
Heute widmen wir uns einem Arcade Game, welches nicht ausschließlich mit dem Controller zu bedienen ist, aber auch nicht alleine durch Kinect gesteuert wird. Commander Cherry's Puzzled Journey vereint in seiner Spielmechanik die Kinect- und Controllergesteuerte Spielerfahrung. In einer sehr abstrakten und kaum vorhandenen Story seid ihr der Begleiter von Commander Cherry. Durch euren fotografierten Körper bietet ihr der kleinen Kirsche die Möglichkeit, alle Kugeln einzusammeln. Wie sich diese Mischung aus Kinect und Controller so schlägt, könnt ihr im folgenden Test lesen.
Grafik
Grafisch kommt das Spiel sehr ernüchternd daher. In einer Welt, die einen sehr grob gezeichneten Comic-Stil aufweist, kämpft der Spieler sich gemeinsam mit Commander Cherry voran. Das von Kinect eingefügte Bild wirkt oft sehr grobkantig und ist, je nach Belichtung, unterschiedlich gut zu erkennen. Die Welten haben verschiedene Farben und Hintergründe, sodass zumindest für etwas Abwechslung gesorgt ist. Für ein Arcade-Game dieser Art ist die Grafik völlig ausreichend, auch wenn Luft nach oben ist.
Sound
Der Sound bei dem Spiel ist ebenfalls sehr überschaubar. Das Spiel, welches ausschließlich in englischer Vertonung daher kommt, weist wenig verschiedene Sounds auf. Ein paar coole Sprüche alá "Yogawesome" oder ähnliches erklingen beim Erfolgreichen einsammeln aller Kugeln. Wer ein LevelUp einsammelt, wird dazu auch einen Sound hören. Ansonsten gibt es keine groß hervortretende Hintergrundmusik, sodass Commander Cherry's Puzzled Journey etwas still wirkt. Dass das Spiel, welches von zwei deutschen Entwicklern geschaffen wurde, ausschließlich englisch vertont ist leuchtet zwar ein, um den Kreis potentieller Käufer zu vergrößern, aber eine deutsche Synchronisierung wäre trotzdem wünschenswert. In Sachen Sound lässt das Spiel daher etwas zu wünschen übrig.
Story
In Commander Cherry's Puzzled Journey schlüpft der Spieler in die Rolle des Gehilfen von Commander Cherry. Nach dem Raumschiffabsturz ist man alleine, mit der durchgeknallten Kirsche, auf einem Planeten gestrandet. Mithilfe des eigenen Körpers ermöglich man dem Commander, alle Leuchtkugeln einzusammeln. Das war es auch schon fast zur Story. Im Verlauf des Spiels werden noch der "Lasercontroller" sowie die Fähigkeit die Zeit zu verlangsamen freigeschaltet. All das verschafft dem Arcade Game trotzdem keine wirklich tiefgründige Story.
Umfang
Der Umfang des Spiels ist das Einzige, was bisher bei diesem Test besticht. Mit den verschiedenen Leveln in den unterschiedlichen Welten gibt es genügend Content, um mühelos einige Stunden Spielzeit zu erreichen. Gerade die fortgeschrittenen Level haben es in sich und benötigen ein kluges Vorgehen! Nichts desto trotz stehen Umfang und Preis des Spiels in einem sehr ungleichen Verhältnis. Andere Arcade Games können, bei einem niedrigeren Preis, eine längere Spielzeit garantieren. Hier muss entweder in Form von weiterem Inhalt oder einem niedrigerem Preis noch nachgebessert werden.
Spielspaß
Beim Spielspaß kommt das Abenteuer des Commander Cherry erstmals so richtig in Fahrt. Die Mischung aus der Controller- und Kinectsteuerung kommt gut an. Es ist definitiv mal die etwas andere Unterhaltung und hilft auch gegen das Faulenzen auf der Couch. Wer das Spielprinzip erst einmal raus hat, kann seinen eigenen Körper entsprechend vor dem Kinect Sensor positionieren, um lustige aber auch fordernde Positionen einzunehmen. Der sehr hohe Spielspaß wird einzig durch die etwas schwierige Steuerung von Commander Cherry getrübt, die auch das ein oder andere Leben kosten kann!
Gameplay
Beim Gameplay weiß das Spiel um den kirschigen Kommandanten ebenfalls zu überzeugen. Das Steuerungskonzept aus Kinect und dem Controller ist definitiv eine gelungene Mischung. Während der Spieler vor dem Bewegungssensor posiert, um Commander Cherry als Brücke in vielen Situationen zu dienen, muss man die kleine schnurrbärtige Kirsche anschließend mittels Controller über jenen Körper balancieren. Die Steuerung des Commanders stellt sich zwar manchmal als etwas hakelig heraus, ist aber prinzipiell doch okay.
Im Verlauf des Spiels kommen noch einige Features hinzu, sodass das Spiel nicht so schnell langweilig wird. Zudem wird der Spieler nicht nur körperlich gefordert, sondern so mancher Abschnitt muss mit Köpfchen angegangen werden. Körperteile müssen stellenweise sogar unterschiedlich weit von Kinect entfernt positioniert werden, um mit der Größe des Körpers spielen zu können. Für Commander Cherry's Puzzled Journey muss der ein oder andere Gamer den Wohnzimmertisch eventuell zur Seite schieben. Um mit der Körpergröße zu spielen, ist es notwendig, die Distanz zum Kinect immer wieder zu ändern. Somit ist eine größere Freifläche definitiv empfehlenswert.
Multiplayer
Einen richtigen Multiplayermodus sucht man in dem Yoga-Abenteuer vergebens. Die einzige Möglichkeit, das Spiel mit einem Freund zu zweit zu spielen ist, dass einer die Verrenkungen macht und der andere mittels Gamepad Commander Cherry spielt. Dies hat aber wenig Reiz, da hierdurch Leerlaufzeiten entstehen. Einen Online Multiplayer gibt es gar nicht.
Fazit
Commander Cherry's Puzzled Journey stellt ein lustiges "Yoga-Arcade" Game mit interessantem Steuerungskonzept dar. Die Grafik und die Vertonung sind zwar eher weniger ansprechend, aber die Idee hinter dem ganzen Spiel hat doch seinen Charme.
Mit einem völlig neuen Mix aus Kinect- und Controllersteuerung stellt das Spiel eine Herausforderung dar, die es so auf der Xbox bisher noch nicht gab. Der Preis von 13,99EUR ist aber etwas zu hoch angesiedelt in Betracht des Gegenwerts, den der Spieler erhält.
Sollte das Spiel jedoch mal im Sale günstiger erhältlich sein, ist es für jeden Spieler empfehlenswert, der sich mal abseits von Couch und Gamingsessel bewegen möchte.