Review zu Chessmaster LIVE

Ein Schachspiel ist eigentlich schon lange überfällig, denn die Arcade Plattform bietet sich prima für Brettspiele an. Online über Xbox Live endlich die Spielpartner für eine Partie Schach finden, die man sonst nicht so leicht finden mag, das ist eine gute Sache. Chessmaster LIVE von Ubisoft bringt uns nun also Next-Generation-Schach und wir haben Bauern, Türme & Co. für euch virtuell übers Brett geschoben.

Chessmaster LIVE bietet zunächst einmal eine Reihe von verschiedenen Schachfigurensätzen. Inklusive dem kostenlosen Calvert Shess Set, welches man sich vom Xbox Live Marktplatz laden kann, bietet das Spiel zehn verschiedene Optiken. Das Spielbrett paßt sich der Optik der Figuren an und gehört zum Set, so dass man sich dies nicht selber auswählen kann. Ebenso stehen auch keine verschiedenen Themen zur Auswahl, um nach einigen Stunden Schach mal andere Farben rund um Brett & Figuren zu sehen. Hier dürfte es gerne mehr Abwechslung für den Gehirnakrobaten geben.

Die Musik im Spiel ist wirklich grauenvoll, permanent der gleiche Loop und man kommt sich vor, wie bei einer Runde autogenes Training. Fehlt nur noch, dass einer sagt "Sie haben nun allen Raum und alle Zeit für sich...". Da man die aber beim Spiel auch gegen die Uhr nicht hat, ist die Musik fehl am Platze und auf Dauer sehr nervig. Die Spielgeräusche sind ebenfalls sehr limitiert und fallen kaum ins Gewicht.

Es handelt sich hier um das klassische Schachspiel, aber das Spiel kann auch mit einigen Varianten wie Räuberschach und dem Lösen von Schachproblemen punkten. Einen "Storymodus" gibt es aber natürlich nicht.

In Chessmaster Live gibt es im Einzelspieler die klassische Schachvariante, bei der man 10 Minuten Bedenkzeit für die komplette Spieldauer zur Verfügung hat, zudem eine Reihe von Schachproblemen, die man lösen kann. Für 30 gelöste Probleme schalten man zudem einen Erfolg für 20 Gamerscorepunkte frei. Dies geht ganz einfach beim Typ "Hängende Figur" wo man einfach die ungedeckte Figur des Gegners eliminieren muss. Ferner gibt es im Multiplayer diverse lustige Varianten, die wir gerne auch im Einuelspieler gesehen hätten. Das fällt aber leider genauso weg, wie Einstellungsmöglichkeiten, um die Schachregeln anzupassen. Zum Beispiel wird das Spiel automatisch mit Remis gewertet, wenn die gleiche Spielsituation, also gleiche Figuren auf gleiche Positionen, erneut eintritt. So hat sich der Computergegner leider schon aus einer sicheren Niederlage gerettet.

Schach ist halt Schach und man muss es mögen, oder eben nicht. Ganz fein sind aber die Schachvarianten und die Online-Möglichkeiten. Hier ist der Spielspaß weitaus höher, als beim Singleplayer. Da lohnt sich vielleicht mal eine Partie zwischendurch und das Erreichen einiger Erfolge, aber im Grunde macht Schach online doppelt und dreifach so viel Spaß. Das Spiel unterstützt die Xbox Live Vision Kamera, somit ist noch mehr Spaß garantiert.

Chessmaster Live ist ganz einfach zu bedienen. Mit dem Stick navigiert man auf dem Brett und kann mit A die Figur auswählen und setzen. Prima ist, das man angezeigt bekommt, ob man seine Figur auf ein ungefährdetes Feld (grün) setzt oder eine Position auswählt, die bereits durch eine gegnerische Figur bedroht ist (rot). Zudem zeigen Pfeile in rot und grün an, welche Figuren man von einer neuen Position aus erreichen kann bzw. welche Folgewirkungen es geben kann. Ebenfalls prima ist die Wahl zwischen 2D- und 3D-Brett und die Möglichkeit, sich die letzten Züge und gar ganze aufgezeichnete Spiele nochmal zu studieren.

Schach spielt man doch lieber zu zweit als gegen einen Schachcomputer, so verhält es sich auch hier mit dem Arcade-Game von Ubisoft. Endlich kann man weltweit Spieler finden, zudem auch interessante Varianten ausprobieren. Etwas nervig ist vielleicht, dass zum Beispiel der Gegenspieler beim Räuberschach seinen letzten entscheidenen Zug zu seiner Niederlage nicht aufführen muss und stattdessen die Zeit runterlaufen lässt. Ist zwar auch ein Sieg, aber wenn man dadurch noch einige Minuten warten muss, wäre eine andere autmatische Lösung wünschenswert gewesen. Ansonsten ist der Multiplayer-Part das Sahnestückchen der Schachtorte.