
Don't Starve ist ein Survival Game, welches sich selbst nicht so wahnsinnig ernst nimmt. Es bietet eine prozedural generierte Welt, die man erkunden muss und in der man diverse Gefahren und Fallen überstehen soll. Ob sich das eher düster anmutende Xbox One Spiel auch in unserem Test gut schlägt, das erfahrt ihr in diesem Review.
Grafik
Die Grafik ist sehr reduziert und bietet eher einen etwas niedlichen Charme. Man fühlt sich an die Welt der Papierschnipsel erinnert, da alles in dem grob gezeichneten Stil gehalten ist. Dazu kommen noch eine eher schwache Beleuchtung und dunklere Farbtöne. Ohne Zweifel hat sich der Designer hier von Tim Burton inspirieren lassen. Dafür läuft das Spiel aber auch sehr flüssig und rund. Es ruckelt nicht und man behält jederzeit eine detaillierte Übersicht über das Geschehen.
Sound
Die Musik erinnert stellenweise eher an alte Klamauk-Musik und fügt sich aber ansonsten gut in das Gesamtgeschehen ein. Der Wechsel zu einer bedrohlicheren Musikuntermalung kündigt gleichzeitig auch eine Gefahr an. Beispielsweise den Einbruch der Nacht. Ansonsten sind die Sounds auf normalen Niveau und stechen nicht besonders hervor.
Story
Die Geschichte ist schnell erzählt. Ihr schlüpft in die Rolle des jungen Wissenschaftlers Wilson. Dieser wurde von einem Dämon gefangen genommen und wird in ein Wünstenei gebracht. Dort angekommen, muss er lernen seine Umgebung für sich zu nutzen und zu überleben. Klar, mal wieder eine reduzierte Geschichte, aber für ein solches Spiel ist dies ja auch nichts Ungewöhnliches.
Umfang
Der Umfang ist eigenlich echt okay, wobei wir den Preis des Spiels schon etwas hochgegriffen finden. Für 14,99 bietet es dann doch weniger als die Konkurrenten wie Minecraft oder Terraria. Die prozedural generierte Karte kommt einfach nicht an die Größe vergleichbarer Spiele heran. Auch wenn es zufällig generierte Maps gibt, so ist es doch eigentlich immer der gleiche Inhalt.
Spielspaß
Das Spiel könnte allen Spaß machen, aber die Entwickler haben sich etwas einfallen lassen, um den Spielspaß deutlich einzuschränken. Zum einen gibt es gar keine Einführung, und damit meine ich wirklich null. Man wird einfach in die unbekannte Welt geschmissen und hat keine Ahnung, was man überhaupt machen soll. Zudem werden einem die Menüs und Icons nicht erklärt, geschweige denn was man denn so braucht, um die erste Nacht zu überleben.
Das alleine würde ja noch in Ordnung sein, aber leider kam den Designern noch ein brillanter Einfall: Endlich mal wieder ein Spiel mit Perma-Death! Fantastisch und wirklich innovativ! Das ist alleine in den letzten Monaten schon der dritte Titel, der wieder ein solches "Feature" beinhaltet. Nein, welch Geniestreich! Sorry, diese Ironie musste einfach mal sein.
Der Effekt: Da man keine Ahnung davon hat, wie man was macht, verbringt man seine erste Zeit mit dem Ausprobieren. Es wird Nacht und Peng, Wilson ist tot. Super. Jetzt darf man wieder erneut beginnen. Welch Freude, denn klar man hat ja nichts Besseres zu tun, als alles nochmal von vorne zu sammeln. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man stirbt und beginnt immer wieder von vorne, bis man raus hat, was wie kombiniert werden muss, damit man die erste Nacht durchhält, oder man schaut im Internet nach. Beides sind keine schönen Optionen für ein Spiel.
Nachdem man sich das Wissen erarbeitet und tatsächlich mehrere Tage und Nächte überlebt hat, kann es dann passieren, dass man etwas ausprobieren möchte. Geht dieses Experiment schief, ja, ihr ahnt es schon... alles nochmal von vorne. Nein, wie "lustig" und schlau von den Entwicklern... Also anders ausgedrückt, man spielt unter Umständen eine ganze Weile und verliert dann alles. Quasi der Hardcore Modus von The Witcher 3 oder Diablo. Nur mit dem wesentlichen Unterschied, das bei diesen Spielen jene Spielweise optional und nicht aufgezwungen ist. Dadurch hat man eben vorher die Möglichkeit, das Spiel wirklich gut kennenzulernen, um sich dann für diesen Modus zu entscheiden. Das ist dort fair und frustet dann deutlich weniger.
Ach ja ebenfalls sehr "spaßig": Das Spiel zerstört den Spielstand komplett sofort nach dem Tod des Spielers. Man hat also auch durch das Abspeichern keine Chance, seine Spielstand noch zu retten.
Gameplay
Man muss sich Ressourcen erarbeiten, um dieses Spiel zu überleben. Man muss ebenfalls erlernen, wie man diese kombiniert, um Gegenstände und Utensilien zu craften, welche einem wiederum bessere Überlebenchancen ermöglichen. Dazu kommt natürlich die Erforschung der Welt. Man hangelt sich von Lager zu Lager, um vor Nachteinbruch wieder zurück zu sein. Schafft man das einmal nicht, stirbt man ohne die benötigten Gegenstände sofort. Wer dies beachtet, der kann immer wieder sternförmig ausschwärmen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen und weitere Ressourcen abzubauen. Diese schalten auf Dauer weitere Gegenstände frei, die man wieder bauen kann.
Fazit
Don't Starve erfindet das Rad nicht von Neuem. Es setzt auf bekannte Spielprinzipien der Ressourcensammlung und des Craftens. Es will den Spieler dazu animieren, selber Dinge herauszufinden und die Welt zu erkunden. Leider beißt sich hier die Katze in den Schwanz, denn das Spiel bestraft den Spieler sofort für Experimente und für das Ausprobieren. Es setzt leider auf Perma-Death. Das bedeutet, nach dem Ableben verliert man alles. Egal wie viele Stunden man schon gespielt hat.
Das ist mit Sicherheit nicht Jedermanns Sache und sollte daher wohlüberlegt sein, ob man sich das antun will. Für besonders Hartgesottene mit hoher Frustrationsresistenz eignet sich das Spiel aber allemal.
Für 14,99 Euro ist das Spiel allerdings noch recht teuer und selbst der permanente Ableben schafft es nicht zu kaschieren, dass es sich um eine eher abgespeckte Terraria- / Minecraft-Variante handelt. Unser Tipp: Auf jeden Fall vorher mal bei einem Kumpel probespielen.