Arcade page

Der älteste Kampf der Welt geht in eine neue Runde. Der Kampf Gut gegen Böse wird nun von Mensch gegen ,,Mutant" bestimmt. Commanders ist mutig und versucht sich in einem Genre, das einem Konsolero nicht wirklich bekannt ist: Dem Strategiegenre. Wir sagen euch, ob es uns gefällt.

Das Setting von Commanders ist das frühe 20. Jahrhundert, Sierra hat das optisch sehr gut umgesetzt. Die Charaktere sehen sehr atmosphärisch aus, auch wenn sie nur gezeichnet sind und nicht animiert. Die Vehikel, mit denen wir dem Feind Widerstand geben, sind eine interessante Mischung aus alt und neu. So könnten die ,,Zukunftsträume" von damals ausgesehen haben. Es hat vielleicht einen kleinen Hauch von Comic-Grafik, wobei die Landschaft abwechslungsreich und schön animiert ist. Das Wasser des Flusses/Meeres bewegt sich und die Licht- und Explosionseffekte sehen, für einen Arcade-Titel, sehr gut aus.

Sierra zieht die Thematik kontinuierlich durch. Das bedeutet, dass wir im ganzen Spiel nostalgische, zeitgemäße Swing-Musik hören. Also passend zu 1924, wer's mag, wird sich freuen, alle anderen werden ziemlich schnell genervt sein. Schade ist auch, dass es viel zu lesen gibt, aber leider keine Sprachausgabe. Das ist schon ziemlich störend, da das Durchschalten der Sprechblasen weitaus motivierender mit guten Sprechern sein würde. Undertow hat es vorgemacht, es geht also.

Commanders ist seit langem wieder ein Spiel mit einer interessanten und guten Story. Haupthandlung ist die Entdeckung des Atoms und die Möglichkeit, die Gene der Menschen so zu verändern, dass ein perfekter Mensch entsteht. Menschen, die nie krank werden oder irgendeinen Schönheitsdefizit haben. Nun beginnen Aufstände gegen die sogenannten Genos. Die neue Art ist aber viel brutaler und kaltblütiger als ihre menschlichen ,,Vorfahren" und greifen nun die Menschen an. Nun liegt es am jungen Commander Alec Falcon, die Angreifer abzuwehren.

Wie schon erwähnt ist Commanders ein Strategiespiel, genauer gesagt ein rundenbasiertes Strategiespiel. Man hat also genug Zeit, seine Feldzüge zu planen. Erst mit einem Druck auf ,,Y" beendet man die Runde und lässt den Gegner an die Reihe. Vor jeder Mission bekommen wir ein Briefing und bei Beginn jeder Runde die Missionsziele nochmal aufgelistet. Diese sind aber nicht anspruchsvoll. Meistens soll man den Gegner vernichten oder seine Fabriken einnehmen. Manchmal wird der Schwierigkeitsgrad erhöht, indem der Commander nicht getötet werden darf. Dies geschieht leider nur zu selten. Und falls uns mal die Einheiten knapp werden, können wir in jeder eingenommenen Fabrik neue Einheiten produzieren. Nicht umsonst liegt Commanders: Attack of the Genos bei einer Größe von 92 MB, denn was hier drin ist, lässt sich wirklich sehen. Zu Anfang sollte man sich im Tutorial die Grundtipps einverleiben. Danach warten 2 Kampagnearten auf den versierten Kriegsherren. Beide Kampagnen sind gleich und unterscheiden sich nur im Schwierigkeitsgrad. Die Kampagne umfasst 15 Missionen, die  vom Aussehen ziemlich abwechslungsreich sind. Sollte man keine Lust mehr auf die Story haben, kann man sich im Modus ,,Schlachten" im taktischen Geschick weiter entwickeln. Hier steht einfach nur die Vernichtung des Gegners im Vordergrund, keine Story. Die einzelnen Schlachtmissionen sind deswegen auch nicht zusammenhängend.

Mit dem Spielspaß ist es kompliziert. Mir persönlich hat es nicht immer Spaß gemacht, allerdings liegt es im Auge des Betrachters. Wer die langen Dialoge lesen will und viel Geduld aufbringt, dem könnte es gefallen. Das ist wohl der Punkt: Geduld, denn dass Spiel braucht Zeit. Einfach beginnen und spielen wird kaum möglich sein. Aber wenn man einmal drin und dabei ist, den fiesen Genos den Hintern heiß zu machen, kann man kaum aufhören.

Eigentlich sind Strategiespiele sehr ungern für Konsolen entwickelt worden, weil der Controller einfach ungeeignet für eine Steuerung der Einheiten ist. Dieses Problem hat Sierra sauber gelöst: Da es sich um ein rundenbasiertes Strategiespiel handelt, fällt das hektische Markieren und Kommandieren weg. Mit dem Stick markieren wir unsere Einheit und mit ,,A" führen wir den Befehl aus. Der rechte Stick, sowie die LT- und RT-Tasten, sind zum Manövrieren der Kamera belegt.

Hier bietet Commanders: AotG wieder einen großen Umfang. Neben den typischen Multiplayerspielen, in denen man entweder alle feindlichen Stationen einnehmen oder alle Gegner vernichten muss, gibt es auch einen ,,Hotseat" Modus, in dem man die aus dem Einzelspieler bekannten ,,Schlachten"-Karten gegen die KI oder einen realen Gegner spielt. Die Achievements sind ziemlich motivierend, einige sind einfach, andere sehr fordernd. Die Mischung macht's und diese Mischung ist gut.

Fazit

Commanders: Attack of the Genos ist ein solides Arcadespiel, das durch seinen Mut, ein Strategiespiel zu sein, einen großen Pluspunkt bekommt. Es macht nichts falsch, erfindet das Genre aber nicht neu. Positiv sind die tolle Story und die nette Grafik, eine eindeutige Schwäche ist die KI. Entweder ist diese zu schwach oder zu unverständlich. Für alle, die Spaß an Rundenstrategie haben, ein Pflichtkauf.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
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