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Anarchie, aber süß? Das abgedrehte Indiespiel Anarcute vereint diverse Spielmechaniken, die an Katamari, Beat’em Ups oder Tower-Defense erinnern können, wobei es immer um Angriff und viel Chaos geht. Wir konnten einen Blick in das Strategiespiel werfen und erzählen euch in unserem Review, auf was man sich alles gefasst machen muss.

Süße Tierchen machen Revolte

Die Brainwash Patrol ist euer Feind. Der Name allein verrät schon warum. Um sich gegen die Polizei zu wenden schlüpft ihr in die Haut diverser Tierchen mit Menschenkörper. Von der Katze, über die Schnecke bis hin zum Krokodil oder der Giraffe ist so ziemlich alles vertreten, was ihr euch denken könnt.

Das Spielprinzip fängt ganz einfach an. Die Kamera ist aus einer Art Vogelperspektive und ihr kontrolliert anfangs ein Tier, das aber, sobald es mit anderen zusammentrifft, zu einer größeren Gruppe wird. Anarchie bedeutet Krawall, bedeutet Menschen-, bzw. Tiermassen! D.h. je größer eure Gruppe wird, desto stärker wird sie. Aber auch schwerer zu kontrollieren! Denn eine große Masse läuft nicht so schnell an Hindernissen vorbei und es kann öfter mal vorkommen, dass bei den Kämpfen jemand auf der Strecke bleibt…

Was krass klingt, ist es auch irgendwie. Anfänglich kämpft ihr euch euren Weg zum Ziel noch gegen einzelne Polizisten im Faustkamp durch. Nach und nach wird’s aber immer spektakulärer. Nehmt automatisch Objekte von der Straße auf (über Bänke, Poster, hin zu Bäumen oder gar Autos), die ihr als Wurfgeschosse verwenden könnt. Mit einer großen Masse lassen sich sogar Gebäude zum Umstürzen bringen. Das Ziel ist immer: Bis ans Ende gelangen! Allerdings sind die Missionsaufgaben manchmal leicht anders: So gibt es eine Art Stealth-Mission, es gibt eine, in der man auf einer großen Karte alle Radioantennen kaputt machen muss und eine Beschützermission. Alles in allem spielt sich das Spiel aber meist gleich: Große Gruppe aufbauen und schauen, dass so viele wie möglich überleben!

Arcade durch und durch

Das Spiel bleibt aber ein klassisches Arcadegame und kommt nie an Vollpreistitel ran. Die Optik ist süß, aber irgendwie auch schnell eintönig. Die klobigen Charaktere sind zwar bewusst so entworfen, wirken aber detailarm. Die Vertonung ist ganz in Ordnung, auch wenn die Musik ab und an etwas ausgefallener hätte sein dürfen.

Aber auch das Gameplay ist Arcade: Die einzelnen Missionen werden anhand diverser Faktoren bewertet und ihr bekommt einen klassischen Rang für das Abschließen eines Levels (z.B. C, B, A oder gar S). Einige sind auch erst perfekt abschließbar, wenn ihr sie später noch einmal spielt. Denn ihr könnt Stück für Stück neue Fähigkeiten freischalten, die euren Mob stärker und schneller machen. Damit lassen sich dann bessere Bewertungen freischalten.

Ebenfalls Arcade: Der Schwierigkeitsgrad. Anfangs noch niedlich, wird es schnell schwer und man muss überlegen, schnell reagieren und bestimmte Missionen öfter mal wiederholen. Ganz so einfach ist es nicht und dabei ist der Umfang, die Anzahl an Missionen die einem zur Verfügung stehen, ganz beachtlich. Aber: Schafft ihr eine Mission nicht, steckt ihr fest und könnt nicht weiter, eher diese nicht abgeschlossen habt…

Fazit

Es ist eine süße Idee, ein witziges Gameplay-Konzept, aber alles in allem bieten die auf Krawall gebürsteten Tierchen in Anarcute ein bisschen zu wenig Inhalt, um vollends überzeugen zu können. Es gibt ein paar coole Gameplaymomente, in denen alles so klappt, wie es soll und man seinen wütenden Mob mit viel Chaos und Zerstörung sicher ans Ziel bringt. Aber das ganze Spiel ist insgesamt so arcadelastig, dass das Wiederholen von Missionen und das Erreichen von besseren Rängen anfangen zu nerven. Das Gameplay, auch in der komplexesten Manier, wirkt nicht sonderlich beeindruckend, Grafik und Sound sind ein gesundes Mittelmaß, auch wenn die Gesamtidee etwas Neues darstellt.

Das Spiel hat definitiv seine lustigen Momente, allerdings bleibt die Frage, ob es einem das Geld wert ist. Schließlich gibt es auch noch genügend andere Spiele von höherem Kaliber für eure Xbox. Vielleicht in einem Game Sale mal reinschauen!


Bewertung

Pro

  • Interessante Gameplayidee mit Chaos
  • Süße Tierchen in Anarchie: Ironie!
  • Viele Missionen
  • Fordernder Schwierigkeitsgrad

Contra

  • Sehr arcadelastig (Bewertungen von einzelnen Levels)
  • Kein Vorankommen ohne Abschließen der letzten Mission
  • Grafik und Sound Mittelmaß
  • Anfangs lustig, später eher langweilig und schwer

Grafik und Sound 6 von 10
6/10
Spielidee 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Schwierigkeitsgrad 6 von 10
6/10
Dauerspaß 4 von 10
4/10
6

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