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Das Rollenspiel Deep Sky Derelicts erschien im Oktober 2018 für den PC. Snowhound Games und 1C Entertainment haben das Runden-RPG nun ebenfalls für die Konsolenwelt veröffentlicht. Wir testen für euch, ob sich die Investition in das zwei Jahre alte Spiel für 25 Euro lohnt.

Vom Text erschlagen

Das Setting ist mal wieder in einer dystopischen Zukunft angesiedelt. Wir Menschen haben uns auf die gesamte Galaxie ausgebreitet und wir erleben eine absolute Zweiklassengesellschaft. Als armer Arbeiter am unteren Ende der Nahrungskette erhalten wir einen Auftrag, der uns am Ende das Privileg verschaffen soll, ohne künstlichen Sauerstoff, künstliches Wasser und künstliche Nahrung auf einem bewohnbaren Planeten zu leben.

Man beginnt mit einem Prolog und Tutorial. Sofort merkt man, dass man mit der Vertonung nicht viel am Hut hat. Die gesamte Geschichte wird in Textform präsentiert. Das mag recht gut am PC funktionieren, da man dort ja auch prima Visual Novels spielen kann. Aber auf der Konsole, wo man im normalen Fall einen gewissen Sitzabstand zum TV hat und auch mehr unterhalten werden will, passt es nicht so gut, wenn man haufenweise Text lesen muss. Das führt dann schnell dazu, dass man die Textblasen, die in einem Comicstil präsentiert werden, immer wieder wegklickt.

Generierte Missionen

Dadurch kommen wir auch schon zu den Missionen. Man hat eine gewisse Truppe von Charakteren, die man sich auswählen kann. Wer will, kann ebenfalls Punkte auf Attribute vergeben. Ziel ist es, sich durch Missionen Geld zu verdienen und am Ende den großen Auftrag um die Lüftung eines galaktischen Geheimnisses näher zu kommen.

Durch die oben genannte Textdarstellung wirkt das Spiel schnell generisch, da man sich wirklich nicht auf der Konsole mit einem Haufen Text auseinandersetzen will. Die Mission wirken nicht nur generisch, sie sind es auch. Die komplette Umgebung der zu untersuchenden Wracks wird immer wieder automatisch generiert.

Man bewegt sich auf Feldern wie in Warhammer vor und verbraucht dabei Energiepunkte. Sind diese aufgebraucht, heißt es zurück zur Station und ab nach Hause, um aufzutanken. Es sei denn, man findet Energiezellen oder kann handeln. Das gestaltet sich aber gerade am Anfang schwierig, da man sehr wenig Geld hat. Aber an sich ist der Vorgang der erzwungenen Heimkehr eher frustrierend als spannend. Das man Bewegungspunkte im Kampf einsetzt, macht bei einer rundenbasierten Aufstellung Sinn. Aber bei der freien Erkundung ist das absoluter Nonsens.

Das Gegnerkloppen

Man arbeitet in Runden gegen die Feinde, die sich einem zufällig in den Weg stellen. Hierbei kann man Glück und Pech haben. Gerät man am Anfang häufig an starke Gegner und hat noch keine tolle Rüstung, versterben die Charaktere und das kostet unnnötig Geld.

Die Aktionen werden durch eine Art Kartensystem ausgewählt und man hat dann in der Auswahl entweder Angriffe oder Verteidigungskarten, die man zum Kampf nutzen kann. Am Ende winken dann XP und ggf. Items, die man für die Ausrüstung nutzen kann.

Fazit

Die Benutzeroberfläche ist tatsächlich gut portiert worden. Man kann alles klar erkennen und findet sich auf der Konsole mit der Nutzung des Inventars und der Navigation schnell zurecht.

Leider ist das gesamte Spiel jedoch sehr textlastig und nicht vertont. Dadurch wird es auf der Konsole schnell dröge und es fühlt sich alles schnell generisch an. Hinzu kommen ebenfalls tatsächlich generierte Missionskarten, die hin und wieder durch ungeschicktes Balancing auch zur Frustration führen können.

Insgesamt entstand dadurch eine gewisse Langeweile beim Spielen. Man hat zudem durch den Roguelike Ansatz das Problem, dass einem Charaktere schnell absterben, sodass man keinerlei emotionale Verbindung zu diesen aufbaut.

Alternative: Wer sich ansehen möchte, wie man das besser macht, schaut sich das Spiel Battle Chasers: Nightwar an. Hier wurden sowohl Story, Charaktere und rundenbasiertes Gameplay sehr gelungen umgesetzt.


Bewertung

Pro

  • Viele Missionen
  • Umfangreiches Kartensystem
  • UI gut für Konsole umgesetzt

Contra

  • Lahme Präsentation der Story
  • Zu textlastig
  • Generische Missionen
  • Schwaches Gameplay

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 4 von 10
4/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
5

3 Kommentare

Bibo1 So, 05.04.2020, 01:22 Uhr

Schade eigentlich. Ich fand's auch grafisch ansprechend, aber Optik ist halt nicht alles.

XBU ringdrossel Fr, 03.04.2020, 12:01 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Ich finde es grafisch interessant, wundert mich, dass du es so tief bewertest. Aber wenn die Animationen lahm sind...

Der grau braune Comiclook ist halt schnell öde. Zumal es nur stehende Bilder gibt. Das Problem sind aber nicht die rudimentären Animationen, sondern das Gameplay. Es ist einfach grottenlangweilig. Alles zu generisch, repetitiv und durch die häufig erzwungene Rückkehr an die Basis auch nervtötend. Da gibt es wesentlich durchdachtere und schönere Spiele am Markt.

XBU Philippe Fr, 03.04.2020, 11:07 Uhr

Ich finde es grafisch interessant, wundert mich, dass du es so tief bewertest. Aber wenn die Animationen lahm sind...