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Far Cry 3: Blood Dragon wurde am 1. April 2013 angekündigt und kurze Zeit später auch released. Zu Beginn dachte man, als man die erste Gameplay-Szene sah, logischerweise an einen Aprilscherz. Aber nein, Blood Dragon ist kein Witz, sondern ein weiteres Schiff auf dem Xbox Live Marktplatz, welches unter der Flagge "Far Cry" in die offene See sticht. Ob Blood Dragon doch ein Witz ist, oder ein guter Arcade Shooter, erfahrt ihr in unserem Test.

Bevor wir uns die Grafik im Gameplay ansehen, sollte das "Drumherum" besprochen werden. Das Intro und die Zwischensquenzen sind im Stil der 80er Jahre gehalten. Der Bildschirm schaltet sich auf 4:3 um und kleine Pixelfiguren laufen durch das Bild. Man fühlt sich wie in den Anfängen der Videospiele und nimmt Blood Dragon direkt als Hommage an die alten Zeiten wahr, nicht als Scherz.

Im Gameplay selber spielen wir natürlich im 16:9 Format und auch in HD. Die Grafik erinnert an Far Cry 3, während der Spieler unter dem Einfluss der Drogen steht. Allerdings noch abgedrehter! Pflanzen und Tiere leuchten in grellen Neonfarben, genauso wie der Gegner, s.g. Cyborgs. Auch die Gestaltung der Insel erinnert stark den Hauptitel, nur irgendwie anders. Kein Wunder, denn die Geschichte spielt weit in der Zukunft. Durch den abgedrehten Stil kann Blood Dragon optisch total überzeugen, auch wenn man beim ersten Spielen einen Schlag auf die Augen bekommt.

Das Entwicklerteam von Ubisoft hat es geschafft, den verrückten Stil auch in die Akustik zu übertragen. Die (deutsche) Sprachausgabe ist gelungen, genau wie im Hauptspiel. Der Sound der Waffen ist merkwürdigerweise sehr leise. Ob das so gewollt ist, kann ich nicht sagen, aber auch Laserwaffen könnten etwas mehr Wucht haben. Die schrille Musik übertönt die Waffen im Gefecht aber total, was ich persönlich schade finde. Die Musik selber erinnert wieder an die späten 80er im Action Genre. Durch den Sound und die Grafik ist eine tolle Erinnerung an die alten Zeiten gelungen und Fans werden sich an vielen Stellen an bestimmte Szenen aus anderen Spielen erinnern.

Ist eine kaum vorhandene, eher maue Geschichte nun perfekt, oder trotzdem schlecht? Wenn wir Bloog Dragon als Hommage an die 80er Jahre ansehen, ist die dünne Handlung sicher perfekt. Trotzdem hätte man eine kurze, aber durchdachte, actionreiche Geschichte einbauen können, um dem jüngeren Publikum einen Shooter zu bieten, der mehr als nur Action bietet.

Die Geschichte ist schnell erklärt. Wir spielen einen Elite-Soldaten, der nach ein paar Jahren Pause wieder in das Geschäft muss. Okay, das war es wirklich schon. Ich finde es nicht extrem schlimm, da die Schreiber trotzdem gute Arbeit geleistet haben. Schon im Tutorial gibt es einige Seitenhiebe an die aktuellen Spiele. Im Tutorial stöhnt der Hauptcharakter genervt und fragt sich, warum er nach all den Jahren immer wieder springen und schießen lernen muss. Großartig! Besser wird es noch, als man vom Tutorial eine "Premium-Variante" des Lebens angeboten bekommt, in dem die Mission von selbst gespielt wird. Diese kleinen Angriffe ziehen sich durch das ganze Spiel und sind immer für einen Lacher gut.

Besonders groß ist der Umfang nicht. Der Singleplayer bietet einige Waffen und verschiedene Möglichkeiten, an das Ende des Levels zu gelangen. Die Geschichte verändert sich durch die Gameplay Elemente allerdings nicht. Der Anreiz, die Insel zu erforschen, ist nicht gegeben, wie im großen Bruder Far Cry 3. Aber das ist auch nicht nötig, denn die Entwickler selbst haben bei der Präsentation gesagt, dass der Titel "so scheiße wie möglich sein soll". Der Trashfaktor ist umfangreich vorhanden und diesen zu erforschen ist der einzige Sinn des Spiels.

Die Spieler werden sich wahrscheinlich in zwei Lager geteilt haben. Auf der einen Seite sind die Fans von Trashgames, Freunde der 80er Jahre, während auf der anderen Seite der Normalo ist. Die Durchschnittsspieler werden keinen Spielspaß haben, denn Blood Dragon kann auf der spielerischen Ebene nicht überzeugen.

Einzig die vielen Punkte, an denen man sich an an die alten Games erinnert fühlt, sind es wert, Bloog Dragon zu spielen. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht fordernd genug und eine packende Story gibt es nicht. Blood Dragon ist sicher eine Erfrischung, aber keine, die den großen Markt erobern wird. Wahrscheinlich wurde deshalb auch "Far Cry 3" als Überschrift gewählt, um auf den Markt Spontankäufer zum Zuschlagen bewegen zu können.

Die Steuerung ist genau die selbe, die man aus Far Cry 3 kennt. Oder besser gesagt: Aus jedem Shooter. Die Knopfbelegung ist schnell gelernt, aber das sollte kein Kaufgrund sein, denn die Belegung der Buttons ist in diesem Genre seit 2005 die selbe. Blood Dragon läuft auch in hektischen Momenten sehr flüssig und es gibt an keiner Stelle Ruckler. Technisch gesehen ist Blood Dragon fehlerfrei und es gibt nichts zu bemängeln. Für die kurze Entwicklungszeit ist das von Ubisoft sehr gut gemacht und kann nur gut bewertet werden.

Fazit

Far Cry 3: Blood Dragon ist ein kultig-trashiges Spin-Off zum Blockbuster Far Cry 3.

Jeder Gamer, der Lust auf ein paar Stunden in einem grellen und abgedrehten Shooter hat, der total im Stil der 80er designed ist, macht mit Blood Dragon sicher nichts falsch. Fans von Far Cry 3 können ihre Insel nach der Apokalypse, auch ohne zu überlegen, erkunden.

Ich würde jedem Spieler von Blood Dragon abraten, der mit derartigen Hommagen nichts anfangen kann. Sollte man keinen Bezug zu den trashigen Klassikern haben, wird man sich oft fragen, ob das eigentlich so gewollt ist.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7