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Fear Effect Sedna verspricht eine aufregende Story, Stealth Gameplay und stylische Cut Scenes. Das Sequel schwenkt zudem auf eine isometrische Perspektive um, die neue taktische Möglichkeiten bieten soll. Wir haben den Actiontitel von Entwicklerstudio Sushee angeschaut und prüfen, ob das Spiel den Vorgängern und dem Preis/Leistungsverhältnis gerecht wird.

Große Fußstapfen

Fear Effect Sedna ist ein direkter Nachfolger der beiden vorangegangenen Titel Fear Effect 1 und 2. Insofern wird die Geschichte konsequent fortgeführt. Die Vorgänger konnten vor allem mit einer gelungenen taktischen Umsetzung sowie einer spannenden Story überzeugen. Die Cellshading-Optik war damals im Vorgänger State of the Art. Heute ist es halt eine Stil-Variante. Die Cut Scenes bleiben dennoch nett anzuschauen. Die Grafik der Umgebung sieht für heutige Verhältnisse allerdings eher mau aus. Grafikpuristen sollten sich also bewusst machen, dass man hier Abstriche machen muss.

Der Plot braucht seine gewisse Zeit, um in die Gänge zu kommen. Sofern man allerdings ein paar Spielstunden hinter sich hat, beginnt die Story ihren Reiz zu entfalten. Problematischer wird es beim Gameplay.

Taktik? Braucht kein Mensch!

Die isometrische Perspektive bietet eigentlich optimale Verhältnisse, um einen gelungenen Taktik-Modus einzupflegen. Hier legt sich das Spiel allerdings ziemlich blöde auf die Nase. Zwar verfügen die Figuren alle über praktische und unterschiedliche Skills, aber die implementierte Pause-Funktion ist komplett irrelevant. Außer um mal einen dummen KI-Kollegen aus der Gefahrenzone zu holen. Der Rest kann locker in Realtime erledigt werden.

Zudem macht der künstliche Nebel, dessen Ursprung in Fabrikhallen ein wenig sinnfrei ist, den Rest der Räume unsichtbar. Was ein gelungenes taktisches Voraus-Planen quasi unmöglicht macht, ohne das man die Karte weiter begeht. Was im Übrigen dazu führt, dass man sofort angegriffen wird und somit der Pause-Modus wiederum nicht mehr zum Einsatz kommt. Schade, denn gerade diese Option hätte man besser ausbauen können.

Die verschiedene Skills der einzelnen Figuren kommen leider ebenfalls zu kurz, weil die meisten Kämpfe nach maximal einer Minute sowieso vorbei sind. Auch hier beißt sich die kurzweilige Casual-Action mit dem taktischen Gameplay in den Schwanz.

Die tödlichen Puzzles

Was sich zunächst spannend anhört, ist leider in der Praxis eher nervig. Viele Puzzles enden bei falscher Umsetzung tödlich. Zwar gibt es immerhin faire Checkpoints, doch auch die helfen nicht, wenn man nicht so richtig weiß, was man denn eigentlich tun soll.

Die Lösung der Puzzles erfordert daher häufig einen Trial-and-Error-Ansatz, der immer wieder zum unfreiwilligen Bildschirmtod führt. Selbiges gilt für die tödlichen Kreaturen, die man trifft. Auch hier wird einem rein gar nichts erklärt und man stirbt aufgrund von Unwissen.

Man wird das Gefühl nicht los, dass die Entwickler die Spielzeit damit künstlich in die Länge ziehen wollten.

Fazit

Fear Effect Sedna ist kein schlechtes Spiel, aber leider ist es auch kein berauschendes Erlebnis. Zwar bieten die Ansätze viele gute Ideen, aber die Ausführung ist oftmals eher dürftig umgesetzt.

Die Cut-Scenes können sich zwar durchaus sehen lassen, dafür aber schauen die Umgebungen eher langweilig aus. Hier wäre durchaus mehr drin gewesen, um auch ein wenig optische Reize einzubauen. Die Puzzles sind oftmals schlecht erklärt und man stirbt sehr schnell, weil man den falschen Knopf gedrückt hat.

Der taktische Spaß der Vorgänger geht hierbei leider ebenfalls verloren, da man wegen der sehr kurzen Gunfights kaum verschiedene Skills braucht. Hinzu kommt der völlig überflüssige Pausenmodus, der aufgrund von Nebel ein wirklich taktisches Vorgehen nullifiziert.

Wer mit den Mängeln leben kann, erhält eine interessante Storyline und ein Spiel mit ca. 7-8 Stunden Gameplay. Allen anderen empfehlen wir zu warten, bis der Preis die Probleme ausgleicht.


Bewertung

Pro

  • Coole Story
  • Spannende Figuren
  • Interessanter Art Style in Cut Scenes

Contra

  • Viele schlecht erklärte Todes-Puzzles
  • Taktik wird durch künstlichen Nebel überflüssig
  • Skills kommen kaum zum Einsatz, weil die Kämpfe zu kurz sind

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Umfang (Preis/Leistung) 6 von 10
6/10
6

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