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Point’n Click in einem Tim-Burton-ähnlichen Setting gefällig? Darkestville Castle spielt sich ganz old-school und punktet mit einer witzigen Story. Wo die Stärken des Adventures sind und wo es etwas schwächelt, verraten wir euch in unserem Review.

Simple, aber witzige Story

Alles in Darkestville war gut und schön: Der Dämon Cid durfte die Bewohner quälen, die Bewohner wurden gequält ... ein fairer Deal! Wer sollte sich beschweren? … Bis dieser Idiot Dan Teapot einen Haufen Profi-Dämonenjäger schickte, um Cid zu verbannen! Vielleicht hatte Cid das eine Mal zu viel Haus abgebrannt, aber das war doch nur aus Spaß!

Jaja, die Geschichte beginnt somit sehr einfach, aber ist von Anfang an sehr unterhaltsam. Die gesamte Umgebung erinnert sehr starke an die typische Halloween-Atmosphäre und unser Hauptprotagonist Cid ein ewig grinsender, teils unsympathischer, aber deswegen sehr witziger, Dämon.

Grafisch sieht alles sehr gut aus, vor allem in die Umgebung ist viel Liebe zu Detail hineingeflossen. Dafür sind die Animationen der Charaktere eher schwach und unser Hauptdämon aufgrund eines starren Gesichtes recht ausdruckslos. Wenigstens die Synchronisation ist für fast alle Charaktere sehr gut und macht viel an verlorener Atmosphäre und Emotionen wett.

Das macht aber nichts. Die aberwitzige Story zeigt sich stets von einer guten Seite, die Pointen sitzen, die vierte Wand wird mehrmals durchbrochen. Da geht es auf der einen Seite um einen Werwolf, der sich für lykanthropische Gesetze stark macht, einen ekelhaften Hot-Dog-Stand mitsamt unhygienischem Verkäufer, aber auch den grantigen Barkeeper, dem man eine Menge Geld schuldet. Die Geschichte ist durchgehend witzig und gut gemacht.

Old-School-Gameplay mit wenig Interaktionen

Das Gameplay ist für ein Point’n Click sehr typisch: Umhergehen, mit Objekten interagieren, ein Inventar mit unnützen Dingen füllen, diese Dinge kombinieren oder anwenden, viele mit NPCs reden. Man fühlt sich gleich wieder in die Anfangszeit der Monkey-Island-Spiele zurückversetzt. Allerdings sind in Darkestville Castle die Rätsel weitestgehend schaffbar und fordern nur ab und zu ein wenig Rätseln. Auch die Steuerung funktioniert auf der Xbox erstaunlich gut – dankenswerterweise hat man auch einen Knopf, mit dem man alle Objekte anzeigen kann, mit denen man auch wirklich interagieren kann.

Wo Darkestville etwas schwächelt, sind die Details. Man merkt, dass kein sonderlich großes Budget im Spiel steckt, wenn ein Spiel, das 2017 bereits für PC erschien, in der Weltkarte, also einem großen Übermenü sowohl im Englischen wie auch im Deutschen, immer noch einen Tippfehler hat (das Spiel hat so einige davon). Auch das Gameplay selbst ist manchmal nicht perfekt. So muss man ganz nach rechts klicken, bevor der Bildschirm dahinscrollt und man sieht: Da geht’s noch weiter. Und dann geht unser lieber Cid ganz gemächlich dahin. Überhaupt geht er teilweise sehr langsam; das merkt man besonders dann, wenn man viel umherreisen muss. Und das muss man, denn Darkestville Castle kommt mit einer großen Map aus, das sind insgesamt vielleicht ein Dutzend Umgebungen und das war’s. Und dabei kann man (zumindest anfangs) insgesamt mit recht wenigen Dingen auf den Maps interagieren, sodass der Umfang des Spiels auch recht bescheiden ist (circa 6 Stunden Spielzeit maximal). Und eins sei gesagt: Am Ende wird der Schwierigkeitsgrad hoch. Es gibt plötzlich richtig viele Dinge im Inventar, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben und Objekte müssen willkürlich aufs Geratewohl angewendet werden...

Fazit

Darkestville Castle hält, was es verspricht: Es ist ein grundsolides, sehr witziges Point’n Click in einer lustigen Halloween-Atmosphäre. Das Gameplay funktioniert gut, der Schwierigkeitsgrad ist nur gegen Ende etwas knackig, aber Adventure-Enthusiasten sind nichts anderes gewöhnt und fordern dies auch. Allerdings ist klar, dass kein großes Budget im Spiel steckt: Die Animationen wirken altbacken, es gibt so einige Tippfehler und Umgebungen werden recycelt. Dennoch: Das Spiel macht Spaß und für knapp 15 € können Fans des Genres hier eigentlich nichts falsch machen und sollten beherzt zugreifen!


Bewertung

Pro

  • Schöne Umgebungen
  • Gute Synchro
  • Sehr witzige Story
  • Solides Gameplay

Contra

  • Animationen schwach
  • Viele Tippfehler
  • Mangelnde Gameplay-Tiefe
  • Nicht sehr lang
  • Gegen Ende etwas zu absurde Rätsel (hoher Schwierigkeitsgrad)

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
7

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