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In dem neuen Arcadespiel könnt ihr mit Kinect loslegen. Die Portierung vom Smartphone auf die Xbox 360 ist nun auf dem Xbox Live Marktplatz verfügbar und Babel wartet darauf, von euch zerstört zu werden. Als Gott mit Elementarkräften gegen hilflose Arbeiter sollt ihr euch fuchtelnd vor der Xbox austoben. Wir haben das Spiel getestet und sagen euch, ob sich die Investition lohnt.

Der Cell-Shading-Look (siehe Screenshots) ist passend und wirkt für das Arcadespiel sympathisch. Man sieht auch, dass das Spiel optisch im Vergleich zur Smartphone-Version aufgebessert wurde. Es strotzt zwar nicht vor bunten Details und einer Menge Abwechslung, aber das erwartet auch niemand bei diesem Spiel. Die Effekte der Angriffe sind cool, der Turm ist ansehnlich und auch die Umgebung drum rum passt und stört nicht. Man hätte sich zwar hier und da gewünscht, dass es ein bisschen mehr Variation gibt (insbesondere der Turm selbst), doch kann man durchweg von einem positiven Eindruck sprechen.

Auch beim Sound fehlt es an Abwechslung - doch ist das etwas ,,verheerender" als bei der Grafik. Denn, wie jedermann weiß, kann eine sich ständig wiederholende Musik recht schnell auf die Nerven gehen. Das Soundtrack von Babel Rising ist auf ein paar wenige atmosphärische Lieder beschränkt und das zwar zum Setting passende Getrommel kann einem nach einer halben Stunde Spielen dann doch ganz schön auf die Nerven gehen. Besonders aufgrund der Tatsache, dass sie durchweg gleich klingt und wenig Dynamik aufbringen kann. Die Soundeffekte sind allesamt okay, aber auch hier erleben wir nichts Weltbewegendes, das eine teure Anlage rechtfertigen würde.

In ,,Babel Rising" spielt ihr als Gott und nutzt eure Kräfte, um die Menschen daran zu hindern, den Turm zu Babel zu errichten. Die Ketzer müssen sterben! Schmeißt mit Blitzen, beschwört Erdbeben herauf oder lasst riesige Fluten auf die Babylonier herniederprasseln. Das Spielprinzip macht Spaß, doch ist relativ schnell ausgelutscht, da sich nicht viele neue Spielelemente dazu gesellen.

Viel bietet ,,Babel Rising" nicht. Die Kampagne ist an sich zwar nicht sonderlich kurz, aber so unglaublich repetitiv, dass man sieht, dass hier künstlich Umfang erreicht wurde. Das Spielprinzip ändert sich wenig und es bleibt bei ein paar wenigen Missionen für zwischendurch - wirklich am Stück spielen kann man das Spiel nicht; dafür ist es nicht umfang- und komplexreich genug. Da hilft der Multiplayer auch nicht, den Spielspaß weiter zu verlängern.

Zugegeben - Gottspiele beinhalten immer eine gewisse Macht. Übermächtig sein und über Menschen herrschen, wie über einen Ameisenhaufen, das hat immer seinen Reiz. So macht auch ,,Babel Rising" Spaß. Aufgrund der doch guten Kinect-Erkennung und der Zielhilfe ist es auch nicht schwierig, erfolgreich zu sein. Feuerbälle mit der Hand zu schmeißen, es blitzen und donnern zu lassen, so wie für Überschwemmungen zu sorgen - das kann schon begeistern. Aber immer nur für kurze Zeit. Wer Dauerspaß sucht, wird hier definitiv enttäuscht und man erkennt dem Spielspaß ganz schnell die Smartphone-Ursprünge an. Ein Konsolenspieler sucht dann doch nach etwas mehr Komplexität, was Videospiele angeht. Besonders arg wird es aber der zweiten, dritten Mission, wenn es darum geht ,,Töte 40 Zauberer" (und nur alle paar Minuten taucht mal einer auf) oder ,,Besiege nur noch 30 Wellen" (,,was?? Noch satte 30?"). Da steht einem die Langweile im Gesicht - besonders weil das Spiel am Anfang einfach viel zu leicht ist. Und wer will schon 20 Minuten mit ausgestreckten Armen vor seiner Konsole stehen?!

Vorneweg: Ihr könnt ,,Babel Rising" sowohl mit Kinect, als auch mit Controller spielen, auch wenn es auf dem XBL Marktplatz als Kinect Arcade verkauft wird. Ihr könnt allerdings während dem Spielen nicht wechseln. Entweder ihr startet das Spiel mit Controller, oder mit Kinect.

Zum Kinect-Gameplay: Es spielt sich sehr gut. Im Gegensatz zu einigen amerikanischen Kollegen konnte ich keine Probleme mit der Kinectsteuerung feststellen. Das Spiel erkennt die Bewegungen gut bis sehr gut und auch die Sprachausgabe funktioniert. Teilweise könnt ihr nämlich Dinge wie ,,Höchste Macht" rufen und damit die Figuren in Angst und Schrecken jagen. Es gilt immer die Menschen zu beseitigen, die den Turm von Babel errichten und dazu stehen euch verschiedene Mächte zur Verfügung. Zwischen denen könnt ihr auch hin- und herwechseln, sowie die Kameraperspektive ändern. Das alles funktioniert gut, auch mit Kinect. Das Spiel wird nach und nach anspruchsvoller und stellt euch Zauberer, die nur mit bestimmten Mächten getötet werden können, sowie Boote entgegen. Anspruchsvoll wird das Spiel erst gegen Mitte (da ist der Controller unabdinglich um die Zeitanforderungen zu schaffen), bleibt aber stets recht eintönig, denn viel Abwechslung bietet das gut funktionierende Gameplay dann doch nicht.

Ja, es gibt einen Mehrspieler-Modus, aber der enttäuscht schon allein von den Features: Nur offline (kein Xbox Live) und nur mit Controller. D.h. der Kinectspaß zu zweit fällt schon mal weg. Dabei wäre gerade das interessant gewesen. Der kooperative Modus bietet euch die Möglichkeit, zu zweit alle vier Mächte gleichzeitig zu benutzen, aber das Konzept des ,,Töte alles was sich bewegt bis du müde bist und nicht mehr kannst" greift auch hier und der Multiplayer wird genauso schnell langweilig wie der Singleplayer - nämlich nach 10 Minuten Spielzeit.

Fazit

Die Spielmechanik stimmt, die Grundidee ist ebenfalls gelungen und die Kinectunterstützung ist ebenfalls gut. Doch ,,Babel Rising" kann nicht zu wirklichen Hochgefühlen aufrufen aufgrund des sich zu wiederholenden Gameplays und zu langweiliger Spielpassagen.

Die ersten 10 Minuten kann man sich noch dafür begeistern, mit Feuerbällen zu schmeißen und die Erde beben zu lassen, um die kleinen Männchen am Erklimmen und Erbauen vom Turm zu Babel abzuhalten - doch bereits die erste stinklangweilige 20-Minuten-Mission (in der man mit ausgestreckten Armen gelangweilt vor der Konsole und dem Fernseher steht) überzeugen einen schnell eines anderen.

Babel Rising bietet eine nette Präsentation und eine coole Idee mit einem Spielkonzept, das fruchten könnte. In dieser Umsetzung und diesem Gameplay aber leider langweilt es nur. Spielt es besser auf dem Smartphone als mit eurer Xbox.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7