geschicklichkeitsherausforderungen oder Shops. Bzw. interaktive Bereiche, die voller NPCs nur auf euch warten.
Etwas unglücklich sind die Geschicklichkeitsräume gestaltet. Hier ist die pixelige Grafik eher ein Nachteil. Im Eifer des Gefechts sieht man zum Teil wichtige Hindernisse einfach nicht. Seien es die Messer, die aus dem Boden kommen oder die Stacheln an den Wänden. Das zieht sich leider auch teilweise durchs Menü. Auf einem großen Fernseher geht es gerade noch so. Wer an einem Monitor spielt, wird hier mehr Probleme bekommen, vereinzelte Sachen korrekt zu lesen und zu interpretieren.
Die Steuerung gestaltet sich durch das einfache Prinzip von Schießen und Schwingen recht simpel und ist eine willkommene Erleichterung im Spiel, wenn der ein oder andere Raum wieder einmal schwierig zu meistern ist oder einfach nur frustriert. Auch die Hintergrundmusik ist recht angenehm und begleitet euch durch das gesamte Spiel, ohne irgendwann zu aufdringlich oder wiederholend zu wirken.
Abwechslung?
Ziel eines jeden Raums bzw. Schiffs ist es, so viele Punkte/Münzen zu sammeln, bis ihr anschließend zum Boss Kampf vordringen könnt. Diese sind etwas knifflig und teilweise frustrierend, aber nicht unbesiegbar. Als Hilfe gibt es diverse Zusatzitems in Form von Gesundheitserweiterungen oder Boni, die erworben werden können.
Auf Dauer wird der Sidescroller etwas langweilig. Von Schiff zu Schiff zu Schiff, nur um am Ende ein paar Gegner und einen Boss zu besiegen? Und das alles immer wieder auf die selbe Art und Weise? Es mangelt dem Spiel einfach an viel mehr Items, die das Spielgeschehen deutlich beeinflussen. Als Waffe habt ihr nur euren Blaster, die einzige Abwechslung ist die Subwaffe, die im Grunde aus zufälligen Gegenständen in den Räumen besteht. Seien es kleine Bomben oder schwebende Schädel. Auch kurze Unverwundbarkeit ist möglich. Diese Items kommen aber so extrem selten vor, dass sie nicht wirklich für deutliche Abwechslung sorgen.
Irgendwann werden die Schiffe ein Einheitsbrei und auch die Menge an Feindarten bleibt überschaubar. Ein kleiner Trost sind die täglichen und wöchentlichen Herausforderungen, an denen ihr teilnehmen könnt, um euch so etwas Kampfgeist zu entlocken.
Fazit
Wer auf Piratensettings und Pixelgrafik steht, der kann hier beruhigt zuschlagen, darf aber kein Game mit Wiederspielwert erwarten. Flinthook hat seine Stärken und Schwächen. Geht aber als solider Action-Sidescroller durch.
Auf Dauer eher langweilig als spaßig, da man sich schnell sattsehen kann. Für ein paar Gamerscore und ein kurzes Vergnügen für Zwischendurch jedoch sicherlich gut genug.
Bewertung
Pro
- nettes Spielprinzip
- cooles Setting
Contra
- teilweise anstrengende Grafik
- zu wenig Abwechslung
- nervige Passagen
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