Page

Anima Gate of Memories von Anima Project, ist ein Fantasy RPG in Third Person Ansicht, welches über den Kickstarter Kai Nesbit entwickelt und über Badland Games vermarktet wurde. Kai Nesbit startete 2012 die Kickstarter Kampagne zu Anima und erreichte im Juni 2016 1.574 Unterstützer, die mit einem Betrag von 110.664 Dollars dazu beigetragen haben, die Verwirklichung des Spiels umzusetzen. Im Vergleich zu Grand Theft Auto V, dass mit mehr als 260 Millionen Dollar aktuell den Weltrekord an Entwicklungskosten hält, nur Peanuts. Auch wenn Anima wohl kein Verkaufskracher wird wie GTA, können wir uns möglicherweise auf ein fabelhaftes Fantasy Anime freuen, dazu aber später mehr. Bei einigen ist Anima auch im Genre der Table-Top und Karten Spiele bekannt. Schon seit längerem sind diese im Handel erhältlich und genießen ihre Popularität vor allem in den asiatischen Regionen. Die Alpha Version des Spiels erzielte sogar den „Unity China Awards“ in der Kategorie bestes Indie Game 2014.

Gute Idee, weniger gut umgesetzt

In Anima Gate of Memories geht es in erster Linie um das Mädchen, dass unter dem Namen „The Bearer“ bekannt ist. Euer ständiger Begleiter und an eurer Person gebundener Untertan „Ergo“ wurde wider Willen an euch festgebannt. Ergo’s Seele wurde durch Magie in ein Schriftstück, welches The Bearer mit sich führt, hineingebannt und kann nur durch sie hervorgerufen werden, um den Orden Nathaniels zu dienen. Gemeinsam mit Ergo wird man zunächst in das Spielgeschehen „hineingeworfen“ und anfänglich ist es noch recht unklar, was zu tun ist. Sehr viel Namen und Informationen begünstigen diesen Effekt noch dazu und man läuft ziemlich planlos in der Gegend herum.

Anima übermittelt gameplaytechnisch leicht den Eindruck von Dragon Ball Xenoverse, welches aber -wenn ihr selbst spielt- widerlegt wird. Im Laufe des Spiels bekommt ihr immer wieder den Eindruck, Dinge aus anderen Spielen zu kennen und so spiegelt sich das Spiel auch wieder. Ganz RPG-typisch habt ihr einen Skillbaum, der durch Sammeln von Erfahrungspunkten gelevelt werden kann. Die Qual der Wahl habt ihr hier in der Entscheidung, ob ihr lieber mehr Schaden im Nahkampf austeilt oder ob ihr gerne übersichtlich aus der Ferne magischen Schaden verursachen wollt. Je nach Item könnt ihr diese Effekte verstärken und verbessern. Items bezieht ihr aus gedroppten Gegenständen bei Boss-Kämpfen, leider muss man sagen, dass die Dropchance aktuell ziemlich gering ist. Ob das wohl noch gepatched wird?

Intuitive Tastenbelegung: Einsteigen und Loskloppen

Die Story startet zu Beginn schon mit dem Tutorial, indem euch die Steuerung des Spiels näher gebracht wird. Die Steuerung ist auch Indie-Typisch sehr einfach gehalten, dennoch erfordert Anima etwas Geschick. Ständig gilt es, den Angriffen der Gegner auszuweichen, hin und her zu dodgen, um den perfekten Zeitpunkt des Angriffs zu finden. Kombomäßig wird euch hier viel geboten, sogar Attacken beider Charaktere innerhalb eines Kombos sind möglich. Anima Project punktet hier, indem sie ein einfaches und doch forderndes Kampfsystem erschaffen haben, das nahezu keine Wünsche offen lässt. Einzig in der Präzision der Steuerung könnte man etwas nachbessern.

Grafisch vernachlässigt?

Die Optik des Spiels wirkt leicht vernachlässigt. Zu lange Entwicklungszeit? Den Eindruck bekommt ihr zumindest. Auch wenn die Mühen zur liebevollen Gestaltung der Spielwelt und der Charaktere erkennbar sind, mangelt es an Details, die man von ähnlichen Games her kennt. Auch wenn das Spiel flüssig läuft und ohne großen Framedrops auskommt, sehen wir im Aspekt der Grafik das Glas leider nur halbvoll. Landschaften erscheinen ziemlich kahl und öde.

Der Sound scheint aber sehr gut umgesetzt zu sein. Die musikalische Untermalung der Welten und Levels reicht von dunkler Dungeon Musik bis zu hellen fröhlichen Fantasy Töne.

Super Skilltree

Wie schon erwähnt könnt ihr eure gesammelte Erfahrung für Skills ausgeben und genau hier haben sich die Entwickler Mühe gegeben. Die Gestaltung des Skilltree wirkt dem Spiel entsprechend passend. Ähnlich wie bei Mirrors Edge Catalyst, habt ihr im Skillmenü eine Vorschau der Attacken, die es zu skillen gibt. Farben, Hintergrund und Layout sind klasse ausgewählt. Alle Skillpunkte die ihr einkauft, geben euch einen Schub an:

  • Schaden
  • Magie
  • Kritische Treffer
  • Lebenspunkte
  • KI
  • Und zu guter Letzt Mana

Fazit

Von der versprochenen Action in Anima Gate of Memories ist leider nur sehr wenig zu sehen, dadurch wird das Spiel sehr schnell langweilig. Dennoch muss man sagen, dass Anima durchaus solide wirkt. Für Manga-Liebhaber ist das Spiel eventuell eine Option, da Anima: Gate of Memories japanisch und mangalastig aussieht, nicht zuletzt wird dieser Effekt durch pralle Vorbauten der weiblichen Charaktere unterstützt, wie wir es aus Dead or Alive schon kennen.

Deutschsprachige Spieler mit durchschnittlich guten Englischkenntnissen könnten hier an ihre Grenzen stoßen, da nur drei Sprachen unterstützt werden und leider keine deutsche Übersetzung vorhanden ist. Mit rund 20 Euro ist das Spiel auch etwas zu teuer für das Gebotene und die rund sechs Stunden Spielzeit, die man damit verbringen kann.


Bewertung

Pro

  • Gut durchdachtes Controller-Setting
  • Mystische Atmosphäre

Contra

  • Keine deutsche Übersetzung
  • Kurzer Spielspaß
  • Langweilig

Grafik 4 von 10
4/10
Sound 5 von 10
5/10
Setting / Atmosphäre 4 von 10
4/10
Spielspaß 3 von 10
3/10
Steuerung 7 von 10
7/10
Story und Abwechslung 4 von 10
4/10
Schwierigkeitsgrad 6 von 10
6/10
4

0 Kommentare