
Da wurde aber etwas Altes ausgegraben! Ursprünglich 2001 für die erste Xbox erschienen, kommt Cel Damage nun in einer HD Version auf die Xbox One. Der Waffen-Racer im Zeichentrickstil bietet bunte und lustige Action für bis zu vier Spieler im Splitscreen. Wir haben uns das ulkige Spiel angeschaut und sagen euch, ob man es vielleicht besser in der Vergangenheit hätte ruhen lassen…
Nicht lang schnacken; Autos abwracken!
Es gibt eine kleine Introsequenz und schon geht’s los. Hier wird nicht lange parliert… Einfach einen Charakter, einen Spielmodus und eine Map auswählen und schon ist man drin in der witzigen Action von Cel Damage. So manch einer vermisst hier vielleicht eine Einführung, eine Erklärung oder ein Tutorial. Naja – dann muss man halt die Steuerung im Hilfemenü nachschauen. Und so geht es dann auch direkt los und ans Eingemachte. Die verschiedenen Spielmodi sind Klassiker. Entweder ein Torrennen (was ein normales „Rennen“ ist), ein Arenakampf oder eine Art Capture The Flag. Stets habt ihr Waffen zur Verfügung, die ihr mittels Kisten aufgreifen und mit denen ihr eure Konkurrenten ausschalten könnt. Spiele in diesem Stil hat fast jeder von uns schon einmal gespielt, und sei es nur Mario Kart.
Das direkte Einsteigen in die Action ist anfangs sehr unterhaltsam – auch alleine. Doch schnell hat man irgendwie das Gefühl, dass es an Abwechslung fehlt. Ich zumindest war nach einem Rennen und zwei Arenakämpfen bereits gelangweilt. Zwar sind die Maps und Modi unterschiedlich, die Waffen recht unterschiedlich, doch es fehlt irgendwie das Bombastische, das Element, das einen dann vom Hocker haut. Alles ist durchschnittlich, schnell langweilig.
Viele Waffen, wenig Geduld
Das Beste an Cel Damage sind die verschiedenen und vielzähligen Comicwaffen. Von Boxhandschuhen über explodierende Schafe oder TNT-Fässer ist alles vorhanden, was man sich so vorstellen kann. Allerdings hat man schnell raus, dass einige Waffen besser und einfacher zu handhaben sind, als andere. So beginnt also das Rennen zur Minigun, während die schwer zu koordinierende Axt vermieden wird.
Die Levels an sich wirken auch nicht wirklich umwerfend. Ja, alle haben irgendwie etwas ganz Spezielles und besondere Umgebungen und Hindernisse, aber heute ist man gewohnt, dass Arenen vollgestopfter sind, als sie es in Cel Damage sind. Es ist und bleibt ein altes Spiel. Damals war das Cell Shading revolutionär, heute ein alter Hut. Die Menge an Waffen haut auch heute keinen mehr um. Ähnliches sind wir von Indietiteln auf der Xbox bereits gewohnt – Cel Damage war 2001 ein Vollpreistitel.
Lokaler Multiplayer und das war’s dann auch
Viel gibt es nicht zu erzählen bei Cel Damage. Der Umfang ist nicht wirklich riesig. Zwar gibt es noch weitere Charaktere, Charaktervideos und Bosskämpfe zum Freischalten – aber bis dahin muss man sich erst durchkämpfen. Cel Damage ist ein Spiel für Zwischendurch und kann nur im Multiplayer wirklich Spaß machen. Bis zu vier Spieler können gleichzeitig im Splitscreen gegeneinander antreten und sich gegenseitig abschießen. Hier kann das Spiel für die nette Runde zwischendurch mit Freunden durchaus überzeugen. Aber auch NUR lokal…
Warum man 2016 es nicht für nötig hält, einen Online-Multiplayer zu integrieren, bleibt rätselhaft. Somit heißt es für euch: Auf der Couch sitzen bleiben und mit Freunden spielen. Aber dieser Spaß hält, auch wie der Singleplayer, nicht wirklich lange an. Langeweile ist der Haupterzfeind von Cel Damage. Um dies zu vermeiden, solltet ihr es nur mal so zwischendurch spielen.
Fazit
Ein altes Spiel, ja, das ist Cel Damage, auch wenn es „HD“ ist. Zwar ist die Auflösung höher und das Cell Shading wirkt knackiger, aber insgesamt ist das Gameplay doch etwas primitiv. Ob man im Rennen kämpft oder in der Arena die anderen abschießt – alles dreht sich um comichafte Waffen und Chaos, das sich allerdings im Vergleich zu Spielen des gleichen Genres in Grenzen hält.
Es war für 2001 innovativ und bestimmt unterhaltsam, aber 2016 ist es nicht mehr als ein Indiespiel, das man mal zwischendurch mit Freundne im Splitscreen zockt. Und nur im Splitscreenn, denn über Xbox Live gibt es keinen Multiplayer. Wer also einen witzigen Racer mit Waffen à la Mario Kart sucht, den man mal zwischendurch mit Freunden spielen kann, der kann sich Cel Damage sicherlich einmal anschauen. Die 9 € wirken aber für den Umfang vielleicht etwas hoch gegriffen, gerade dann, wenn nach ein paar Spielminuten bereits Langeweile eintritt.
Bewertung
Pro
- Nostalgiefaktor
- Aufpolierte, flüssige Grafik
- Lustiger Comic-Stil
- Lokal zu viert ganz unterhaltsam
Contra
- Action mit der Zeit langweilig
- Gameplay etwas banal
- Kein online Multiplayer
- Keine Story oder Tutorial
1 Kommentar
Speedy2406 Di, 29.03.2016, 17:45 Uhr
Ich kenne das noch von damals, das würde mich heute aber nicht mehr reizen. Nicht alles muss halt auch aufgewärmt werden.