
Für einige von euch ist Contrast sicher kein unbekannter Titel mehr. Viele haben ihn bereits auf der Xbox 360 oder dem PC gespielt und sich ihre Meinung gebildet. Der Spieleentwickler hat sich dazu entschieden, diesen Titel nun auch auf der Xbox One zu veröffentlichen - natürlich nachdem ein paar Anpassungen und Bugfixes vorgenommen worden sind. Schauen wir uns an, ob Contrast eine Investition wert ist.
Grafik
Contrast spielt in einer charmanten 2D und 3D Welt voller Rätsel, bei dem ihr binnen Sekundenbruchteilen aus einer fantastischen 3D Welt in ein mysteriöses, schattenhaftes 2D Universum wechseln könnt. Ungefähr 100 Jahre vor unserer Zeit in den goldenen 20ern der Varieté-Welt zieht ihr als Dawn zusammen mit Didi umher.
Sound
Viele Gamer schwören ja auf den O-Ton in Spielen. Contrast kommt ohne deutsche Synchronisation aus, bietet aber die Möglichkeit Untertitel einzuschalten. Die Musik und die Stimmen der Charaktere wurden passend zum Szenario gewählt. Außerdem gibt es zwischenzeitlich ein paar ganz gute Jazz-Einlagen. Hier kann Contrast überzeugen.
Story
Wir starten im Zimmer von Didi, einem jungen Mädchen, die ein wenig an Elizabeth von Bioshock erinnert. Diese wohnt zusammen mit ihrer Mutter Kat in einem großen leeren Haus. Wir wissen nicht weshalb, aber Didis Vater wohnt anscheinend seit kurzem nicht mehr bei der Familie. Warum das so ist, erfahren wir im späteren Spielverlauf. Aber es ist eindeutig, dass sie ihren Vater sehr vermissen muss.
Didi ist nicht alleine in ihrem Zimmer, da ist noch Dawn, eine Freundin in dessen Rolle ihr schlüpft. Nach 3 Wochen erscheit Dawn plötzlich in Didis Zimmer. Didi scheint auch die einzige Person zu sein, die euch sehen kann. Alle anderen Charaktere sind in Contrast als Schattengestalten dargestellt. Ihr befindet euch in einem Zusammenspiel aus Licht und Dunkelheit. Nur Dawn und Didi wechseln in die 3D Perspektive und erscheinen euch als richtige Figuren.
Schnell wird klar, dass es zwischen Kat und Johnny, dem Vater von Didi, mächtig gekracht haben muss. Ein Typ namens Vincenzo taucht auf und will, dass Didis Vater seine Schulden begleicht. Da Johnny das Geld nicht besitzt, ist seine letzte Hoffnung einen Zirkus zu eröffnen um damit Geld zu verdienen. Dieser muss aber noch in Schuss gebracht werden, da er ziemlich runtergekommen scheint. Doch dann gehen einige Dinge schief und es liegt an euch, diese wieder in Ordnung zu bringen.
Umfang
Trotz abwechslungsreicher Rätsel und mehrmaligen Anläufen kommt Contrast einem sehr kurz vor. Mit knappen 3-4 Stunden Spielzeit (je nach Geschicklichkeit) ist das vom Preis Leistungsverhältnis auch nicht gerade viel. Mühe und Zeit wurde an dieser Stelle leider nicht invenstiert. Schon alleine das Sammeln einiger Objekte in Verbindung mit den Dimensionen wäre eine deutliche Aufwertung gewesen.
Spielspaß
Der Spielspaß wurde leider etwas gedämpft, indem bereits zu Anfang fürs Nichtstun ziemlich hoher Gamerscore verschleudert wurde. Überspritzt gesagt hat man für jeden Schalter den man umgelegt hat bis zu 100 Gamerscore bekommen. Insgesamt macht das Spiel einen sehr bedrückenden Eindruck, da bis auf euch und Didi niemand die Stadt zu bewohnen scheint.
Gameplay
Das Hauptmerk von Contrast liegt im Zusammenspiel von Licht und Schatten. Dawn ist in der Lage zwischen 3D und 2D zu wechseln. Vergleichsweise wie in Paper Mario oder Zelda: A Link between two worlds. Einige Situationen erfordern den Sprung in die Schattenwelt um die verschiedenen Herausforderungen zu meistern. Sind gerade keine Schatten verfügbar, sucht ihr den nächsten Lichtschalter und justiert eure Lampen so, dass der Schatten euch die ideale Lösung wirft. Viele Situationen erfordern Geschicklichkeit und Hirnschmalz.
Ihr könnt beispielsweise Objekte aus der 3D Welt in die 2D Welt ziehen, indem ihr einfach in den Schatten springt, während ihr das benötige Objekt festhaltet. Die Rätsel selbst sind nicht besonders schwer. Meistens scheitert es am Mangel an Hinweisen oder einer zu knapp erzählten Vorhergehensweise. Frustrierend war hingegen die Steuerung, die wirklich sehr schwammig ist.
Die Geschichte und der Rote Faden in Contrast sind sehr strikt, was etwas schade ist. Ihr habt praktisch keine Möglichkeit die Welt zu erforschen. Dabei ist diese total spannend aufgebaut und drängt einen förmlich dazu, jede Ecke abzusuchen und jeden Schalter zu drücken. Versucht ihr jedoch die Richtung zu wechseln und kurzzeitig euren eigenen Weg einzuschlagen, ruft Didi auch schon nach euch und ihr werden im wahrsten Sinne zurückgedrängt, um eurer Aufgabe nachzugehen.
Fazit
Guter Ansatz, leider nicht wirklich zu Ende gedacht. Durch die strikten Vorgaben verschenkt Contrast so viel potentielle Möglichkeiten, dass es gegen Ende schon frustrierend wird.
Keine Chance die Welt zu erkunden, eine ungenaue Steuerung und eine etwas lahme Geschichte. Der Flair des Spiels in einer gemütlichen Filmatmosphäre und das gesamte Szenario heben die Prozentwerte dann doch noch etwas nach oben.
Die Meinungen gehen bei dem Titel sehr auseinander. Wenn ihr euch mit dem Flair und der rührseligen Geschichte identifizieren könnt oder einfach nur schnell an Gamerscore kommen wollt, seid ihr hier genau richtig.