Review zu Chime

Bei Chime handelt es sich im Umgangsprachlichen englischen Sprachgebrauch um eine Glockenwindspiel. Und auch das Xbox Live Arcade Spiel Chime ist ein harmonsicher Ohrenschmaus, der Puzzlefans nicht mit hektischen Beats fordern, sondern in eine besondere Klangwelt entführen will. Und so wird aus dem Spieler ein Komponist, der mit der Musik von Moby, Paul Hartnoll (Orbital), Philip Glass, Fred Deakin (Lemon Jelly) und Markus Schulz seine Harmonien durch Puzzleerfolge erstellt. Darüber hinaus werden mindestens 60% des Kaufpreises von Chime werden für wohltätige Zwecke gespendet, sodass Chime ein rundum "anderes" Projekt ist.

Chime präsentiert sich rundum als einfaches Spiel. Wenige Effekte und wenige Farben sorgen für einen aufgeräumten Bildschirm. Keine hyperaktiven Menüs - alles ist schlicht gehalten und formt so ein rundes Bild des Spiels. Der aktive Spielbereich ist durch einfache Linien markiert und wird aus Quadraten gebildet, die je nachdem, ob dort bereits eine Block abgedeckt wurde, in unterschiedlichen Farben leuchtet.

Das Spiel präsentiert sich als Musik Puzzlespiel, dass den Spieler zum Komponisten machen will. Dabei startet das Spiel mit einfachen harmonischen Klängen, die von ausgewählten und bekannten Musikern wie von Moby, Paul Hartnoll (Orbital), Philip Glass, Fred Deakin (Lemon Jelly) und Markus Schulz zusammengestellt wurden. Den weiteren Verlauf diese Klänge zu berauschenden Samples zu erweitern, liegt in der Hand des Spielers. Jeder zusammenhägende Block (mehr dazu im Gameplay) erzeugt weitere Klänge, die diese Komponisation komplettieren bzw. erweitern soll.

Leider kann Chime dabei nicht die gleichen Qualität an den Tag legen, wie es das Original REZ HD konnte. Der Konkurrent konnte mit mehr Dyanamik und Energie glänzen. Wer jedoch beim Puzzlen entspannt chillen will, der wird Spass an den harmonischen Chime Klängen haben.

Das Puzzlepsiel Chime wird nicht durch eine Story getrieben, sondern liefert einfach nur nach und nach neue Levels und schlussendliche einen FREE MODUS, der nicht Zeitbeschränkt ist. Dennoch bleibt bei Chime positiv der soziale Ansatz zu erwähnen. Die Entwickler produzierten das Spiel nicht, um den eigenen Umsatz zu erhöhen, sondern sorgen mit Chime dafür, dass jeder etwas Gutes tun kann. Die Entwickler spenden mindestens 60% des Kaufpreises für wohltätige Zwecke. Top!

Allerdings gibt es einen kleinen Punktabzug, denn die Entwickler hinterlassen einen Beigeschmack von käuflichen Gamerscore Punkten. Bereits nach dem Start schaltet das Spiel einen Erfolg im Wert von 50 Gamerscore Punkten - also 25% des Gesamt Gamerscore Kontingents - frei. Hier wären weniger GS oder ein 0GS Erfolg sicher noch mehr im Sinne der Sache gewesen.

Der Spielumfang wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich überragend. Dennoch kann Chime den Spieler über viele Stunden beschäftigen und gerade wer relaxt auf dem Sessel sitzend den Klängen lauscht, kann den FREE MODUS über eine beliebige Spieldauer geniessen, bis 100% des Spielbretts angedeckt sind.

Ansonsten sind die Level nicht mit sonderlicher Abwechslung gesegnet - dies wirkt sich jedoch im Rahmen des Gameplays nicht negativ aus. Das Spiel liefert im normalen Spielmodus fünf unterschiedliche Level mit ebenso vielen unterschiedlichen Grundklängen. Die jeweiligen Level sind dabei in unterschiedlichen Zeitvorgaben von 3,6 oder 9 Minuten zu erledigen.

Chime ist die richtige Wahl für entspannte Puzzlefans. Wer sich nicht an den Ambient-Elektrosounds erfreuen kann, der kann zwar den Fernseher muten, aber wird dabei nur den halben Spielspass entdecken. Das Spiel lockt nicht mit Action oder abgefahrenen Beats. Hier ist das minimierte Spiel teil des Konzepts - Back to Basic! Wer Spass will, kann diesen mit Chime entspannt erleben.

Chime nutzt das altbekannte Tetris Block Prinzip, setzt dabei jedoch die Schwerkraft ausser Kraft. Heisst man kann die Blöcke frei auf dem Spielfeld platzieren und wie im Original drehen. Wie auch im Original ist es Ziel, soviele zusammenhängende Blöcke wie möglich miteinander zu verbinden. Ist ein Block von 3x3 Quadraten auf dem Spielfeld abgedeckt. verwandelt sich dieser Block in einen Klang und innerhalb des aktuellen Taktes, der durch eine durch das Bild laufende Linie dargestellt wird können weitere Elemente angehängt und somit ein Zeitbonus erspielt werden.

Generell unterliegen die Level einem Zeitlimit vom 3, 6 oder 9 Minuten - je nach Spielerwahl. Durch die o.g. Zeitboni lassen sich die Levelzeiten erweitern. Dabei ist das primäre Spielziel eine 100% Abdeckung des Spielfeldes (erklungene Blöcke werden nach einem Takt wieder freigegeben und können abermals "bedeckt" werden) sowie die indirekte Komponistaion der Ambient - Elektrosounds.

Ein Multiplayer Modus wird leider weder Offline noch Online geboten. Das Messen mit den Freunden kann somit nur durch die integrierte Bestelisten Funktion erfolgen. Dabei helfen diverse Filter, die eigenen Ergebnisse mit der gesamten Welt oder mit den Freunde der Freundesliste zu vergleichen. Schade, denn ein CoOp Modus hätte dem Spiel durchaus gutgetan und den Spielspass nochmals drastisch erhöht.