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Kinect und Arcade, kann das gutgehen, woran schon so viele Xbox 360 Voll-Preistitel gescheitert sind? Diabolical Pitch aus dem Hause Grasshopper probiert genau dies und bietet uns eine vielversprechende Story als teilweise untoter Pitcher. Grasshopper Manufacture hat sich in der Vergangenheit mit Spielen wie Shadows oft the Damned einen guten Namen gemacht und versucht mit Diabolical Pitch an diese Erfolge anzuknüpfen. Ob Grasshopper mit der abgedrehten Story und einer guten Kinect-Steuerung überzeugen kann, erfahrt ihr natürlich in unserem Testbericht.

Grafisch finden wir, für einen Arcade Titel, wenig zu mäkeln. Hier und da würden wir uns die Textur etwas detailierter und weniger im Comic-Stil wünschen, aber insgesamt hat man hier einen schönen Stil aufgebaut, der zu überzeugen weiß. Besonders grandios ist die kreative Gestaltung der Gegner. Wer auch immer sich diese Abbilder von Dämonen und Zombies ausgedacht hat, hat definitiv den ein oder anderen Splatter Film zu viel gesehen - das gefällt mir.

Hier passt und sitzt einfach fast alles. Kein Wunder, denn schließlich hat sich das japanische Entwicklerstudio Grasshopper niemanden geringeren als Akira Yamaoka ins Boot geholt. Akira Yamaoka war neben dem Soundtrack für Shadows of the Damned für den Soundtrack von Silent Hill verantwortlich. Die musikalische Untermalung ist also dementsprechend auf einem hohen Niveau und jederzeit passend.

Als kränkelnder Pitcher einer Baseballmannchaft spielt ihr von mal zu mal schlechter und erfolgloser - bis zu dem Tag, an dem ihr einen dämonischen Pakt schließt. Ihr bekommt einen speziellen Arm, der euch zu einem grandiosem Werfer macht und nahezu unbesiegbar. Doch wie bei allem guten im Leben, ist auch dies nicht umsonst. Im Gegenzug müsst ihr euch mit eurem Arm und einigen tausend Bällen gegen Horden von Monstern beweisen.

Neben der Story bietet Diabolical Pitch recht wenig und bietet nach einmaligem Durchspielen auch kaum einen Grund nochmal hineinzuschauen. Schade, denn gerade hier hätte man mit wenig Einsatz viele kleine Mini-Spiele einbauen können, die ein wenig vom Story-Einheitsbrei abweichen. Ganz amüsant ist allerdings noch das Sammeln von Karten, mit denen ihr euren Charakter ein wenig aufwerten könnt.

Macht Diabolical Pitch zu Beginn noch unglaublich viel Spaß und weiss durch seine abgefahrene Story und Optik zu überzeugen, so wird bereits nach recht kurzer Zeit das Spiel unglaublich eintönig und ermüdend für euren Arm. Immer mehr Gegner warten auf euch, rennen auf euch zu und warten nur darauf, von euch mit 1-5 Bällen dem Erdboden gleich gemacht zu werden. Wirklich ernüchternd für den Spielspaß ist aber die mehr als mäßige Umsetzung der Steuerung...

Diabolical Pitch versucht das umzusetzen, woran schon viele Vollpreis-Titel gescheitert sind: Eine vernünftig umgesetzte Kinect-Steuerung. Zu Beginn ist auch alles noch ganz in Ordnung. Diabolical Pitch verlangt kein wirkliches ,,Zielen", da eh nur grob drei Richtungen für den Wurf zur Verfügung stehen. Leider ändert sich diese Einstellung relativ schnell mit immer ausgereifteren und schnelleren Gegnern. Ihr könnt zwar den linken Arm heben, um mit einem Zielkreuz ein wenig genauer zu zielen, doch dies funktioniert mehr schlecht als recht. Entweder wird das Heben des Armes nicht erkannt, oder ihr visiert aus Prinzip das falsche Ziel an. Darüberhinaus ist das permanente Werfen mit dem rechtem Arm massiv ermüdend.

Diabolical Pitch bietet euch die Möglichkeit, die Story in einem Co-Op durchzuspielen, doch leidet darunter die Bewegungserkennung massiv, was einem hier doch eher den Spaß verdirbt. Darüber hinaus bietet Diabolical Pitch uns nur noch Bestenlisten, die ebenfalls nicht wirklich motivierend und vom Konzept her sehr ausgeleitert sind.

Fazit

Wirkt das Spiel zu Beginn noch in hohem Maße unglaublich ansprechend und spaßig, so störend und nervtötend wird es mit der Zeit. Grasshopper kann mit Diabolical Pitch definitv nicht an Shadows oft the Damned anknüpfen und enttäuscht uns leider sehr durch die mäßige Umsetzung der Bewegungssteuerung.

Es ist immer wieder schade, wenn die Idee sehr gut ist, dann aber der Faktor Kinect eingebaut wird und sich damit dann das Blatt wendet. So auch hier.

Diabolical Pitch bietet für seine 800 Microsoft Points zu wenig und ist leider ein weiteres Spiel in der Riege der ,,Wir sind an der Bewegungssteuerung gescheitert"-Spiele. Daran kann auch eine Bestenliste und der tolle Look nichts ändern. Wirklich herausragend ist hier allerdings der Soundtrack von Silent Hill-Komponist Akira Yamaoka.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6