Arcade page

Ein klassisches Beat'em Up, das sich, was den Preis anbelangt, scheinbar nicht verändert hat: 400 damals und 400 jetzt. Damals waren es allerdings Deutsche Mark, heute sind es Microsoft Points. Ist schon eine riesige Preissenkung seit 1992. Nichts desto trotz bleibt das Spiel aktuell und beliebt. Ob es besser als die Konkurrenz Street Fighter ist, werden wir euch in unserem Test erläutern.

Grafisch ist das 16-Bit Spiel natürich nicht mehr auf der Höhe moderner Beat'em Ups wie Dead or Alive. Trotzdem war man hier zusammen mit Street Fighter auf einem, für damals, hohem Niveau. Jeder Kämpfer hat seine Spezial-Moves, die in aufwendigen Sprites zum Vorschein treten. Aber allein schon die Charaktere sind witzig verschieden gestalten und genießen einen eigenen komischen Aspekt. Besonders auffallend ist das Design der Hintergründe, bzw. der Schauplätze. Diese sind aufwendig mit Details versehen, und die Interaktion mit dem Level ist für ein doch relativ altes Spiel sehr hoch.

Was den Sound angeht mögen verschiedene es liebevoll als typisches "Trash Arcade" bezeichnen, wobei es sich hier wortwörtlich um nichts anderes handelt; nämlich Müll. Die Soundeffekte sind gewohnt klobig und wirken wie vom Computer selbst erzeugt, und auch die Musik ist nicht die phänomenalste. Was besonders auffällt, sind die lustigen Aussagen der Charaktere, welche höchstwahrscheinlich ihre Fehler durch die Übersetzung aus dem Japanichen haben: "I stand above you, invincible and strong. You are Nothing." oder "Krauser! I'm not a Cream Puff. Got it!" ergeben genauso wenig Sinn wie "Who comes next to be my goat?". Seltsam, und irritierend. Manche mögen das, manche können nur verwundert die Augenbrauen hochziehen.

Was für den Street Fighter Freund Ryu und Ken sind, sind für den Fatal Fury Anhänger die Bogard Brüder Terry und Andy. Eine komplizierte Geschichte, wo zumindest der Ansatz in einigen Street Fighter Spielen da war, gibt es in Fatal Fury Special nicht. Die Story begnügt sich mit einem Turnier, woran 15 Kämpfer teilnehmen, um zu Schluss den Obermotz Wolfang Krauser, genannt Dark Kaiser, aus welchem Grund auch immer herauszufordern und zu besiegen. Was sofort gefällt: Jeder Charakter hat seine, wenn man es so nennen darf, eigene Storyline. Eine eigene End-Sequenz bei Besiegen vom Dark Kaiser ist so gewiss.

Wie bei jedem klassischen Arcade-Spiel ist der Umfang wohl eher minimal. Es steht ein Einzelspieler-Modus und ein Mehrspieler-Modus zur Verfügung, und das war's dann auch schon. Der Einzelspieler wurde aber etwas überarbeitet, und sieht wie folgt aus: Ein Turnier der Kämpfer, wo ihr euren Lieblingskämpfer auswählen könnt, und mit diesem nacheinander gegen alle andern antreten müsst. Gewinnt ihr, müsst ihr gegen den Obermotz kämpfen. Einziger Pluspunkt in Sachen Umfang sind ein paar versteckte Details. Gewinnt man z.B. im Einzelspieler gegen jeden Kämpfer 2:0, ebenso wie gegen die Bosse, darf man am Schluss noch gegen den Spezial-Boss Ryo Sakazaki aus Art of Fighting/Ryko no Ken antreten. Witziges Detail, mehr aber auch nicht.

Ob das Spiel einem nun schlussendlich Spaß macht oder nicht, ist definitiv subjektiv. Verschiedene Spieler lieben die 2D Beat'em Ups über alles, andere können gar nichts damit anfangen. Sicher allerdings ist, dass es trotz seines Alters immer noch Spaß macht. Besonders die witzigen Charaktere und Schauplätze können einen schon eine Weile am Bildschirm fesseln. Ein kleiner Spaßhemmer wird wohl auch wieder der Schwierigkeitsgrad sein. Alte Arcade Spiele waren eben schwer. Und das ist bis heute so geblieben. Sogar mit wählbarem Schwierigkeitsgrad auf einfachstem Niveau ist es noch eine Herausforderung. Als moderner Cheater wird man es also nicht so leicht haben, seid also gewarnt!

Der Dauerspaß-Garant Mehrspieler ist wohl auch nur von kurzer Freude. Und dies eigentlich nur aus einem einzigen Grund: Multiplayer ist nur über Xbox Live möglich, und dort sind nicht oft Leute online. Die Server von Fatal Fury Special sind fast rund um die Uhr leer! An sich ja nicht so schlimm, aber wenn man dann nicht mal offline miteinander spielen kann, ist man schon frustriert wenn man auch online keinen Kampf-Kumpanen finden kann. Trotz alledem macht der Multiplayer, sofern man nun endlich jemanden zum Zocken gefunden hat, unheimlich viel Spaß. Zu zweit muss man sich mit der komplizierten Steuerung abquälen, und man fühlt sich nicht mehr so alleine wie beim Kämpfen gegen unbesiegbare CPU-Gegner.

Fatal Fury Special bietet euch eine Rangliste, und einen Mehrspieler Modus. der Mehrspieler Modus ist hier natürlich das spaßigste, und die Ranglisten eher Nebensache. Nichts desto trotz findet man online wenig Gegner, was, wie auch schon erwähnt, dann zu Frustrationsmomenten führt. Unserer Meinung nach hätte man sich auch etwas mehr bezüglich Xbox Live einfallen lassen können. Ein Co-Op Modus wäre z.B. für die doch schwere Story interessant gewesen.

Fazit

Fatal Fury Special ist kein phänomenal gutes Spiel, aber für Fans der Serie auf alle Fälle ein netter Zeitvertreib. Das Beat'em Up scheint auf der Xbox 360 auf alle Fälle besser realisiert worden zu sein, als sein ewiger Konkurrent Street Fighter. Grafik und Sound sind wie gewohnt im tpyischen Arcade Stil, und der Schwerpunkt bei Fatal Fury Special liegt wie immer auf den witzigen Charakteren und dem eigentlichen Spielspaß. Anschauen sollte man sich das Spiel auf alle Fälle, trotz kleiner Macken.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7