Review zu Eventide 3: Legacy of Legends

Artifex Mundi wird nicht müde, uns mit immer neuen Wimmelbildspielen zu versorgen. Der neueste Streich ist Eventide 3: Legacy of Legends, in dem wir wieder auf die Reise durch slawische Fabeln gehen.

Menschen gegen Wolkenwesen

In der Rolle der Botanikerin Mary Gilbert wollen wir eigentlich nur unseren Bruder besuchen, der allein im Wald wohnt. Während eines Unwetters wird er jedoch entführt und wir stolpern in einen Konflikt zwischen den Menschen und den Wolkenwesen. Mit Hilfe des Hausgeists unseres Bruders machen wir uns auf den Weg zur Rettung und Reisen zum Ende des Regenbogens, erforschen die fliegende Stadt und treten gegen einen bösen Zauberer an.

Detailverliebt

Typisch für alle Wimmebildspiele von Artifex Mundi sind die schön gestalteten 2D Bilder, mit denen das Spiel aufgebaut ist. In den detailverliebten Szenen suchen wir nach Hinweisen und Gegenständen die uns, auf der Suche nach unserem Bruder, weiterhelfen. Gefundene Objekte legt das Spiel dabei automatisch im Inventar ab, so dass wir sie an gegebener Stelle nutzen können. Zum größten Teil wird jedes Objekt einmal im Verlauf des Spiels benötigt und verschwindet anschließend. Nur selten können wir Dinge häufiger nutzen. Ab und an stolpern wir aber auch über Objekte, die erst mit anderen Objekten kombiniert werden müssen, um sie nutzen zu können. Eine Angel ohne Schnur und Haken nutzt uns erstmal nicht viel. Erst wenn wir alle Teile beisammen haben, ist sie einsatzbereit.

Auch die Namensgebenden Wimmelbilder kommen häufig vor. In verspielten und mit vielen Objekten übersäten Bildern müssen wir eine Liste an Gegenständen finden. Als Belohnung erhalten wir etwas, das uns im Spiel weiterbringt. So einfach wie es klingt ist es aber nicht. Wir müssen schon genau hinsehen um alles zu finden. Teils verstecken sich die gesuchten Dinge auch hinter anderen, die erst verschoben oder kombiniert werden müssen. Die Kerze ist, zum Beispiel, erst mit einem Streichholz zu entzünden bevor wir die brennende Kerze sammeln können. Für Abwechslung sorgen Varianten der Wimmelbilder. Nicht immer sind die Objekte in Textform vorgegeben. Ab und zu müssen wir eine vorgegebene Anzahl verschiedener Blumen oder ähnliches finden.

Logisch, oder?

Für weiter Abwechslung sorgen die Logikspiele, die Veteranen der Serie bekannt sind. Diese Minispiele benötigten in der Regel ein paar fehlende Teile, bevor wir loslegen können. Neben Puzzeln, bei denen Teile angeordnet werden müssen, sind auch Schieberätsel, bei denen Teile in einem Areal verschoben werden müssen, bis sie passen, mit dabei. Erfreulich ist dabei, dass die Spiele sich kaum bis gar nicht wiederholen. Zumindest sind die Spiele so angeordnet, dass eine Wiederholung im Test nicht aufgefallen ist.

Als letzten Teil setzt Artifex Mundi wieder ein Element ein, dass Vielspielern ebenfalls bekannt vorkommt. In einer Welt die von Magie umgeben ist dürfen auch Tränke nicht fehlen. Anhand von Rezepten suchen wir nach Zutaten, die wir dann zu einem Trank kombinieren, der eine spezifische Wirkung entfaltet. In einer Art Minispiel rühren, stampfen und kochen wir die Zutaten, um sie anschließend in ein Fläschchen, zur späteren Verwendung, zu füllen. Leider wird jeder Trank nur einmal im Spiel, an einer ganz bestimmten Stelle, benötigt.

Das Finden der Objekte, die Rätsel und die nächsten Schritte sind nicht übertrieben schwer. An keiner Stelle wird man sich länger als ein paar Minuten den Kopf zerbrechen, bevor ersichtlich ist wie es weiter geht. Sollte es aber doch einmal stocken, bietet uns das Spiel eine Hilfefunktion an, die uns zeigt was, zum Weiterkommen, getan werden muss.

Aufgehübscht

Eine positive Änderung zu den Vorgängern ist aber bereits zu Beginn aufgefallen. Wirkten die Szenen, in denen die Geschichte erzählt wird, in der Vergangenheit eher statisch, handelt es sich jetzt um schön animierte flüssige Videosequenzen, die trotz 2D Grafik stellenweise sehr plastisch wirken. Zwar haben die statischen Szenen der Vorgänger die Geschichte und die Atmosphäre gut transportiert, dennoch vermitteln die hier gezeigten Szenen den Inhalt nochmal deutlich besser. Ein Kritikpunkt bleibt aber, denn die Sprecher wirken nicht ganz so authentisch, wie es die Szenen benötigen würden. Das mindert das Spielvergnügen zwar kaum, etwas mehr Emotionen schaden aber nicht.