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Zwar schon länger für Steam draußen, nun aber als „Complete Edition“ auch für Konsolen: Das Indie-Spiel Blackhole nennt sich selbst einen „Harcore Platformer“ und wir sagen euch in unserem Test, warum es wirklich manchmal Hardcore sein kann…

Süße Story im 16Bit-Look

Ja, mittlerweile ist es wohl jeder Spieletester leid… Die 16-Bit-Ära mag einige Programmierer in nostalgische Wallungen versetzen, doch wenn man jede Woche zwei neue Spiele im Retro-Look zu sehen bekommt, tötet die Eintönigkeit jedes Gefühl von Romantik.

Ganz so schlimm ist es mit Blackhole jetzt nicht. Die Grafik ist nicht so pixelig, die Umgebungen deutlich bunter und belebter als noch vor 20 Jahren. Aber der Aufbau des Spiels mit seinen quadratischen Levelblöcken ist „oldschool“.

Was Blackhole aber auch bietet: Eine lustige, lange Story. Gerade zu Beginn, aber auch immer wieder zwischendurch, gibt es lange Storysequenzen, die dem ganzen einen sehr coolen Science-Fiction-Rahmen geben, der zusätzlich mit einer ordentlichen Portion Humor gewürzt ist. Das gefällt uns sehr gut!

HARDCORE! Oder doch nicht…?!

Wer sich unser Let’s Play angeschaut hat, weiß ein wenig, was auf einen zu kommt. Der 2D Plattformer spielt sich anfangs sehr easy, wird aber schnell sehr, sehr knifflig. Es ist eine Kombination aus Rätsel und Können. Man wird in ein einzelnes, kleineres Level geschmissen und muss einige Kugeln einsammeln. Doch wie erreiche ich sie? Das ist die erste Aufgabe. Herauszufinden, wie man rankommt. Man muss mit Geschwindigkeit, Physik und dem Drehen der Gravitation spielen, um bestimmte Punkte zu erreichen. Nicht nur das: Man muss auch unbeschadet wieder zurück an den Anfang um die Kugel einzulösen!

Nachdem man theoretisch herausgefunden hat, kommt die Praxis… Und auch die hat ihre Tücken. Denn es sind genaue Sprünge, gut getimte Laufwege und äußerste Präzision gefragt, wenn man alles haben möchte. Die schwierigen Level nerven hier, da Eis und Wasser sich sehr unpräzise und schwammig anfühlen. Aus präzisen Sprüngen wird viel Glück und viel Herumprobieren, was zur Nervenzerreißprobe werden kann…

Aber nicht verzagen! Blackhole bietet ein Feature, das auch Spielern entgegenkommt, die nicht bereit sind, total frustriert den Controller in die Ecke zu werfen. Denn von den 4-6 Kugeln pro Level muss man meist nur maximal die Hälfte einsammeln, um das Level abzuschließen. Die restlichen sind mehr oder weniger „optional“, auch wenn man später im Spiel vielleicht dazu aufgefordert wird, doch ein paar mehr Kugeln zu sammeln, um voranzukommen. Alle benötigt man jedoch nie, weswegen nur 100%-Fetischisten sich masochistisch den verschiedensten Leveln unterwerfen. Allerdings gibt es andere Passagen, die wiederum nicht überspringbar sind und ein unausweichliches Hindernis darstellen können. Also doch Hardcore.

Die „Complete Edition“ bietet einige superschwere DLC-Level mehr (juchu…?) und darüber hinaus ist das Spiel so oder so schon sehr umfangreich. Jedenfalls für diejenigen, die sich länger damit beschäftigen.

Fazit

Wer nach einem herausfordernden, guten Jump’n Run sucht, wird bei Blackhole fündig. Durch die Möglichkeit, einige schwierige Stellen mal auf der Seite zu lassen, kann sich der Frust durchaus in Grenzen halten. Das ändert allerdings nichts daran, dass das Spiel trotzdem einen knackigen Schwierigkeitsgrad hat und sich zwischen theoretischem Rätsel und umgesetzter Praxis ständig hin und her bewegt. Besonders die dann NICHT überspringbaren Passagen sorgen für anhaltenden Frust und dem Risiko, dass das Spiel auf der Festplatte verstaubt.

Retrostil in punkto Grafik sind wir mittlerweile gewöhnt, wobei sich die Pixel in Grenzen halten und alles recht hübsch aussieht. Wenigstens trumpft man mit einer recht ausführlichen und witzigen Story auf, das lockert das recht einfache Gameplay immer wieder auf. Das Spiel ist aber nur etwas für die Hardcore-Plattformer unter uns…


Bewertung

Pro

  • Gutes Jump'n Run Gameplay
  • Nette Story
  • Hübsche Optik
  • Möglichkeit, schwierige Passagen auszulassen

Contra

  • Teils unglaublich schwer
  • In schweren Leveln sind Eis und Wasser unpräzise
  • Retrooptik langweilt mittlerweile
  • Spielaufbau (einzelne kleine Level) langweilig

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 9 von 10
9/10
Schwierigkeitsgrad / Frustgrenze 5 von 10
5/10
7

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