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Mit Cubot erscheint ein Spiel, welches sich an alle Puzzle Fans richtet. Reduzierterer und minimalistischer als in diesem Titel wird es 2016 wohl in keinem Spiel zugehen. Wir haben uns eine Nacht in der Klötzchenwelt aufgehalten und berichten euch, wie es für uns war. Derzeit ist Spiel nicht im deutschen, aber dafür im österreichischen oder englischen Marktplatz erhältlich.

Die Grafik in Cubot besteht primär aus weißen Flächen. Es gibt weiße Hintergründe und weiße Spielbretter, die durch kleine schwarze Linien in viereckige Felder unterheilt sind. Die einzige farbliche Komponente, ist eure Spielfigur, der Würfel. Die Würfel sind alle farblich gehalten und stechen so durch rot, grün, blau, gelb oder orange deutlich heraus. Wie soll man so die Grafik bewerten? Technisch kann man höchstens sagen, dass einige Kanten etwas hart sind, hier hätte man nachglätten können, sonst kann hier eine Bewertung eher aus ästhetischer Sicht erfolgen.

Während meine Freundin gleich schrie "oh wie langweilig ist das denn", bin ich sehr angetan von dem Stil. Es unterstreicht das Thema der Einfachheit und lenkt nicht von den Puzzles ab. Das große Weiß wirkt beruhigend und erschafft ein Bild von großer Unendlichkeit, in welcher der Spieler selber nur ein kleiner Farbkleks ist. Hier ist die Bewertung absolut subjektiv, ich mag den Stil aber.

Ich wiederhole mich ungern, doch auch der Sound greift das minimalistische Konzept auf und trifft dabei genau den richtigen Ton. Es gibt sehr entspannte Hintergrund-Musik, die mich selbst bei vier Stunden Dauergaming nicht genervt hat. Der Soundtrack ist so einfach gehalten, dass man ihn teilweise sogar ausblendet. Das heißt im Klartext, ihr könnt auch gut eigene Musik anmachen und verpasst nicht im Spiel, es bleibt euch überlassen, ob ihr es eher gediegen mögt oder doch die eigene Musik auflegt.

Soundeffekte sind ebenso relativ sporadisch vorhanden, ihr erhaltet lediglich Bestätigung für die Aktivierung von Schaltern oder ähnlichen Dingen, sonst bleibt das Spiel sehr unauffällig. Insgesamt ist es natürlich schön, dass es nicht nervig ist, jedoch könnte es ein wenig mehr sein, wenn ich auch ganz auf den Sound verzichten kann, dann habe ich das Gefühl etwas zu wenig geliefert zu bekommen.

Hier eine Geschichte zu integrieren wäre wohl absolut absurd. Das Motto des Spiels "The Complexity of Simplicity" ist wohl die treffendste Beschreibung für die "Story". Ihr löst Puzzles und schaltet dabei weitere Puzzle frei. Einzige Ablenkung sind sehr coole Zitate zwischen den Leveln. So werdet ihr nette Sprüche von Einstein oder Herrn Rubik (ja der Erfinder des Würfels, welcher jüngst einem Kandidaten im TV eine Million Euro eingebracht hat) lesen, die alle zum Thema "The Complexity of Simplicity" passen.

Ich sehe es positiv an, dass hier wirklich am Konzept festgehalten wurde, das Game auf das Simpelste zu minimieren und dennoch den Kopf des Spielers ordentlich zu fordern.

Umfang steht immer im Verhältnis zum Preis, da dieser aktuell bei ca. 2 Euro liegt, kann der Titel fast nichts mehr falsch machen, was den Umfang angeht. Dennoch wird Einiges geliefert, um genau zu sagen erhalten wir 80 kleine Rätsel, die mal kürzer aber auch mal länger dauern. Ich habe insgesamt etwa fünf Stunden gebraucht, um jedes Level zu beenden. Wenn ich das im Verhältnis sehe, fällt mir spontan nichts ein, was mich für zwei Euro so lange unterhalten könnte, dafür bekommt man in den meisten Städten Deutschlands nicht einmal ein Bier oder eine Cola in einer Kneipe.

