Arcade page

Schon wenige Monate nach Release des letzten Aliengeballers, erscheint von Team 17 der nächste und letze Teil der "Alien Breed"-Trilogie. Für uns hieß das, Sauerstoffmaske auf, durchgeladen und raus in die eisige Kälte des Weltraums. Lest jetzt hier in unserem Testbericht, was uns bei dem Trip widerfahren ist.

Ihr sucht  fette Explosionen, elektrisierende Laserstrahlen und schleimige Aliens? Dann seit ihr bei Alien Breed 3 bestens aufgehoben. Leider ist es optisch aber genau so, wie bei Teil eins und zwei des ,,Space Shooters", denn an der Grafik hat sich nichts weiterentwickelt. Das Arcade-Game, basierend auf der Unreal 3 Engine, sieht ingesamt gut aus, aber ein Manko ist, dass alles wie im Vorgänger aussieht und der Protagonist Conrad von nahem immer noch mit seinem unnatürlichen, detaillosen "Quadratschädel" verblüfft. Dies tut der düsteren Atmosphäre allerdings keinen Abbruch, denn bei den unüberschaubaren, brennenden Gängen und Arealen kommt echtes postapokalyptisches Feeling auf.

Wie gewohnt bringt Team 17 einen super Soundtrack an den Start. Er bringt die passende Spannung und Dramatik mit sich, um euch in dem riesigen Wrack ganz schön zu verunsichern. Zufällige Schreie und Geräusche eines drohenden Alienangriffs machen einen an mancher Stelle ganz schön paranoid. Da überprüft man lieber doppelt, ob das Magazin voll und bereit zum losballern ist. Damit macht das Spiel klar ein paar Punkte gut.

Doch auch hier gibt es seine Schattenseiten. So ist die Sprachausgabe beispielsweise nur auf Englisch und absolut unverständlich. Teilweise wird ein ,,Ingamemonolog", den ihr scheinbar haltet, um dem Spieler die Situation näher zu bringen, gar nicht vertont und einfach mit Untertiteln in den Bildschirm gepostet.

Zu Beginn bekommt ihr, wenn Ihr die vorherigen Teile noch nicht kennt, einen kurzen Rückblick, der sich euch in einer Art Comic versucht, zu erklären. Im dritten Teil der Saga stürzt die Leopold mitsamt dem Alien-Schiff auf einen Eisplaneten und es bleiben nur wenige Stunden, um dem Alptraum endgültig zu entfliehen. Allerdings bleibt davon nicht viel bei euch hängen, da überallem der Aspekt steht, den Eisengehalt im Körper eurer Feinde gehörig zu erhöhen. Meistens wisst ihr eh nicht, WAS ihr da grade tut und WIESO. 90% der Ziele bestehen aus Worten wie ,,Reaktor, Energiekern, Energiering, Steuerkonsole, Bahnhof, Bahnhof, Bahnhof... Da verliert man schnell den Überblick und beginnt, einfach nur stur zu ballern.

Der Storymodus verlangt rund 5 Stunden eurer kostbaren Lebenszeit. Wem das gut gefällt, kann sich danach im ,,freien Spiel" sinnlos durchs freibegehbare Raumschiff schießen. Wer den recht linearen Ablauf der Missionen leid ist, schnappt sich einen Freund und kämpft im Ko-Op gegen die Brut. Um zu testen, wer das länger aushält, gibt es den spaßigen Survivalmodus. Nehmt euch eine Waffe und verteidigt euch gegen scheinbar unendliche Horen der schleimigen Viecher. Das macht Spaß, und wer Lust auf total sinnlose Balleraction hat, ist hier sichtlich gut aufgehoben.

Wer nicht auf Tiefsinnigkeit und eine komplexe Story hofft, ist bei Alien Breed 3 an der richtigen Adresse. Hier steht das Ballern klar im Vordergrund. Wenn mal ein paar Sekunden keine Patronenhülsen auf den Boden rasseln, ist das eine klare Ausnahme. Alles andere als spaßig sind z.B. die Medipacks, so absurd es klingt. Ein kleines heilt ca. 10%, ein großes ca. 20% eurer Lebenspunkte (was o.k. wäre, würden diese nicht so viel kosten). Wenn sich gefühlte hundert Gegner an eure Fersen  heften, man auf Rettung durch neue Energie hofft, wird man enttäuscht, stirbt und kann sich auf eine lange Ladezeit freuen.

Conrad steuert ihr wie gewohnt aus der Vogelperspektive. Mit dem linken Stick lauft und mit dem rechten zielt ihr. Dabei bestimmt ihr per Laserstrahl lediglich die Richtung der Schüsse. Auf  ,,X" könnt ihr ,,sprinten"... theoretisch! Das Ganze könnte man eher als einen schnellen Gang bezeichnen, denn vor den Monstern fliehen, könnt ihr damit nicht wirklich. Dies könnte aber auch ein einem der fiesen Bugs liegen. Ab und zu  bekommt man das Gefühl, das Spiel will nicht, dass ihr überlebt, darum bleibt ihr einfach mal spontan hängen, rennt gegen unsichtbare Wände oder fangt plötzlich an zu brennen. Brennen tut in Alien Breed 3 nämlich einiges. Um genau zu sein ALLES. Anfänglich sind die schick aussehenden Explosionen noch eindrucksvoll, nach zwei Stunden nerven sie.

Im Ko-Op Modus könnt ihr zusammen mit einem Freund Missionen erfüllen oder einfach nur Spaß dabei haben, den Aliens in ihren Allerwertesten zu treten. Der Survival-Modus macht da aber um einiges mehr Spaß. Insgesamt ist der Multiplayer sicherlich das Highlight bei Alien Breed 3: Descent.

Fazit

Wer sein Gehirn auf Durchzug stellt kann mit Alien Breed 3 durchaus Freude haben. Die Ballerei macht wirklich Spaß, wird aber nach einiger Zeit langweilig, da die Missionen sich zum Großteil nur auf das Betätigen von Schaltern konzentrieren.

Durch die fünf Stunden ,,Dauerexplosionen", die das Arcade Game bietet, wird man immer weiter und weiter gehetzt. Leider gibt es keine Rätsel oder Minispiele zu lösen, die einem eine kurze Verschnaufpause liefern. Ein bisschen wie Indiana Jones, der versucht, vor einem riesigen Felsbrocken zu flüchten. Manchmal ist weniger mehr.

Aber was Alien Breed auszeichnet, ist nun mal das Schlachten von Aliens und das macht einen Riesenspaß. Dadurch, dass eure Gegner schnell sterben, aber dafür in Massen spawnen, bekommt man das Gefühl, ihnen überlegen zu sein, und wer wollte schon nicht immer mal Rambo spielen!?

Für 800 Microsoft Points ein explosiver Spaß, in den es sich rein zu blicken lohnt!


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8