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Ein wenig hat’s gedauert, aber jetzt ist die zweite Episode von Blues & Bullets erschienen. Das schwarz/weiß/rote Detektivspiel entwickelt nun seine Story weiter und lässt Gruseliges erahnen. Wir haben die zweite Episode durchgespielt und sagen euch in unserem Review, ob sich der Kauf lohnt.

Nach dem Prolog aus Episode 1

Blues & Bullets‘ Anfang war recht kurz und prologartig, weil die Story nur ganz leicht angerissen wurde. Dies macht in meinen Augen Episode 2 wieder wett, die tatsächlich richtig anfängt, eine Story auszubauen und die Anspielungen aus der ersten Episode weiterzuführen. Die Geschichte rund um den Hauprotagonisten Eliot Ness wird langsam aber stetig entwickelt. Seine Affäre mit der Ehefrau eines Kollegen, der tragische Tod letzterem und seine Gefühle: Alles trägt dazu bei, dass man mehr über den Menschen, den ihr da steuert, erfährt.

Auch die Hintergrundgeschichte einiger anderer Charaktere wird näher beleuchtet, was die Story nun deutlich spannender macht. Man merkt förmlich, wie man sich nun traut, das Ganze auszubauen und der Geschichte mehr Facetten zu geben.

Gameplay weiterhin etwas enttäuschend

War ich noch nachsichtig bei der Bewertung des Gameplays in der ersten Episode, so muss ich sagen, dass es mich jetzt etwas genervt hat. Es ist einfach zu linear und banal. Es erfordert weder Können, noch großartiges Überlegen oder Reaktionsgeschwindigkeit. Ihr klickt euch durch Hinweise durch, löst durch nötiges Sammeln den Fall und seid in den Shooter-Passagen so gut wie unverwundbar und habt alle Zeit der Welt, Kopfschüsse aus nächster Nähe gemütlich zu platzieren.

So bin ich mir manchmal einfach zu passiv vorgekommen und anstatt dass ich mich für Dialogmöglichkeit A oder B entscheide, hätte ich lieber einfach auf der Couch gesessen und die Entwicklung der Geschichte ohne Controller angeschaut. Die Story ist so gut, dass sie genauso gut eine Serie hätte sein können und kein Videospiel vonnöten gewesen wäre.

Packende Atmosphäre

Was diesmal allerdings noch besser gelungen ist, als in Episode 1, das ist die Atmosphäre. Da muss ich sagen: „Respekt an die Entwickler!“. Denn die schwache Engine, die schwachen Charakteranimationen, etc.: Dies wird alles kompensiert durch die Licht- und Schatteneffekte, das fast Monochrome und die wunderbare Kamera. Zwar wirkt die vorgegebene Kamera im „freien Spiel“ manchmal etwas nervig, aber sie schafft es wunderbar genau das Richtige zu fokussieren, die Sichtweise perfekt zu lenken. In Kombination mit den immer mehr auftretenden surrealistischen Elementen des Spiels entstehen sogar gruselige Momente. Der Albtraum des Detektivs, in welchem er seine verstorbenen Kollegen und seine verschwundene Liebe sucht, wirkt geradezu beängstigend – und das ganz ohne große Effekte oder Schockmomente. Klasse! Da sieht man, dass man auch mit wenig Geld ein Kunstwerk zaubern kann.

Fazit

Blues & Bullets wurde noch einmal einen Tick besser! Die zweite Episode schafft es, die Story vernünftig auszubauen und bringt mit einer guten Portion Surrealismus und vielen Licht- und Schatteneffekten eine beeindruckend gruselige Atmosphäre rüber.

Ab jetzt darf gesagt werden: Blues & Bullets wird bestimmt ein spannendes Spiel werden, auf dessen Episoden und die Entwicklung der Geschichte man genauso hoffnungsvoll wartet wie auf die Ausstrahlung der neuesten Episode seiner Lieblingsfernsehserie. Über die weiterhin vorhandenen Mankos wie das etwas eingeschränkte Gameplay und die schwachen Charakteranimationen sieht man dann gerne hinweg!


Bewertung

Pro

  • Packende, teils gruselige Amtosphäre
  • Story wird gut weiterentwickelt
  • Farblich interessante Kombination aus Schwarz/Weiß/Rot
  • Gute (englische) Synchronisation

Contra

  • Etwas schwache Charakteranimationen
  • Sehr lineares Gameplay
  • Einzelne Episode etwas kurz

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Atmosphäre 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

XBU Philippe So, 24.04.2016, 18:19 Uhr

Also ich kann's nur empfehlen. Hat mir echt Spaß gemacht, auch wenn das Gameplay sehr simpel ist. Aber wunderbar inszeniert, für so ein Indiespiel.

XBU MrHyde So, 24.04.2016, 10:39 Uhr

Ich hatte mit die erste Episode geholt, aber noch nicht gespielt... typisch ;) - aber gut zu wissen, dass es interessant weiter geht. Muss ich dann mal starten... :)