Der Preis des Titels ist der eines Mobile Games für Tablets, der Umfang passt aber schon auf ein Xbox Live Arcade Titel, daher ist dieser Punkt die größte Stärke des Titels.

Der Spaß liegt hier nicht nur in der Einfachheit und im Gameplay selbst, sondern wie bei vielen Spielen dieses Genres hängt der Spaß auch unmittelbar mit dem Schwierigkeitsgrad also mit der Herausforderung zusammen. Ist ein Puzzle zu einfach und lässt sich mit geschlossenen Augen bewältigen, so macht es keinen Spaß. Beißt man sich zu sehr die Zähne aus und muss immer und immer wieder von Anfang an spielen, so werden auch die meisten Spieler vergrault.

Cubot schafft es durch kleine Mechaniken genau dazwischen zu landen. Ihr könnt  jeden Schritt rückgängig machen, was zum ausprobieren und tüfteln anregt. Darüber hinaus sammelt ihr aber Punkte, mit denen ihr später bei harten Rätseln eine Lösung anzeigen lassen könnt oder diese sogar überspringt, damit es weitergeht. So macht der Titel wirklich Spaß. Frust kommt nahezu nie auf, ich habe in einer Nacht von 23 Uhr bis halb drei morgens an dem Titel gesessen, weil ich einfach immer wieder nach Lösungen gesucht habe und diese auch selbständig fand. Insgesamt habe ich nur für zwei Rätsel die komplette Hilfe benötigt. So sollte ein motivierendes Puzzle Spiel laufen.

Ihr spielt auf einem dreidimensionalen Spielbrett, welches teilweise begrenzt ist, teilweise aber auch offene Kanten hat. Die Spielfigur ist ein Würfel bzw. sind in späteren Levels gleich mehrere Würfel. Die Würfel haben verschiedene Farben und somit nicht nur verschiedene Ziele, sondern auch verschiedene Funktionen. Ein blauer Würfel muss logischerweise auf das blaue Feld navigiert werden, dies ist einfach, weil der Würfel sich entsprechend eurer Angabe genau ein Feld in die gewünschte Richtung bewegt. Die Schwierigkeit ergibt sich erst, wenn ihr mehrere Würfel habt, rote Würfel bewegen sich so zum Beispiel zwei Felder in die angegebene Richtung und gelbe Würfel gleich zwei Felder in die entgegengesetzte Richtung.

Was ist nun das Problem? Alle Würfel bewegen sich zeitgleich, ihr könnt nicht nur einen bewegen. Nun muss immer genau überlegt werden, wohin bewege ich mich, damit alle Würfel ankommen und keiner in den Abgrund fällt. Neben der Richtung könnt ihr natürlich die Kamera drehen, um euren Weg zu planen und habt die Chance jeden Schritt rückgängig zu machen, damit ihr nicht nach jedem Fehler von Anfang an spielen müsst.

Als Fan von kleinen Puzzles für zwischendurch, gefällt mir das Gameplay sehr gut, man hat es schnell raus und denkt sofort, das wird einfach, was man aber sehr bald überdenkt, da die Rätsel zum Ende doch fordernd werden. Genau so sollte es sein.

Fazit

Wer einen Titel sucht, der kurzweilige Unterhaltung bietet und die grauen Zellen im Kopf mal wieder in Wallung bringt, der könnte in Cubot ein passendes Xbox One Game finden.

Das Konzept "Complexity of Simplicity" ist passend umgesetzt und für zwei Euro bekommt ihr fünf Stunden ansprechender und teilweise fordernder Rätsel.

Wer sich auf das minimalistische Konstrukt von Cubot einlassen kann, macht zu dem Preis nichts falsch und sollte den Titel zumindest einmal antesten. Der einzige Nachteil ist aktuell, dass der Titel nicht im deutschen Xbox Store verfügbar ist.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8